Langlauf Weltcup Falun: Didrik Tønseth feiert dritten Sieg vor Halfvarsson

Calle Halfvarsson (SWE), Didrik Toenseth (NOR), Harald Oestberg Amundsen (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Im Einzelstart über 15 Kilometer im freien Stil beim Langlauf Weltcup in Falun konnte sich Didrik Tønseth durchsetzen und im letzten Einzelrennen der Saison triumphieren. Zweiter wurde Calle Halfvarsson vor Harald Østberg Amundsen. Friedrich Moch wurde als bester Deutscher 15.

Tønseth vor Halfvarsson und Amundsen

Didrik Toenseth (NOR) © Modica/NordicFocus

Das 15 Kilometer-Rennen der Herren wurde auf zwei unterschiedlichen 3,75 Kilometer-Runden ausgetragen, so dass jede Doppelrunde zweimal zu laufen war. In der zweiten Hälfte der Runde erwartete die Herren jeweils der große Mördarbakken sowie der gestern gelaufenen Sprintkurs mit dem Einlauf ins Stadion. Die bisherigen Sieger in dieser Saison im Einzelstart im freien Stil heißen Johannes Høsflot Klæbo und Simen Hegstad Krüger, heute gingen die Podiumsplätze aber an drei Athleten, die eine schwere Zeit hinter sich haben. Sowohl die beiden Norweger Harald Østberg Amundsen und Didrik Tønseth, die beide die Olympischen Spiele verpassten, als auch Calle Halfvarsson gingen das Rennen sehr motiviert an und setzten die schnellsten Zeiten bei allen Zwischenzeiten. In der zweiten Doppelrunde kristallisierte sich aber heraus, dass Tønseth heute der Stärkste ist und sich den Sieg holen würde. Im Ziel verwies er Calle Halfvarsson um neun Sekunden auf den zweiten Rang und holte seinen erst dritten Weltcupsieg. „Ein gutes Ende einer schwierigen Saison. Ich bin sehr froh, dass es mit einem Sieg zu Ende geht. Die letzten zwei Winter waren sehr schwierig, da lief gar nichts zusammen. Aber nun bin ich wieder ganz oben. Ich kann wieder hart trainieren und der Körper reagiert darauf“, freute sich der glückliche Sieger. Der Schwede hatte vor einigen Tagen verkündet, dass er seine Karriere vermutlich aus finanziellen Gründen müsse, weil seit Jahren zu wenig Preisgelder hängen blieben. Er rief Sponsoren auf, sich zu melden und wollte sich in Falun unbedingt beweisen. Im Sprint steckte er sich als Achter des Prologs aber dann in den Heats einen Stock zwischen die Beine und schied aus. „Hoffentlich hat das niemand gesehen“, meinte er. Umso schöner für ihn, dass er heute seine gute Form und sein gutes Gefühl von gestern zu einem starken zweiten Platz nutzen konnte. Harald Østberg Amundsen konnte sich über einen sehr guten dritten Platz freuen, 20 Sekunden hinter seinem Landsmann. Für ihn, den Dritten der WM in Oberstdorf, der aber nur wenig Weltcupstarts bekommt. ist es das erste Podium im Weltcup. Tønseth sagte über ihn: „Harald ist ein Rookie, er hat schon letztes Jahr gezeigt, dass er ein guter Läufer ist. Ich freue mich, dass er auf dem Podium steht und wir dieses Erlebnis teilen.“

Nur Halfvarsson in norwegischer Übermacht

Calle Halfvarsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Wie erwartet zeigten sich in Abwesenheit der Russen die Norweger sehr dominant auf den ersten Plätzen. Nur Calle Halfvarsson gelang es, in ihre Dominanz einzubrechen. Hans Christer Holund verpasste das Podium nur äußerst knapp und belegte 0,8 Sekunden hinter Amundsen Rang vier. Oslo-Sieger Martin Løwstrøm Nyenget wurde knapp dahinter Fünfter, Skating-Spezialist Sjur Røthe musste sich mit fast 30 Sekunden Rückstand mit Platz sechs begnügen. Neben den vorn erwarteten Norwegern gibt es unter den besten zehn aber auch zwei Überraschungen: Scott Patterson wurde als Siebter bester Nicht-Skandinavier vor Clement Parisse. Noch größer ist allerdings das tolle Resultat von Olivier Léveillé. Der 20-Jährige aus der Provinz Québec war mit Startnummer eins ins Rennen gegangen und konnte anschließend nach einer sehr guten zweiten Runde mehr als 15 Minuten auf dem Leader’s Chair Platz nehmen, bis Halfvarsson ihn ablöste. Platz neun ist natürlich das beste Weltcupresultat der kanadischen Nachwuchshoffnung, der die Verfolgung in Ruka, aber schon mit der sechstschnellsten Zeit als 17. beendet hatte. Iivo Niskanen und Andrew Musgrave teilten sich Platz zehn.

Moch und Brugger in Top20

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Mit Friedrich Moch und Janosch Brugger gelang es zwei DSV-Athleten, sich unter die besten 20 zu schieben. Der 21-jährige Friedrich Moch fand ein konstantes Tempo, mit dem er nach beiden Runden auf Rang 15 lag, auch wenn er wie viele andere in der zweiten Runde mehr Zeit auf den Sieger einbüßte. Am Ende ist Platz 15 ein Ergebnis, mit dem man auch ohne die Anwesenheit der Russen durchaus zufrieden sein kann. „Das war ein ziemlich guter Abschluss für die Saison. Ich bin relativ schnell losgelaufen und habe versucht, es durchzuhalten. Ich denke, das hat einigermaßen funktioniert. Es war ei bisschen ungewohnt, so weit hinten zu starten, weil man alles selber gelaufen ist und eher andere Leute gezogen hat, statt sich selbst ziehen zu lassen, wie es sonst oft im Einzelstart ist. Aber von demher bin ich recht zufrieden“, so Friedrich Moch, der gestern schon den Sprint gelaufen ist, um da auch Erfahrungen zu sammeln und es als Auftakt zu nehmen. Janosch Brugger war nach seinem sehr guten achten Platz im gestrigen Sprint heute als erster DSV-Starter ins Rennen gegangen. Auch diesmal teilte er sich seine Kräfte wieder sehr gut ein und konnte sich in der zweiten Runde noch deutlich verbessern. Allerdings profitierte er in seiner zweiten Runde auch von William Poromaa, der in seiner ersten Runde an den Deutschen heranlief und ihn zog – am Ende musste der Schwede für das Tempo noch bezahlen und verlor ein paar Plätze. Jonas Dobler, der am Ende noch von dem 30 Sekunden später gestarteten Manificat aufgelaufen wurde, lief wie auch Lucas Bögl gerade noch in die Punkte. Florian Notz gelang dies als 38. nicht mehr.

Nur Pralong holt Punkte für die Schweiz

Candide Pralong (SUI) © Modica/NordicFocus

Für das Schweizer Team konnte nur Candide Pralong als 27. noch ein paar Weltcuppunkte holen. Der Westschweizer verlor in der zweiten Rennhälfte noch knapp eine Minute und fünf Plätze. Als zweitbester Schweizer belegte Beda Klee Rang 45, Cedric Steiner wurde 48. und Sprintspezialist verzichtete vor dem morgigen Mixed-Teamsprint, wo er möglicherweise zum Einsatz kommt, auf einen Start. Das ÖSV-Team schickte mit Philipp Leodolter nur einen Starter in den Wettkampf, den er als 57. beendete.

 

=> Ergebnis 15 Kilometer FT Herren
=> Endstand Gesamt-, Sprint- und Distanzweltcup Herren

 

 

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