Biathlon Weltcup: Silber für Schweizer Single-Mixed in Nove Mesto – Norwegen gewinnt

Amy Baserga (SUI), Niklas Hartweg (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Schweizer Amy Baserga und Niklas Hartweg müssen sich im letzten Wettkampf beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave mit der Single-Mixed-Staffel nur den Norwegern geschlagen geben. Bronze holen sich überraschend die Letten Baiba Bendika und Andrejs Rastorgujevs. Für Deutschland leicht es nur zu Rang sieben. 

Norwegen gewinnt vor der Schweiz

Amy Baserga (SUI), Niklas Hartweg (SUI), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Baiba Bendika (LAT), Andrejs Rastorgujevs (LAT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

25 Single-Mixed-Staffeln kämpften zum Abschluss beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave um die Podestplätze. Am Ende jubelten die Norweger Marte Olsbu Roeiseland und Vetle Sjaastad Christiansen über ihren Sieg. Nach sieben Nachladern kam der Schlussläufer V. S. Christiansen 17,6 Sek. vor der Schweiz ins Ziel. Amy Baserga und Niklas Hartweg benötigten zusammen zehn Nachlader und hielten sich während des Wettkampfs stets im Spitzenbereich. Der entscheidende Vorstoß Richtung Podest gelang Niklas Hartweg beim finalen Schießen. Nachdem der Norweger bereits Richtung Ziel unterwegs war, setzte sich Hartweg gegen sechs Kontrahenten am Schießstand durch und schob sich durch eine tadellose Fünferserie an allen vorbei auf Rang zwei. Andrejs Rastorgujevs war der Nächste, der seine Scheiben weiß werden ließ und nach insgesamt neun Nachladern zusammen mit seiner Team-Partnerin Baiba Bendika Bronze gewann. Frankreich (1 Strafrunde/11 Nachlader) wurde Vierter vor Österreich mit Lisa Theresa Hauser und Simon Eder (1 Strafrunde/10 Nachlader). Die Ukrainer Anastasiya Merkushyna und Bogdan Tsymbal hielten sich lange im Spitzenbereich und belegten am Ende Rang sechs (1 Strafrunde/8 Nachlader). 

 

Zeitverlust am Schießstand

Roman Rees (GER), Hanna Kebinger (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Aufgrund der bisher erbrachten Ergebnisse von deutschen Mixed-Staffeln musste Hanna Kebinger von etwas weiter hinten mit der Startnummer 13 ins Rennen gehen. Im Liegendanschlag verlor sie Zeit als nach vier Treffern die fünfte Scheibe nicht fiel und sie eigentlich schon wieder zum Loslaufen bereit war und für den letzte Treffer noch einmal neu ansetzen musste. Das Feld lag aber nach dem ersten Schießen noch eng beieinander, an der Spitze Amy Baserga und an ihren Skienden Lisa Theresa Hauser und Hanna Kebinger war durch ihren Zeitverlust auf Position 18 mit 21,9 Sek. Rückstand zurückgefallen. Auf der Runde zum Stehendanschlag agierte Hanna Kebinger sehr entschlossen, hatte noch einen Strauchler als sie sich mit der Belgierin Lotte Lie verhakte. Marte Olsbu Roeiseland stellte sich als erste auf die Matte, neben ihr Hauser und Baserga. Roeiseland schoss nahezu verhalten, aber dadurch treffsicher und wechselte vor Finnland und Österreich. Hanna Kebinger hat mit Nervenstärke fünf Treffer im Stehen gesetzt und Roman Rees mit 18,3 Sek. Rückstand auf Position elf ins Rennen geschickt. 

Norwegen verliert Führungsposition

Bei den Herren war nun Vetle Sjaastad Christiansen an der Spitze mit Tero Seppala. Beide hatten Probleme und mussten mehrmals nachladen, dennoch behauptete sich Christiansen an der Spitze. Dicht hinter ihm kam der Lette Andrejs Rastorgujevs und der Schwede Jesper Nelin war an die dritte Position vorgerückt. Niklas Hartweg und Simon Eder reihten sich nur 6 Sek. dahinter auf vier und fünf ein. Roman Rees machte mit einer fehlerfreien Fünferserie drei Plätze gut und war nun mit 12,2 Sek. Rückstand als Achter im Rennen. Richtung Stehendanschlag blieb das Spitzentrio unverändert und der Schwede Nelin hatte die Scheiben als Erster abgeräumt. Hinter ihm wechselte Lettland, Kanada und die Schweiz sowie Norwegen, die nach einer verhaltener Schießeinlage von V. S. Christiansen die Spitzenposition abgeben mussten. Österreich war auf Rang acht zurückgefallen und Hanna Kebinger kam mit 32,3 Sek. Rückstand als Elfte zurück ins Rennen.

Hanna Kebinger kämpft sich wieder in Podestnähe

Mit einer starken Fünferserie behauptete Mona Brorsson die Führung für Schweden vor Kanada und Lettland. Amy Baserga, Marte Olsbu Roeiseland und Lisa Theresa Hauser folgten auf den Rängen dahinter und Hanna Kebinger agierte sichtlich nervös am Schießstand. Nach weiteren zwei Nachladern wuchs der Rückstand auf mittlerweile 51,3 Sek. bei Schießstandausgang. In der Runde investierte sie viel um Plätze gut zu machen. Brorsson kam mit gutem Vorsprung zum Stehendanschlag, war längst im Anschlag bevor die Verfolgerinnen neben ihr ankamen und verfehlte eine Scheibe. Ihr Vorsprung schmolz etwas, dennoch wechselte Schweden in Führung liegend mit 6,8 Sek. Vorsprung auf Norwegen und nur 0,9 Sek. dahinter übernahm Simon Eder für Österreich. Hanna Kebinger schaffte in ihrem letzten Schießen eine fehlerfreie Fünferserie und nun war Deutschland mit 26,9 Sek. wieder mit Podestchancen unterwegs. 

Roman Rees kann Podestchance nicht nutzen

Jesper Nelin und V. S. Christiansen lagen zeitgleich nebeneinander beim Liegendanschlag. Während V. S. Christiansen und Simon Eder, der später ankam, abräumten, musste sich Nelin nach zwei Nachladern als Dritter einreihen. Roman Rees lief hinter dem Letten Rastorgujevs, zog aber schnell an ihm vorbei an die vierte Position und der letzte Anschlag war geprägt von Spannung. Mit einer kontrollierten Serie räumte Vetle Sjaastad Christiansen ab, Simon Eder begann mit Fehler und der Schwede verfehlte drei Scheiben. Die Tür zum Podest war weit offen, sechs Athleten standen am Schießstand und als Erster nutzte Niklas Hartweg die Chance. Mit fünf Treffern und einer herausragenden Schlussrunde lief er auf den Silberrang hinter den Norwegern. Roman Rees hat die gebotene Chance nicht genutzt, musste in die Strafrunde und am Ende wurde es für Deutschland nur Rang sieben. Läuferisch haben sich die beiden Deutschen gut präsentiert, aber am Schießstand letztlich zu viel Zeit, vor allem auch durch zehn Nachlader, verloren. Hanna Kebinger war erstmals eine Single-Mixed-Staffel gelaufen. „Es war die erste Single-Mixed überhaupt. Es ist wirklich eine Umstellung, das habe ich noch nie vorher gemacht,“ so Kebinger im ARD-Interview, wo Roman Rees zugab, dass er sich „nicht so mega spritzig gefühlt“ hat, „ich habe einfach keine Ruhe rein bekommen und habe ganz schön gewackelt“, und meinte: „Das war heute nicht mein Tag.“

Ergebnis Single-Mixed-Staffel

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