Langlauf Weltcup Falun: USA gewinnen Mixed-Staffel

Zak Ketterson (USA), Jessie Diggins (USA), Rosie Brennan (USA), Scott Patterson (USA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Rosie Brennan, Zak Ketterson, Scott Patterson und Jessie Diggins heißen die Sieger der 4×5 Kilometer Mixed-Staffel im freien Stil. Rang zwei ging im Zielsprint an Finnland vor Norwegen. Die deutschen Staffeln belegten die Plätze fünf und sieben.

Erste Mixed-Staffel seit 2002

Mixed Staffel beim Langlauf Weltcup in Falun (SWE) © Modica/NordicFocus

Es ist nicht das erste Mal, dass im Langlauf eine Mixed-Staffel gelaufen wird, die Langläufer waren mit der Premiere 1999 sogar früher dran als die Biathleten. Ein zweites Mal wurde noch 2002 eine Mixed-Staffel gelaufen, seitdem verschwand dieses Rennen aber aus dem Kalender der Langläufer. Im heutigen Rennen waren zwei unterschiedliche 2,5 Kilometer-Runden zu absolvieren für jeden Athleten – aber ohne den schweren Anstieg zum Mördarbakken. Schwerer war diesmal definitiv die erste der beiden Runden, die immerhin den „kleinen Mördarbakken“ enthielt, während die zweite Runde in erster Linie aus dem Sprintkurs bestand. Anders als bei anderen Staffelrennen liefen alle vier Athleten im freien Stil, Start- und Schlussposition war den Damen vorbehalten, die die Herren einrahmten.

Große Gruppe bleibt zusammen

Ebba Andersson (SWE), Heidi Weng (NOR), Katharina Hennig (GER), Lisa Lohmann (GER), Kerttu Niskanen (FIN), Julia Kern (USA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Durch die eher leichte Strecke blieben viele Teams zusammen und das Tempo war das gesamte Rennen sehr hoch. Wer im Anstieg abreißen lassen musste, konnte in der Abfahrt oft wieder den Anschluss herstellen. Auf der ersten Runde bestimmten Kerttu Niskanen, Heidi Weng, Julia Kern und Katharina Hennig das Geschehen, die als Erste wechselte. Aber auch Lisa Lohmann hielt sehr gut mit. Auf den fünf Kilometern der ersten Herren zeigte sich Sjur Røthe für Norwegen II oft vorne, aber auch Clement Parisse, William Poromaa und die beiden DSV-Teams mit Jonas Dobler und Lucas Bögl waren immer vorne zu finden. Nach dem Wechsel zur Halbzeit des schnellen Rennens bestimmten Iivo Niskanen und vor allem Simen Hegstad Krüger und Didrik Tønseth das Geschehen, aber auch Friedrich Moch attackierte in den letzten Anstiegen und wechselte als Dritter vor Florian Notz.

Beste Sprinterin setzt sich durch

Zak Ketterson (USA), Scott Patterson (USA), Jessie Diggins (USA), Rosie Brennan (USA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Beim letzten Wechsel waren noch sechs Teams zusammen gefolgt von Frankreich und Schweden I mit leichtem Abstand. Frida Karlsson gelang es nach einem verpatzten Wechsel durch zu frühes Loslaufen, die Lücke wieder zu schließen. Nach Tempoverschärfungen bildeten sich aber immer wieder Lücken in der Gruppe. Zunächst setzten sich durch den Anstieg bei Kilometer 16,5 Johaug und Diggins ab, dann löste sich Diggins in der Abfahrt von Johaug und Pärmakoski, was schon zeigte, dass die Norwegerin den schlechtesten Ski des Trios hatte. Victoria Carl konnte zwischenzeitlich mit Skaanes und Karlsson wieder heranlaufen, in der zweiten Runde zeigte sich aber, das das Podium sich zwischen den anderen drei Teams entscheiden würde. Diggins bestimmte die letzten Kilometer und hatte dann eine kleine Lücke im letzten Anstieg. Damit war klar, dass die Amerikanerin mit ihrem tollen Ski nicht mehr einzuholen sein würde. Jubelnd wurde sie von ihrem Team empfangen. Auf der Zielgeraden kämpften Johaug und Pärmäkoski Seite an Seite um Platz zwei und erwartungsgemäß setzte sich die Finnin als beste Sprinterin durch. Dennoch verbeugte sich Didrik Tønseth vor Therese Johaug zum Abschluss ihrer beeindruckenden Karriere. „Das fühlt sich an, als würde jemand Champagner über uns ausschütten“, beschrieb Jessie Diggins ihre Gefühle nach dem Mixed-Sieg. Rosie Brennan sagte zum Wettkampf und zur Taktik: „Das macht so viel Spaß mit den Jungs, wir sind ja sowieso immer zusammen unterwegs, da ist es auch richtig, wenn wir ein Rennen zusammen teilen. Fast & Furios! Wir mussten einfach nur drin bleiben im Feld und dann Jessie die Arbeit machen lassen.“

Deutsche Teams auf fünf und sieben

Florian Notz (GER), Friedrich Moch (GER), Jonas Dobler (GER), Lucas Boegl (GER), Victoria Carl (GER), Lisa Lohmann (GER), Katharina Hennig (GER), Pia Fink (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Auf dem letzten Kilometer des Rennens sah es so aus, als könne Marte Skaanes, die schon in den letzten Wochen durch exzellente Leistungen auffiel, noch wieder in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Aber die Norwegerin war nach einem Sturz im Omega vor dem letzten Anstieg chancenlos, nachdem sie vorher fast den Anschluss geschafft hatte. So ging Platz vier an Schweden und Platz fünf an Deutschland vor Norwegen II. Die deutschen Teams können mit ihren Leistungen in diesem schnellen Rennen mit 42 Minuten Laufzeit für 4×5 Kilometer sehr zufrieden sein. Zwar verließen Victoria Carl auf der letzten Runde die Kräfte, so dass sie nicht mehr in den Kampf um das Podium eingreifen konnte, aber Platz fünf ist dennoch ein gutes Ergebnis für das Quartett mit Katharina Hennig, Jonas Dobler, Friedrich Moch und Victoria Carl. Deutschland II hielt lange sehr gut mit, Schlussläuferin Pia Fink musste aber Ende ihrer ersten Runde zusammen mit Italien eine kleine Lücke hinnehmen, die sich auf der Schlussrunde weiter vergrößerte. Das Team Lohmann/Bögl/Notz/Fink belegte Platz sieben nach verlorenem Zielsprint gegen Caterina Ganz. „In der Mixed Staffel haben sich die Teams wacker geschlagen. Die Startläuferinnen haben eine gute Performance abgeliefert, aber auch die Jungs haben gegengehalten. Logischerweise ist dann auf der Schlussrunde richtig hart geworden und da sind wir dann noch einmal etwas zurückgefallen, aber mit Platz fünf und sieben kann man zufrieden sein. Das passt, das ist so, wie wir aktuell unser Niveau haben. Mitlaufen können wir, aber Akzente setzen noch die anderen. Das ist auch gleichzeitig die Aufgabe für die kommenden vier Jahre“, so Teamchef Peter Schlickenrieder. Wie auch die anderen Nationen spricht sich auch das DSV-Team für weitere Mixed-Rennen aus. So sagte Jonas Dobler: „Es hat Spaß gemacht, es war ein super Format. Ich kann nur den Luggi [Bögl] zitieren: Vor zehn Jahren wäre es innovativ gewesen, aber inzwischen ist es höchste Zeit, dass man auch bei uns sowas mal einführt von Seiten der FIS. Ich denke, sowohl der Mixed Teamsprint als auch die Mixed-Staffel, die ich gelaufen bin, war super spannende Rennen, es hat Spaß gemacht und ist absolut etwas, was man in Zukunft öfter mal veranstalten kann.“

Schweiz feiert Laurien van der Graaff

Laurien Van Der Graaff (SUI) © Modica/NordicFocus

Das erste Schweizer Quartett mit Lydia Hiernickel, Beda Klee, Candide Pralong und Laurien van der Graaff war bis zum letzten Wechsel in der Spitzengruppe vertreten, lediglich die gebürtige Niederländerin konnte dem hohen Tempo nicht mehr folgen und beendete ihr letztes Rennen auf Weltcupniveau als Zehnte mit 1:14 Minuten Rückstand. Dennoch wurde sie im Ziel von ihren Teamkollegen mit einem „Danke Laurien“-Banner und Sekt empfangen und gefeiert. Das österreichische Team mit Lisa Unterweger, Michael Föttinger, Philipp Leodolter und Barbara Walchhofer sowie Schweiz II mit Lea Fischer, Cedric Steiner, Erwan Käser und Alina Meier verloren beide schon auf den ersten 2,5 Kilometern den Anschluss und bildeten das gesamte Rennen die Schlusslichter. Im Zielsprint um Platz 17 setzte sich Meier gegen Walchhofer durch.

=> Ergebnis 4×5 Kilometer FT Mixed-Staffel

 

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