Langlauf Kurznews: Reaktionen aus Norwegen zu Kadern, blutiger Trainingsunfall von Karlsson, neuer Assistent bei der FIS und WM 2029 in Lahti

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

In Norwegen ist die Reduzierung der Kader und Klæbos Abschied aus der Nationalmannschaft immer noch das große Thema. Frida Karlsson verletzte sich bei einem Sturz auf Schnee und FIS Renndirektor Michal Lamplot bekommt Unterstützung von einem Assistenten. Zudem wird Lahti die Nordische Ski WM 2029 ausrichten. 

Reaktionen auf Klaebos Nein und Teamzusammensetzung

Klæbos Entschluss, sich vom Nationalteam zu trennen, sorgte für viele Reaktionen sowohl gegenüber Johannes Høsflot Klæbo selbst als auch von ehemaligen Teamkollegen in den Medien. „Je mehr Zeit vergeht, umso zufriedener bin ich mit der Entscheidung. Es fühlt sich richtig an und ich habe viele Nachrichten von nah und fern bekommen, die mich alle unterstützen. Mein Entschluss fühlt sich immer richtiger an“, sagte der 26-Jährige zu NRK. „Das Modell Nationalteam müsste sportlich und wirtschaftlich die beste Option sein. Aber in meinem Fall sehe ich, dass es zwar finanziell das Beste wäre, aber nicht sportlich. Das ist besorgniserregend. Eine bessere Planung wäre gut, außerdem ist zu wenig Höhentraining geplant. Es sind mehrere Faktoren, die zusammenkommen.“ Team-Manager Espen Bjervig sagte dazu in einer Pressemeldung: „Wie Johannes auch schon über die Medien mitgeteilt hat, hat er sich entschieden, dass Nationalteam zu verlassen und wir respektieren diese Entscheidung. Aber natürlich hätten wir ihn lieber weiterhin im Team gehabt. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in der kommenden Saison viel mit Johannes zusammenarbeiten werden.“ Die zurückgetretene Ragnhild Haga äußerte sich kritisch über die Reduktion von elf auf zehn Damen und von 13 auf zehn Herren: „Ich bin für Gleichberechtigung, aber nicht gerade hier. Ich denke, die Leistungen sollten mehr wiegen als das Geschlecht. Andere Athleten finden es dagegen richtig, dass nun gleich viele Damen und Herren einen Platz im Team haben. „Wir haben dieselbe Anzahl Startplätze im Weltcup, so finde ich es auch richtig, dass die Teams so aufgeteilt sind“, sagte Simen Hegstad Krüger bei TV2, der aber auch Haga teilweise zustimmt. „Natürlich ist es richtig, dass der erste Ersatzmann bei den Männern besser ist als die elfte Frau. Aktuell sind unsere Herren das weltbeste Team. Aber wir müssen auch in der Breite und an die Zukunft denken.“ „Ich finde es gut, dass es gleich viele Frauen und Männer gibt. Es ist wichtig, in Mädchen zu investieren, die an Wettkämpfen teilnehmen wollen. Ich verstehe, dass es schwierig ist, angesichts der Anzahl an konkurrenzfähigen Männern, die wir heute haben, aber gleichzeitig denke ich, dass es wichtig ist, sich auf den Langlauf der Frauen zu konzentrieren. Ich verstehe jedoch auch Hagas Argumente“, so Tiril Udnes Weng. „Ich denke, es ist schwer herauszufinden, was das Beste ist. Ich bin wahrscheinlich ein bisschen voreingenommen und ich möchte keine anderen Teamkollegen verlieren, also bin ich in meiner Denkweise ein bisschen egoistisch. Ich verstehe, dass es falsch erscheint, dass zum Beispiel Tildheim Andersen nicht im Team ist, und dann gibt es viele von uns Mädchen, die nicht die gleichen Ergebnisse haben.“

Blutiger Trainingssturz von Karlsson

Nachdem sie im April zunächst mit einer Freundin auf Curaçao urlaubte, stieg Frida Karlsson anschließend wieder ins Training für die kommende Saison ein. Nachdem es vier Tage zuvor in Östersund noch einmal reichlich Neuschnee gegeben hatte, nutzten Frida Karlsson und Moa Ilar die Bedingungen, um noch einige Schneekilometer zu sammeln. In einer Abfahrt passierte es dann und Karlsson kam zu Fall. Obwohl einiges an Blut aus Mund und Nase floss, wie Bild zwei zeigt, lachte die 23-Jährige laut über ihr Malheur, bei dem sie sich nicht ernsthaft verletzte. „Nun ist es Zeit, in ein neues Trainingsjahr zu starten“, schrieb die Schwedin zu den Bildern, gefolgt von einem SOS und einem Lach-Smiley. „Vielen Dank für ein hartes Duell“, kommentierte Trainingspartnerin Moa Ilar.

FIS: Neuer Assistent für Michal Lamplot

FIS Renndirektor Michal Lamplot bekommt zur kommenden Saison einen neuen Assistenten. Der Franzose Simon Caprini wird im Sommer sein Amt antreten. Der 40-Jährige hat viel Erfahrung im Langlauf Weltcup, war zwölf Jahre lang Nordic Racing Manager bei Rossignol. Er hat sich im Laufe der Jahre ein starkes Netzwerk aufgebaut und eng mit Athleten und Teams zusammengearbeitet. In der Pressemeldung der FIS wird der Franzose wie folgt zitiert: „Nach so vielen großartigen Jahren mit der Rossignol race family war es Zeit für etwas Neues. Die Position als Assistant Race Director erlaubt es mir, meine Kenntnisse einzubringen und den Skilanglauf zusammen mit dem FIS Team weiterzuentwickeln. Ich bin so froh, dass ich in demselben Umfeld weiterarbeiten kann mit allen Freunden, die ich im Laufe der Zeit kennengelernt habe.“ FIS Cross-Country Race Director Michal Lamplot ist überzeugt, dass Simon Caprini ein großer Zugewinn für das Team ist: „Unserer Meinung nach ist Simon perfekt für diese Rolle. Er hat nicht nur umfassende Kenntnisse über den Sport aus verschiedenen Perspektiven, aber auch ein großes Netzwerk aus Athleten, Trainern und Betreuern. Simon wird eine große Unterstützung für uns, den Langlaufsport weiterzuentwickeln.“

Lahti einziger Bewerber für WM 2029

Zwölf Jahre nach Lahti 2017, wo nach nur wenigen Weltcupstarts der Stern von Johannes Høsflot Klæbo mit dem Gewinn der Bronzemedaille aufging, wird Lahti 2029 wieder die Nordische Ski WM ausrichten. Die Finnen sind die einzigen Bewerber für die Titelkämpfe 2029 und haben ihre Unterlagen pünktlich abgeliefert – sonst ist keine Bewerbung eingegangen. „Wir haben schon vor einem Jahr auf dem FIS Kongress angekündigt, dass der finnische Skiverband eine Bewerbung für die Nordische Ski WM 2029 in Lahti einreichen wird. Damit haben wir unsere Bereitschaft signalisiert, die insgesamt achten Weltmeisterschaften in Finnlands Winter-Hauptstadt Lahti durchzuführen. Unsere Erfahrung als Ausrichter ist jedem bekannt. Unsere Vorankündigung hat uns in eine gute Position gebracht, so dass keine andere Nation unserer starken Kandidatur entgegen steht“, sagte Markku Haapasalmi vom finnischen Skiverband. „Als Großereignis ist es sowohl sportlich als auch finanziell sehr wichtig, eine Weltmeisterschaft ist von nationaler Wichtigkeit. Für unsere Athleten sind Weltmeisterschaften zu Hause immer ein besonderes Ziel.“