Neues Punktesystem im Langlauf Weltcup: Mehr Spannung bis Saisonende?

Neues Weltcup Punktesystem © FIS

Im Rahmen seiner Präsentation beim Forum Nordicum hat FIS-Renndirektor Pierre Mignerey das neue Punktesystem für den Skilanglauf Weltcup vorgestellt (wir berichteten). Es soll für mehr Spannung bis zum Saisonende sorgen und Athleten belohnen, die bei möglichst vielen Rennen an den Start gehen.

Kleinere Sprünge, Punkte an Top-50

In der Vergangenheit wurden bei allen Weltcups der FIS die Punkte nach demselben Schlüssel verteilt. Das ändert sich nun zur kommenden Saison. Im Skilanglauf erhält die Siegerin/der Sieger zwar weiterhin 100 Punkte, aber der Zweitplatzierte nun 95 anstatt 80. Damit ist der Unterschied zwischen Platz eins und zwei erheblich geschrumpft. Noch deutlicher tritt das neue System zum Beispiel bei Platz zehn in Erscheinung. Gab es für den letzten Top-10 Platz bislang 26 Punkte, sind es ab sofort 63. Zudem ist bei Platz 30 (22 statt einen Punkt) noch lange nicht Schluss. Bis Platz 50 dürfen sich die Sportler künftig über mindestens einen Punkt freuen. Die Ziele dieses neuen Systems sind klar formuliert:

  • Geringere Abstände und engere Kämpfe um den Gesamtsieg
  • Höhere Wertschätzung für regelmäßige Teilnahme am Weltcup
  • Sehr hohe Wertschätzung der Tour de Ski
  •   Mehr Athleten und Nationen die Chance auf Punkte ermöglichen
  • Höhere Wertschätzung für Sprinter, die an Distanzrennen teilnehmen und andersherum

Simulationen versprechen mehr Spannung

Vor Einführung des neuen Punktesystems hat man es seitens der FIS anhand von Simulationen der vergangenen Saisonen getestet, um festzustellen, ob es die Erwartungen auch erfüllt. So konnten die Verantwortlichen zum Beispiel für die vergangene Saison 2021/2022 geringere Abstände an der Spitze der Gesamtwertung der Herren simulieren. Zudem wären Vielstarter wie Federico Pelegrino und Michal Novak belohnt worden, während Athleten wie Iivo Niskanen und Didrik Toenseth, die häufiger Weltcups auslassen (müssen), schlechter platziert wären. Gleiches gilt für die Damen, wo es sogar einen Wechsel an der Spitze gegeben hätte (Diggins statt Nepryaeva). Belohnt worden wäre unter anderem Katharina Hennig für ihre regelmäßige Teilnahme an Sprint-Rennen. Geht man etwas weiter zurück in die Saison 2019/2020 wäre der Gesamtsieg von Therese Johaug nicht so überlegen ausgefallen, wie es mit dem alten Punktesystem möglich war. 

Es dürfte also sehr interessant zu beobachten werden, inwiefern das neue Punktesystem die kommende Saison spannender und interessanter machen wird. Was ist eure Meinung dazu? Schreibt sie uns einfach als Kommentar unter diesem Artikel!