Langlauf Weltcup Toblach: Golberg gewinnt vor Teamkollegen – Moch Neunter

Paal Golberg (NOR) © Modica/NordicFocus

Der Einzelstart der Herren beim Langlauf Weltcup in Toblach endete mit einer Machtdemonstration der Norweger, der Sieg ging an Pål Golberg. Simen Hegstad Krüger und Johannes Høsflot Klæbo schafften den Sprung aufs Podium. Friedrich Moch wurde sehr guter Neunter, Jonas Dobler schaffte als 15. noch die halbe WM-Norm.

Enges Rennen unter den Norwegern

Simen Hegstad Krueger (NOR), Paal Golberg (NOR), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Die acht Norweger, sechs über die normale Quote plus Klæbo als Führender im Gesamtweltcup und Amundsen als Führender im Scandinavien Cup, lieferten sich einen spannenden Kampf um den Sieg und die Startplätze bei der WM. Nach der ersten Runde lagen Klæbo, Krüger und Golberg Kopf an Kopf innerhalb von drei Sekunden und daran änderte sich auch bis zum Schluss nichts. Im Anstieg der zweiten Runde sah es so aus, als würde sich Simen Hegstad Krüger den Sieg holen. Zwei Kilometer vor dem Ziel hatte er seinen Vorsprung auf fünf Sekunden vor Golberg ausgebaut, Dritter war Amundsen, der eine halbe Sekunde vor Klæbo lag. Am Ende schob sich alles noch dicht zusammen, wohl auch durch die schwierigen Bedingungen, die Pål Golberg nach seinem Sieg mit 0,3 Sekunden Vorsprung vor Krüger erwähnte: „Das war mein erster Sieg in einem Skatingrennen, das ist ein großer Meilenstein für mich, es hat sich angefühlt wie „Bambi on ice“. Der Kurs macht Spaß, aber die Bedingungen haben sich seit dem Rennen der Damen geändert. Die Strecke wurde härter und es war schwierig, die Balance zu halten. Dabei habe ich mein Bestes gegeben. Meine Form vor der WM ist sehr gut und ich hoffe, dass es in Planica genauso ist.“ Mit 2,8 Sekunden Rückstand sicherte sich Johannes Høsflot Klæbo den dritten Podestplatz.

Lapalus und Moch in norwegischer Phalanx

Hugo Lapalus (FRA) © Modica/NordicFocus

Auch ihre fünf Teamkollegen konnten sich einen Platz unter den besten Zehn sichern. Als Vierter verpasste Harald Østberg Amundsen, der Sieger von Les Rousses, das Podium um ganze 2,5 Sekunden. Didrik Tønseth wurde Fünfter vor Hans Christer Holund und Iver Tildheim Andersen, dem Sieger von Lillehammer, der in diesem starken Team gar keinen Platz im WM-Team gefunden hat. Dann folgt auf Rang acht mit Hugo Lapalus der erste Nicht-Norweger mit nur 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Friedrich Moch war keine zwei Sekunden langsamer und wurde sehr guter Neunter. Anschließend folgt Sjur Røthe als achter Norweger auf dem zehnten Rang.

Moch sehr zufrieden

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Friedrich Moch ging von Anfang an sehr schnell in das Rennen und war immer nah dran an den schnellsten Norwegern, aber ein schneller Angang war bei zehn Kilometern und diesen schnellen Bedingungen auch Pflicht. Am Ende fehlten nur 22 Sekunden auf den Sieger. Zufrieden sagte er: „Es war heute wieder ein knappes Rennen, es waren heute richtig schnelle Bedingungen. Es hat relativ angefroren nach dem Mädels-Wettkampf. Man musste von Anfang an Vollgas geben, um nicht zu viele Sekunden zu verlieren. Ich bin auch sehr offensiv los und habe gehofft, dass ich vielleicht mit dem Tønseth zusammenkomme, da hatten wir drauf spekuliert, dass es klappen könnte. Das hat leider nicht geklappt und ich bin heute wieder alles allein gelaufen. Aber ich habe es mir wieder ganz gut eingeteilt und konnte ganz gut durchpowern die zwei Runden und bin sehr zufrieden, das es wieder für Top10 gereicht hat.“

Halbe Norm für Dobler

Jonas Dobler (GER) © Modica/NordicFocus

Die noch nicht für die WM qualifizierten Deutschen sollten sich in Toblach beweisen, sollten zumindest in die Nähe der Top15 kommen, um Form zu beweisen und mit zur Nordischen Ski-WM nach Planica zu reisen. Damit dürfte Jonas Dobler, der bisher als bestes Resultat einen 16. Rang erreichte, nun gute Karten haben, noch auf den WM-Zug aufzuspringen. Obwohl die Vorzeichen nicht gut waren: Am Freitag litt der 31-Jährige noch an einem Hexenschuss. Als sehr guter 15. mit 35,3 Sekunden Rückstand machte er eine Punktlandung, um zumindest noch einmal unter die besten 15 zu kommen. „Es ist ein 10km Sprint Wettkampf, es sind wirklich sehr schnelle Bedingungen gewesen und man musste vom ersten Meter eigentlich alles raushauen. Es fühlt sich wirklich wie 10 Kilometer sprinten an. Ich bin solide reingekommen und dann ist es in jedem Einzelstart wichtig, wenn man ab und zu einen anderen Läufer in einer anderen Runde erwischt. Da habe ich ein bisschen von dem Schweizer profitieren können in meiner zweiten Runde“, meinte Jonas Dobler, der sich dadurch in der zweiten Runde von 22 auf 15 verbesserte. Weiter erzählte er: „Dann habe ich ein gutes Finish gehabt und bin froh und erleichtert, dass ich noch in den Top15 war und nicht knapp draußen wie schon einige Male. Knapp drin in den Top15 fühlt sich deutlich besser an. Es geht mir jetzt immer besser, ich habe eine etwas aufsteigende Form, das kann man an den Ergebnissen ausmachen. Ich fühle mich auch ganz gut und bin sehr zufrieden, dass es nun immer weiter in die richtige Richtung geht.“ Janosch Brugger büßte am Schluss noch viel ein und wurde 22., Florian Notz platziert sich als 28. wieder in den hohen Zwanzigern wie schon mehrfach in diesem Winter. Knapp dahinter überquerte Lucas Bögl mit der 32. Zeit die Linie und Albert Kuchler wurde 39.

Pralong und Vermeulen unter den besten 20

Candide Pralong (SUI) © Modica/NordicFocus

Candide Pralong landete als bester Schweizer auf Rang 18 und auch der Österreicher Mika Vermeulen schaffte als 20. noch ein sehr gutes Resultat. Beda Klee belegte Rang 25 und Cyril Fähndrich 30. Roman Furger, der Schweizer, mit dem Jonas Dobler unterwegs war, wurde 37. und Jonas Baumann 43. Der zweite Österreicher Philipp Leodolter wurde mit zwei Minuten Rückstand 60.

=> Ergebnis 10 Kilometer FT Herren

Toblach zum Nachlesen

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