Sensationssieg durch Iver Andersen bei norwegischer Dominanz beim Langlauf Weltcup in Lillehammer

Iver Tildheim Andersen (NOR) © Modica/NordicFocus

In Abwesenheit des erkrankten Johannes Høsflot Klæbo triumphierte der 22-jährige Iver Tildheim Andersen vor seinen Teamkollegen. Rang zwei ging an Didrik Tønseth vor Hans Christer Holund. Bester Deutscher wurde Friedrich Moch als 16.

Klæbo muss verzichten

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Eine Stunde vor dem Start gab die FIS den Nicht-Start von Johannes Høsflot Klæbo über die zehn Kilometer bekannt. Zur selben Zeit vermeldete der norwegische Skiverband via Pressemeldung: „Johannes Høsflot Klæbo wachte mit einem leichten Kratzen im Hals auf, aber mit negativem Covid-Test. Dennoch wird er heute nicht starten, aber der Plan ist, dass er morgen und übermorgen läuft. Heute wird er ersetzt durch Henrik Dønnestad, Gulset IF.“ Klæbo ist trotz seiner Verletzung, die aber wohl keine Beschwerden mehr verursacht, in dieser Saison sowohl national als auch im Weltcup ungeschlagen. Ersatzmann Dønnestad belegte bei den FIS-Rennen in Beitostølen überraschend Platz zwei über zehn Kilometer im freien Stil hinter dem 26-Jährigen.

Junioren-Weltmeister triumphiert bei zweitem Weltcup

Didrik Toenseth (NOR), Iver Tildheim Andersen (NOR), Hans Christer Holund (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Heute trat das ein, was in Abwesenheit der russischen Langläufer befürchtet worden war: Die Norweger dominierten das Geschehen völlig. Wegen der nationalen Gruppe waren insgesamt zwölf Norweger am Start, von denen der schwächste Athlet noch Rang 19 belegte. Unter den besten Zehnfinden sich neun Norweger und der Schotte Andrew Musgrave, der mit einer Norwegerin verheiratet ist und seit vielen Jahren dort lebt und trainiert. In Abwesenheit von Johannes Høsflot Klæbo ging der Stern eines neuen jungen Athleten auf, der bisher nur im März am Holmenkollen zum Einsatz kam. Iver Tildheim Andersen ist 22 Jahre alt und wurde 2020 Junioren-Weltmeister im Freistil-Massenstart. Letzte Woche im Norges Cup belegte er Rang acht über zehn Kilometer Freistil, heute wuchs der U23-Athlet über sich hinaus. Mit Startnummer 32 legte er eine Zeit vor, die niemand mehr unterbieten konnte. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinne, bin aber sehr glücklich, dass ich es getan habe. Ich habe unterwegs gehört, dass ich die Führung übernommen habe und dann versucht den Vorsprung auszubauen. Ich wollte mein bestes Weltcupresultat von Oslo verbessern und das ist mir wohl gelungen“, schmunzelte der 24. des Holmenkollen-Massenstarts.

Tønseth und Holund auf dem Podium

Didrik Toenseth (NOR), Iver Tildheim Andersen (NOR), Hans Christer Holund (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Didrik Tønseth und Hans Christer Holund schafften zusammen mit dem jungen Landsmann den Sprung aufs Podium. Tønseth fehlten dabei nur 2,8 Sekunden zum Sieg, zur Mitte des Rennens hatte er sogar vor Andersen die Führung im Klassement übernommen. Andrew Musgrave verpasste als einziger Nicht-Norweger unter den besten Zehn das Podium um etwa drei Sekunden. Rang fünf ging an Håvard Moseby, der wie der Sieger zum Rekrut-Team gehört. Pål Golberg wurde Sechster vor Martin Løwstrøm Nyenget. Mattis Stenshagen kam als Achter in die Wertung vor Sjur Røthe, der nach Problemen im Herbst langsam seine Form findet. Simen Hegstad Krüger wurde Zehnter und schüttelte schon über Platz vier bei seinem Zieleinlauf, 26 Sekunden hinter Andersen, enttäuscht den Kopf. Bester Nicht-Norweger neben Musgrave wurde William Poromaa auf Rang elf vor Emil Iversen, Hugo Lapalus und Michal Novak. Ersatzmann Dønnestad wurde 15.

Moch zufriedener 16.

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Als bester Athlet des DSV-Quartetts landete Friedrich Moch auf einem sehr guten 16. Rang. Damit war er fünftbester Nicht-Norweger, ohne die nationale Gruppe wäre er somit Elfter geworden. Im Ziel trennten ihn knapp 45 Sekunden vom Sieger. Zu seinem Rennen sagte er: „Es war ein hartes Rennen, man musste die ganze Zeit sehr viel arbeiten und es war vom ersten Meter ein ziemlicher Kampf bis zum Ende. Aber ich bin trotzdem ganz zufrieden, ich bin vielleicht ein bisschen zu schnell gestartet, aber habe es noch ganz gut durchgebracht.“ Lucas Bögl belegte Position 22 und war auch nicht unzufrieden: „Es war ein sehr enges Rennen. Man sieht, die Norweger sind hier sehr motiviert und nutzen den Heimvorteil. Ich bin gut durchgekommen. ich habe versucht, verhalten anzugehen, aber man darf es auch nicht verschlafen. Das ist extrem wichtig beim 21 Minuten Rennzeit. da kann man nicht mehr viel gutmachen, wenn man zu defensiv losgeht. Das ist mir ganz gut gelungen. Ich denke, das ist eine solide Leistung nach dem letzten Wochenende. Es geht noch ein bisschen nach vorne, aber die Saison ist auch noch lang.“ Janosch Brugger wurde 35. und Albert Kuchler wurde 53.

Pralong und Furger auf 31 und 33

Candide Pralong (SUI) © Modica/NordicFocus

Im letzten Jahr hätte man sich über Platzierungen knapp hinter den Top30 geärgert, heute gibt es mit der neuen Punktezählung aber noch einige Weltcuppunkte für die Plätze 31 und 33, auf denen die Schweizer Candide Pralong und Roman Furger einkamen. Beda Klee wurde 57. Mika Vermeulen wurde in seiner neuen Heimat als bester Österreicher 50., Benjamin Moser 64. und Michael Föttinger 69. von 79 Startern.

=> Ergebnis 10 Kilometer FT Herren

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