Langlauf Kurznews: Corona Fälle in Norwegen, Vertrag für Klæbo, Myhre verletzt und FIS Games 2028

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Kurz vor Saisonbeginn gibt es mehrere positive Corona Fälle im norwegischen Teas, darunter beide Gesamtweltcup-Sieger. Nach erneuten Diskussionen hat Klæbo nun endlich einen Vertrag mit dem Verband und Julie Myhre fällt für den Auftakt nach Verletzung aus. Für die ersten FIS Games 2028 gibt es zwei namhafte Bewerber.

Corona Fälle in Norwegen

So lange ist man einer Infektion aus dem Weg gegangen und ausgerechnet kurz vor Saisonbeginn gibt es wieder eine Infektionswelle im norwegischen Team. Angesteckt hat man sich offenbar im Höhentraining in Livigno, bei dem es schon vorher Probleme gab: Ein Wintereinbruch beendete das Trainingslager der norwegischen Damen in der letzten Woche zwei Tage früher als geplant. Normalerweise freut man sich im Schneetraining über winterliche Bedingungen, aber das Team hatte Sorge, dass es wegen des Neuschnees Probleme bei der Rückreise über die Pässe geben könnte, so dass man vorzeitig abreiste. Nach der Heimkehr fühlte Tiril Udnes Weng sich krank und der Corona Test fiel positiv aus. Wie die Gesamtweltcup-Siegerin am Dienstag mitteilte, habe sie sich immer noch nicht erholt. Am Dienstag meldete sich auch Johannes Høsflot Klæbo corona-krank. Nach Abreise der Damen blieb er weiter zum Höhentraining in Livigno, bekam aber am Sonntag Symptome und kann seitdem nicht trainieren. Am Montag kehrte er aus Italien zurück – vier Tage früher als geplant. Bei beiden gilt ein Start bei der Saisoneröffnung in Beitostølen in der nächsten Woche als sehr unwahrscheinlich, auch der Weltcup-Auftakt in Ruka ist in Gefahr. Andere Norweger trainieren derzeit mit dem deutschen Team im finnischen Muonio, wo ab Freitag die ersten Rennen anstehen. Nun mussten aber mit Sprint-Trainer Arild Monsen und Langlauf-Chef Per Elias Kalfoss zwei Teammitglieder wegen eines positiven Corona Tests abreisen. Weitere positive Fälle unter den Sportlern gibt es bisher nicht.

Nun endlich ein Vertrag!

Nachdem die norwegische Presse im Oktober verkündete, dass es zwei Tage nach der verfrühten Klæbo-Pressekonferenz doch noch eine Einigung gegeben habe, wurde danach doch wieder diskutiert: Espen Bjervig kündigte weitere zwei Tage später erneute Gespräche an. Danach herrschte mediale Stille. In den letzten Wochen wurde aber auch klar, dass auch andere Sportler Probleme mit dem Skiverband und dem Vertrag haben, wie unter anderem das plötzliche Karriereende des Ski-Stars Lucas Braathen zeigte, das er medienwirksam zwei Tage vor seinem ersten Saisonrennen verkündete. Zu diesem Thema und den Problemen anderer Sportler wollte Klæbo in der letzten Woche, als VG ihn im Training in Livigno interviewte, aktuell nichts sagen – er wolle sich auf den Saisonstart konzentrieren, der nun wegen Corona in Frage steht. Inzwischen ist der Vertrag aber endgültig unterschrieben, ein „Standard-Vertrag“ – auf Wunsch von Johannes Høsflot Klæbo. Das bedeutet, er wird genauso behandelt wie andere Athleten, die nicht im Nationalteam sind. Damit hat er zwischen den Weltcups keine Verpflichtungen wie Termine oder Sponsoren. Außerhalb der Weltcups kann er für seine eigenen Sponsoren werben. „Uns wäre eine langfristige Vereinbarung lieber gewesen. Aber nun ist es so, wie er es wollte“, sagte der zum 31. Dezember aus dem Amt scheidende Langlauf Manager Espen Bjervig. Also ein Standard-Vertrag für die Dauer des Winters ohne die vom Verband erhoffte Längerfristigkeit oder mehr Repräsentationspflichten. Der norwegische Skiverband handelt aber auch gegen die eigenen Regeln, denn eigentlich müsste er sich zunächst wie alle anderen Athleten außerhalb des Nationalteams in nationalen Rennen beweisen. Für Johannes Høsflot Klæbo gibt es aber eine Ausnahmeregelung, wie Jan Petter Saltvedt vom Langlauf Komitee dem NRK sagte: „Johannes wollte nach einem anderen Plan trainieren als das Team, unter anderem wegen des Höhentrainings. Das Komitee hat entschieden, dass das ausreichend Gründe für eine Ausnahme von den NSF Regularien sind.“ Dem Weltcupstart steht also nichts im Wege – außer Covid19…

Myhre nach Sturz nicht rechtzeitig fit

Auch Julie Myhre wird beim Saisonauftakt der Norweger in Beitostølen fehlen. Grund ist bei ihr aber keine Corona Infektion, sondern eine Verletzung aus dem Sommer. Am 18. August war sie auf Skirollern gestürzt, wie sie einen Tag später auf Instagram bekannt gab: „Ich melde mich, um zu sagen, dass es mir gut geht nach dem gestrigen unglücklichen Sturz auf Rollski. Ski verloren und Schulter bei der Landung ausgekugelt.“ Da ihr so eine Verletzung nicht zum ersten Mal passiert, dauert die Heilung und die Trondheimerin wird nicht rechtzeitig für die ersten Rennen fit. „Ich bin noch nicht fit, die Rennen kommen zu früh. Mir war die ganze Zeit klar, dass die Schulter die Entscheidung trifft. Ich vertraue meinem Gesundheitsteam und den Ärzten, mit denen ich zusammen arbeite, und sie sagen, dass es so das Beste ist“, sagte sie nun zu Adresseavisen.

Zwei Bewerber für erste FIS Games

Für 2028, dem Jahr ohne Großereignis im kommenden Olympiazyklus, sind die ersten FIS Games geplant. Dabei handelt es sich um ein Aufeinandertreffen aller FIS Disziplinen. Zum bisher bekannten Bewerber St.Moritz/Engadin hat sich nun auch die Region Lillehammer/Hafjell in Norwegen als möglicher Ausrichter gesellt. „Wir freuen uns an dem starken Interesse dieser Premieren-Veranstaltung“, sagte FIS Generalsekretär Michel Vion. „beide Regionen sind als Gastgeber von Weltcups in FIS Disziplinen sehr bekannt, bringen eine große Erfahrung mit und haben ein reichtes Erbe in Schneesportarten. Sie haben außerdem eine große Anzahl Austragungsorte, was den Vorgaben für die Ausrichtung der FIS Games entgegenkommt. Dort können sämtliche FIS Disziplinen stattfinden und Athleten und Fans werden eine tolle Zeit haben.“ Die FIS Games sollen über einen Zeitraum von 16 Tagen stattfinden und auch nicht-olympische Sportarten wie Telemark, Speed Skiing und Freeride den Zuschauern näher bringen. „Ich denke schon lange, dass die FIS in idealer Position ist, um so eine Promo-Veranstaltung wie die FIS Games auszurichten, wir haben so großartige und unterschiedliche Sportarten, die man der Welt zeigen sollte“, sagte FIS-Präsident Johan Eliasch. „Über 16 Tage werden unsere Athleten der Nabel der Sportwelt sein – ich kann mir keine bessere Möglichkeit vorstellen, um die Welt des Ski- und Snowboard-Fahrens zu promoten.“ Bis Ende März haben beide Bewerber nun Zeit, nach Feedback zu ihrem Fragebogen ihre Bewerbung weiter zu verbessern. De Entscheidung über den Ausrichter fällt dann auf dem FIS Kongress am 04. Juni 2024.