Siebter Sprintsieg in Folge von Tiril Eckhoff beim Biathlon Weltcup in Östersund

Tiril Eckhoff (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Eine alles überragende Tiril Eckhoff gewinnt den Sprint beim Biathlon Weltcup Finale in Östersund und landet damit ihren siebten Sprintsieg in Folge und ihren 13. Weltcupsieg in der laufenden Saison. Janina Hettich wird beste Deutsche auf Rang 17, aber die Abstände nach vorne sind eng, da ist in der Verfolgung noch einiges möglich.

Tiril Eckhoff scheint kein bißchen müde

Tiril Eckhoff (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Während einige Athletinnen über die vielen Rennen klagen, die sie zum Saisonende bereits in den Beinen haben, scheint Tiril Eckhoff diesbezüglich keine Probleme zu haben. Obwohl sie den Gesamtweltcup bereits in der Tasche hat, kämpfte sie beim Sprint in Östersund, als gehe es um ihren ersten Sieg. Die Italienerin Dorothea Wierer legte nach zehn Treffern und insbesondere einer sicheren Schnellfeuereinlage im Stehen  früh eine Zeit vor, die lange Bestand hatte. Bis Eckhoff ins Rennen ging, sich nach dem liegenden Anschlag vor Wierer setzte und nach einer Extrarunde mit 5,5 Sek. Rückstand auf ihre Schlussrunde ging. Die Norwegerin holte stetig auf, war 400 Meter vor dem Ziel nur noch 0,6 Sek. vom Sieg entfernt und mit einer überragenden Energieleistung lag Eckhoff im Ziel 2,5 Sek. vor Wierer. „Heute bin ich sehr zufrieden,“ sagte Tiril Eckhoff nach dem Rennen in der ARD, „ich dachte, ich hätte keine Chance gegen Dorothea, als ich sah, dass ich 5 Sekunden hinten war, aber ich musste es probieren. Ich hatte eine super Kraft in der letzten Runde.“Die Platzierungen Eckhoff vor Wierer blieben und die weitere Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold komplettierte das Podest. Die Französin Anais Chevalier-Bouchet kam als Vierte ins Ziel vor nur 1 Sek. vor der Österreicherin Lisa Theresa Hauser auf Rang fünf. Marte Olsbu Roeiseland auf Rang sechs vervollständigte ein hervorragendes Mannschaftsergebnis der Norwegerinnen mit drei Damen in den Top-6. 

Janina Hettich wird beste Deutsche

Janina Hettich (GER) © Manzoni/NordicFocus

Von den deutschen Damen gelang nur Schwarzwälderin Janina Hettich zwei fehlerfreie Serien. Mit 39,3 Sek. Rückstand belegte sie am Ende als beste Deutsche Rang 17. Mit ihrem Schießen war Hettich zufrieden, „läuferisch war ich ganz schön kaputt, man merkt, dass die Saison zu Ende geht. Ich glaube, hab schon 30 Rennen in den Beinen und da merke ich schon, dass mir die Kraft ausgeht.“ Janina Hettich hat sich für die Verfolgung eine gute Ausgangsposition erarbeitet und ihr Ziel ist es, die Top-25 im Gesamtweltcup zu halten, um dann am Sonntag im Massenstart dabei zu sein. Franziska Preuß platzierte sich nach zwei Strafrunden als 23. und auch mit einem Rückstand von 50,5 Sek. ist nach vorne noch einiges möglich. „Vom ersten schuss an war der Wurm drin. Ich habe mit einem Fehler angefangen, überlegt ob ich zwei bei rechts raste, war mir nicht sicher und habe nur eine genommen. War ärgerlich, stehend der letzte Schuss genau so.“ Läuferisch war es für Franziska Preuß ok, die sich von den Beinen her gut gefühlt hatte. „Wenn man den Rückstand sieht, ist es ein extrem enges Rennen. Da ist für morgen noch viel offen, aber es war kein zufriedenstellendes Rennen heute. Vom Energiestatuts bin ich gut dabei und muss bis morgen gut regenerieren“, so Franziska Preuß im ARD-Interview nach dem Rennen. Vanessa Hinz wurde nach einem Fehlschuss 27. mit einem Rückstand von 56,3 Sek. und Anna Weidel schoss in beiden Anschlägen fehlerfrei, platzierte sich als 31. mit 59,2 Sek. Abstand nach vorne. Denise Herrmann verfehlte zwei Scheiben und platzierte sich 1:07,5  Min. hinter der Siegerin als 34. Denise Herrmann merkte im Interview nach dem Rennen an, dass es ihr läuferisch zurzeit nicht gut geht und dass es ihr auch die letzten Tage im Training nicht so gut ging. „Es hat sich auch nicht gut auf der Strecke angefühlt.“ Herrmann war an Gürtelrose erkrankt und deshalb frühzeitig aus Pokljuka abgereist. „Ich merke einfach, die Saison nimmt langsam ein Ende. Ich habe mir nach der WM ein bißchen Substanz aufgebaut, die habe ich aber in Nove Mesto liegen gelassen.“ Sie war mit ihrem Rennen nicht zufrieden. „Dann auch noch die zwei Schießfehler. Im Laufen bin ich nicht fähig zurzeit zu dem, was ich kann, das wird auch die nächsten Tage nicht anders werden.“ Obwohl sie gute Erinnerungen an Östersund hat und sich gefreut hat, dass noch ein Saisonfinale stattfinden kann, „man versucht sein Bestes, aber es geht halt grad nicht mehr aus meinem Körper raus.“

Die weiteren deutschen Platzierungen

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die IBU-Cup-Gesamtsiegerin Vanessa Voigt hatte sich bei ihrem zweiten Weltcupeinsatz zum Ziel gesetzt, dass sie die Verfolgung erreichen will. Mit Rang 57 hat sie das geschafft und geht mit einem Rückstand von 1:37,9 Min. ins Jagdrennen. Liegend war es gleich der erste Schuss, der sein Ziel verfehlte und den sie wohl etwas verfrüht abgegeben hat. Juliane Frühwirt hat bei ihrem Weltcupdebüt einen weiteren Einsatz in Östersund knapp verpasst. Nach einem Fehlschuss im stehenden Anschlag trennten sie am Ende nur wenige Sekunden von den Qualifizierten, ebenso Marion Deigentesch, die nach zwei Strafrunden am Ende auf Rang 68 lief. Die Schweizerin Lena Haecki blieb bei beiden Schießen fehlerfrei und mit nur 21,3 Sek. Rückstand belegte sie Rang 7 und wurde damit beste Schweizerin. Aita Gasparin (39.), Irene Cadurisch (47.) und auch Elisa Gasparin hat sich als 60. für die Verfolgung qualifiziert. Selina Gasparin hat ein weiteres Rennen auf Platz 61. verpasst. Neben der auf Rang fünf platzierten Lisa Theresa Hauser haben sich auch Julia Schwaiger (42.) und Dunja Zdouc (46.) für die morgige Verfolgung qualifiziert.

Weltcupdebüt für Schwedin Stina Nilsson

Stina Nilsson (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Die schwedische Langlauf-Olympiasiegerin wurde nach mehreren Einsätzen im IBU-Cup vom schwedischen Cheftrainer zum Saisonfinale in ihrer Heimat, in Östersund, ins Team berufen. Nach einem fehlerfreien Schießen im liegenden Anschlag lag Nilsson auf Podestkurs, fiel aber nach einer Strafrunde nach dem stehenden Anschlag ungewöhnlich weit zurück und konnte sich auf der Schlussrunde auch nicht mehr entscheidend nach vorne arbeiten. Am Ende belegte sie Rang 26 mit 55,9 Sek. Rückstand. In der Gesamtlaufzeit lag sie 43 Sek. hinter den beiden schnellsten Läuferinnen Hanna Sola und Tiril Eckhoff zurück.

Ergebnis Sprint Damen

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