Biathlon Weltcup: Ruhpolding ist startklar

Stadion Ruhpolding © Tumashov/NordicFocus

Bereits am kommenden Mittwoch geht es im Biathlon-Weltcup weiter. An fünf Wettkampftagen finden in der Chiemgau Arena in Ruhpolding sechs Bewerbe statt und täglich werden um die 25.000 Zuschauer erwartet. Die deutschen Trainer haben nach den letzten Ergebnissen im Weltcup und im IBU Cup reagiert und nochmals Veränderungen bei den Teams vorgenommen.

Strecken sind optimal vorbereitet

Stadion Ruhpolding © Manzoni/NordicFocus

Während im letzten Jahr ein Schneechaos in Ruhpolding herrschte und die Durchführung des Weltcups lange nicht sicher war, wartet man in diesem Jahr vergeblich auf die kostbare Pracht von oben. Bei der Streckenpräparierung mit künstlich produziertem Schnee läuft aber alles nach Plan und bereits am Mittwoch und am Donnerstag finden die Sprints statt, Freitag und Samstag die Staffeln und am Sonntag die beiden Verfolgungswettkämpfe. 284 Athleten aus 32 Nationen werden erwartet und der Juniorenweltmeister Alex Cisar aus Slowenien ist mit 19 Jahren der jüngste Teilnehmer. „Die Strecke schaut echt gut aus, sie wurde wirklich optimal vorbereitet“, so Franziska Preuß, die in Ruhpolding nach einer überstandenen Nebenhöhlenentzündung wieder startet und zuletzt im Stadion alleine ihre Trainingsrunden zog. Für die kommenden Tage wird bestes Wetter vorhergesagt, tagsüber mit leichten Plusgraden und mitunter sogar Sonnenschein. Der Veranstalter hat dringend gebeten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Weltcup anzureisen und wer eine Eintrittskarte zum Biathlon besitzt, hat damit gleichzeitig ein Zugticket, das er für die Anreise nach Ruhpolding nutzen kann. Vom Bahnhof zur Arena verkehren kostenlose Shuttle-Busse. 

Die Favoriten

Mit zwei Siegen in Oberhof ist Martin Fourcade an Johannes Thingnes Boe in der Gesamtwertung vorbeigezogen und wird in Ruhpolding im gelben Trikot starten. Auch Ruhpolding liegt dem Franzosen. Martin Fourcade wird sicherlich versuchen, seine Führung in der Gesamtwertung auf J. T. Boe bis zu seiner Rückkehr aus der Babypause weiter auszubauen. Letzte Saison wurde er in Ruhpolding im Sprint Vierter hinter den beiden Boe-Brüdern und Benedikt Doll. Tarjei Boe hat in Oberhof mit einem 24. Rang im Sprint und Platz 25. im Massenstart seinen zweiten Platz im Gesamtweltcup nicht halten können und fiel auf vier zurück. Bei den Damen sind die beiden Norwegerinnen Tiril Eckhoff und Ingrid Landmark Tandrevold in der Gesamtwertung nah an die (noch) Führende Dorothea Wierer herangekommen und nach der Französin Julia Simon liegt Denise Herrmann an fünfter Position. Spannend werden auch die Staffelwettkämpfe und ob die Norweger nach jeweils drei Siegen in Folge bei den Damen und bei den Herren auch in Ruhpolding dominieren können. Beide deutsche Staffeln liefen im letzten Jahr in Ruhpolding aufs Podest, die Herren auf zwei und die Damen auf drei. Interessant wird auch, ob den Damen aus der Schweiz, den drei Gasparin-Schwestern zusammen mit Lena Haecki, auch beim zweiten deutschen Weltcup ein Podestplatz gelingt. In der Staffelwertung liegen sie derzeit hinter den Norwegerinnen auf Rang zwei. 

Franziska Hildebrand nicht im Aufgebot

Franziska Hildebrand (GER) © Manzoni/NordicFocus

Nach Annecy Le Grand Bornand wurde Franziska Hildebrand auch für den Heimweltcup in Ruhpolding nicht nominiert. Sie konnte in Oberhof mit Rang 61 im Sprint nicht überzeugen. „Wir haben uns die Ergebnisse von Osrblie angeschaut und wir werden so verfahren, dass Karolin Horchler zum Weltcup nach Ruhpolding kommt und dafür Franziska Hildebrand und Marion Deigentesch Richtung IBU Cup gehen,“ so der Leitende Disziplintrainer der Damen, Kristian Mehringer. Maren Hammerschmidt (SK Winterberg), Denise Herrmann (WSV Erzgebirge Oberwiesenthal), Janina Hettich (SC Schönwald) und Vanessa Hinz (SC Schliersee) bleiben im Weltcupteam und Franziska Preuß (SC Haag) kommt zurück. „Aktuell geht’s mir wieder ganz gut. Seit letzter Woche kann ich wieder einigermaßen normal trainieren. Es hat mich schon richtig genervt, dass ich zwei Wochen lang nichts machen konnte. Es wollt einfach nicht besser werden. Es war hart, vor dem Fernseher zuzuschauen. Aber ich war andererseits auch froh, wieder normal trainieren zu können. Ich freue mich jetzt einfach drauf, in Ruhpolding wieder dabei zu sein. Gestern konnte ich die erste schnelle Einheit machen. Natürlich merke ich, dass ich zwei Wochen aus dem Training draußen war. Ich fühle mich nicht in bester Form, aber ein paar Tage sind’s ja noch. Ich hoffe einfach, dass ich wieder gut in die Wettkämpfe reinkomme.“, so Franziska Preuß.

Veränderungen im deutschen Herrenteam

Philipp Nawrath (GER) - Roman Rees (GER)

Lucas Fratzscher geht beim zweiten IBU-Cup in Osrblie an den Start, Simon Schempp legt eine Wettkampfpause ein und konzentriert sich im Training auf den Formaufbau. Die beiden freien Weltcup-Plätze übernehmen Philipp Nawrath und Roman Rees aufgrund ihrer sehr guten Leistungen im IBU-Cup. Die Aufstellung der Herren ist identisch mit der im letzten Jahr, wo auch Erik Lesser als frischgebackener Papa aussetzte und eben auch Simon Schempp, der in ein Formtief geriet und wie in diesem Jahr, nach Oberhof aussetzte. Um die WM-Norm zu knacken, wird es für Erik Lesser und Simon Schempp schwer werden. Beide müssten zum einen für den Weltcup in Pokljuka nominiert werden und entweder in die TOP-8 oder bei den zwei Einzelwettkämpfen jeweils in die TOP-15 laufen. Weiterhin dabei sind Benedikt Doll (SZ Breitnau), Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain), Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl) und Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld). „Ich hoffe, dass ich meine gute Form über die paar Tage mitnehmen kann. Ich habe mich in Oberhof am Schießstand nicht so verkauft, wie ich es eigentlich kann – zum Teil den Bedingungen geschuldet, zum Teil der Hektik am Schießstand. Aber ich glaube, dass in Ruhpolding die Bedingungen wieder besser werden und sich somit jeder besser auf seinen eigenen Anschlag fokussieren kann. Dann denke ich dass nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen, die Form gut ist. Wichtig ist es, gut am Schießstand zu arbeiten. Das muss man in Ruhpolding auch, weil dort normalerweise gut geschossen wird. Es ist viel möglich, aber es ist trotzdem noch kein Selbstläufer.“, so Johannes Kühn. 

Team Österreich wieder komplett

Ricco Gross (GER), coach Team Austria © Manzoni/NordicFocus

Österreichs Biathletinnen und Biathleten haben in dieser Saison noch keinen Podestplatz erreicht. Dies soll sich nach Nationaltrainer Ricco Groß in Ruhpolding ändern, wenn Lisa Theresa Hauser, Dominik Landertinger und Julian Eberhard zum Team zurückkehren. Hauser hatte mit einer Grippe zu kämpfen, Landertinger mit Bandscheibenproblemen. In Ruhpolding werden auch Tobias Eberhard, Simon Eder, David Komatz und Felix Leitner sowie Christina Rieder, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc und Katharina Innerhofer starten. Letztere erreichte in Oberhof im Sprint und im Massenstart Rang zehn, liegt im Gesamtweltcup derzeit auf Platz 22 und wird am Tag der Damenstaffel ihren 29. Geburtstag feiern.

Gesamtweltcupstand Damen

Gesamtweltcupstand Herren

Weitere Informationen zum Biathlon Weltcup in Ruhpolding hier