Biathlon Weltcup: Selina Gasparin läuft aufs Podest, Dorothea Wierer gewinnt Gesamtweltcup

Selina Gasparin (SUI) © Manzoni/NordicFocus

In letzten Wettkampf der Damen feiert die Französin Julia Simon in Kontiolahti ihren ersten Weltcupsieg. Selina Gasparin erreicht erstes Podest der Saison, Dorothea Wierer gewinnt zum zweiten Mal den Gesamtweltcup und Kaisa Mäkäräinen beendet Karriere. Die deutschen Damen haben Pech am Schießstand und haben mit dem Rennausgang nichts zu tun.

Kaisa Mäkäräinen verabschiedet sich beim Sieg von Julia Simon

Kaisa Makarainen (FIN) © Manzoni/NordicFocus

Die 23jährige Französin Julia Simon feierte im Verfolgungswettkampf von Kontiolahti ihren ersten Weltcupsieg. Mit fünf sauberen Treffern setzte sie sich nach dem entscheidenden Schießen an die Spitze und überquerte die Ziellinie mit der französischen Fahne und 17,3 Sek. Vorsprung vor der Schweizerin Selina Gasparin. Im Sprint um die erste Podestplatzierung dieser nun endenden Saison verwies sie Lisa Vitozzi auf den dritten Rang. In ihrem letzten Weltcuprennen kam Kaisa Mäkäräinen mit der schnellsten Laufzeit nur 7,3 Sek. später als Vierte ins Ziel. Eigentlich wollte sie ihre Biathlon-Karriere erst beim Saisonfinale in Oslo beenden und nicht vor leeren Zuschauerrängen. „Ich habe nicht erwartet, dass es hier in meinem Heimatstadion zu Ende geht, aber manchmal kann man sich das nicht aussuchen. Ich bin mir sicher, dass ich die Mädchen, mit denen ich hier Wettkämpfe bestritten habe, am meisten vermissen werde. Auch die Gesamtweltcupsiege werde ich nicht vergessen“, sagte Mäkäräinen, die sich im Ziel herzlich und unter Tränen von ihren Mitstreiterinnen verabschiedete. Jahrelang war sie eine der laufstärksten Biathletinnen im Weltcupzirkus und immer wieder glichen ihre Schießergebnisse einer kleinen Wundertüte. 

Denise Herrmann verteidigt dritten Platz in der Gesamtwertung

Denise Herrmann (GER) © Manzoni/NordicFocus

So gut die Ausgangslage der deutschen Damen, insbesondere von Denise Herrmann als Sprintsiegerin und Franziska Preuß als Zweitplatzierter auch war, am Ende hatten sie mit dem Rennausgang nichts zu tun. Denise Herrmann verfehlte gleich im ersten Anschlag zwei Scheiben, während Franziska Preuß fehlerfrei blieb. In Führung liegend kam sie als Erste zum zweiten liegenden Anschlag und 21,8 Sek. hinter Denise Herrmann. Bei heftigen Windböen verfehlte jede vier Scheiben während wenige Sekunden später der Wind sich legte und die Tschechin Marketa Davidova nach einer sauberen Null die Führung übernahm. Preuß und Herrmann fielen weit zurück, ebenso Karolin Horchler und Vanessa Hinz war ohnehin erst als 21. ins Rennen gestartet. Am Ende schaffte Franziska Preuß noch eine saubere Null und wurde mit 56,7 Sek. Rückstand beste Deutsche auf dem neunten Rang. „Schade, dass es mich beim zweiten Schießen so erwischt hat, liegend bin ich eigentlich eine gute Schützin, ging leider nach hinten los. Die Trainer haben gesagt, da hätte ich acht bis neun Rasten bei rechts drehen müssen.“, so Franziska Preuß nach dem Rennen, die in der Gesamtweltcupwertung den sechsten Rang belegt. Denise Herrmann brachte im letzten Schießen auch die Null, hatte aber dennoch am Ende acht Strafrunden im Gepäck und belegte mit einem Rückstand von 1:30,3 Min. Platz 16 und hat damit in der Gesamtweltcupwertung ihren hervorragenden dritten Platz verteidigt. „Vom Schießergebnis her war es eine Katastrophe heute; ich habe versucht das Beste daraus zu machen. Wir werden im Sommer und im Herbst hart dran arbeiten, da haben wir uns ein paar Ziele gesteckt“, so Denise Herrmann nach dem Rennen. Vanessa Hinz (3 Fehler) kam als 23. ins Ziel und Karolin Horchler (3) als 26.   

Ständiger Wechsel um Gesamtsieg

Dorothea Wierer (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Die Entscheidung über den Sieg in der Gesamtwertung der Damen musste im letzten Rennen fallen. Vor dem Wettkampf lag Dorothea Wierer leicht in Führung vor Tiril Eckhoff, allerdings hatte die Norwegerin als Dritte das Rennen gestartet und Wierer erst als 19. Nach dem ersten Stehendanschlag setzte sich Eckhoff an die Spitze und es sah ganz danach aus, dass sie die Gesamtwertung für sich entscheiden könne. Mit drei Fehlschüssen im letzten Anschlag hat sie ihre große Chance auf den Gewinn der großen Kristallkugel verspielt. Wierer blieb im letzten Anschlag zwar auch nicht ungeschoren, konnte aber nach einer Strafrunde bereits zurück in die Spur und überquerte die Ziellinie als Elfte. Eckhoff kam zwei Plätze hinter ihr ins Ziel und wurde mit sieben Punkten Abstand Zweite in der Gesamtwertung. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Italienerin Dorothea Wierer Gesamtweltcupsiegerung. 

Mit den Verfolgungswettkämpfen in Kontiolahti ist die Biathlon-Saison 2019/2020 beendet. Die ursprünglich für Sonntag geplanten Mixed-Bewerbe und auch das Saisonfinale am kommenden Wochenende in Oslo wurden aus Sicherheitsgründen und aus Angst vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus ersatzlos abgesagt.    

Ergebnis Verfolgung Damen hier

Weltcup Gesamtstand Damen hier 

Bildergalerie