Stimmen aus Ruka: „Vici hat sich den Knöchel verrenkt, aber nichts gebrochen…“

Victoria Carl (GER) © Modica/NordicFocus

Victoria Carl ist in einer Abfahrt schwer gestürzt, kam aber wohl „mit einem blauen Aug davon“. Katharina Hennig machte dennoch ein sehr gutes Rennen, während es auch vorne einen Sturz zwischen mehreren Athletinnen gab und wieder einmal die Corona Angst im Langlauf Lager umgeht. Lest hier, was die Trainer und Athleten sagten…

Frida Karlsson (SWE)

Das ist so eine langweilige Strecke, dass man am liebsten sterben möchte. Man kann nichts tun, weil es sofort in die lange Abfahrt geht. Auch wenn man stärker im Anstieg ist, das macht keinen Unterschied. (Quelle: svt.se)

Linn Svahn (SWE)

Ich glaube, die Trainer sollten uns erstmal beibringen, wie man Ski läuft! Manche können das nämlich nicht! Wir haben vor dem Rennen besprochen, dass wir die weißen Anzüge respektieren wollen, aber das haben wir nur neun von zehn Kilometern geschafft. Ebba hat den Sturz verursacht. (Quelle: svt.se)

 

Ebba Andersson (SWE)

Ich meine, ich war an Platz zwei und eine der Schwedinnen, vielleicht Linn, ich weiß es aber nicht, ist auf mich aufgelaufen, so dass ich fast in die Russin gedrückt wurde und aus der Spur gehen musste. Fast wäre ich auch gestürzt. Ich denke, das war ziemlich unnötig. Danach hörte ich nur noch, dass hinter mir ein Sturz passierte. Aber was hätte ich sonst tun sollen? Sie hat absolut das Recht, sauer auf die Situation zu sein, aber nicht auf mich. (Quelle: nrk.no)

Johannes Høsflot Klæbo (NOR)

… gegenüber dem norwegischen Fernsehen NRK, nachdem bekannt wurde, dass ein russischer Kombinierer in Moskau und bei Ankunft in Ruka im Schnelltest jeweils negativ getestet wurde, bei einem freiwilligen PCR Test am Flughafen Helsinki aber positiv! Das Testergebnis kam erst am Sonntag, der Athlet konnte sich bis dahin frei in Ruka bewegen.Das alles bedeutet, dass wir hier mit einem Risiko leben. Nun muss ich also nach Hause fahren und ein paar Tage abwarten und dann werden wir sehen, was zu tun ist. Natürlich reizt es mich, nach Davos zu fahren, aber wir müssen uns mögliche Lösungen überlegen, um dahinzukommen. Entweder müssen wir schrecklich früh abreisen und eventuell sogar das Auto nehmen oder wir müssen uns etwas anderes überlegen. (Quelle: nrk.no)

Eirik Myhr Nossum (NOR)

… als der Trainer von der Infektion des Kombinierers erfuhr:Oje! Man muss das Risiko abwägen. Es ist zwangsläufig so, dass viele Menschen hierher reisen aus allen Ländern der Welt, da kann das passieren. Natürlich ist es so, dass falschnegativ viel schlimmer ist als falschpositiv wie bei mir. Wir könnten hier möglicheriweise Superspreader haben. Außerdem denke ich auch, dass es schwierig ist mit den Schnelltests, weil es eine höhere Fehlerquote als bei normalen Tests gibt. (Quelle: nrk.no)

… über die Abwägung, welche Rennen man nun bestreiten wird:Das System ist nicht bombensicher. Es ist ziemlich sicher, aber wenn solche Dinge passieren, werden wir sehr nervös. So ist natürlich klar, dass solche Sachen unsere Abwägungen beeinflussen, wie oft wir in Zukunft ins Ausland reisen werden.

Alexander Bolshunov (RUS)

Ich bin relativ zufrieden. Noch weitere 15 Kilometer, dann hätte ich diese „Rucksäcke“ irgendwann abgeschüttelt. (lacht) (Quelle: matchtv.ru)

Tatiana Sorina (RUS)

Es war mein Plan, an die anderen heranzulaufen und dann das Tempo von Frida mitzugehen, weil wir dachten, dass sie versuchen würde, an Therese Johaug heranzulaufen. Mein Trainer sagte mir, dass ich mit ihr zusammenarbeiten muss. Sie hat aber nicht so viel Gas gegeben, wie wir von ihr erwartet hätten direkt von den ersten Metern. Später hatte ich überlegt, ob ich ausreißen soll. Besonders, als es so langsam wurde. Ich wollte unbedingt nach vorne und ein paar Mal habe ich es versucht, aber mir war klar, dass ich das besser nicht tun sollte, weil sie in der Abfahrt wieder herangekommen wären. Die Schwedinnen haben auch versucht, uns zu blockieren, sie sind nebeneinander gelaufen und haben geredet, aber offensichtlich hatten sie damit keinen Erfolg. Auf der Zielgeraden habe ich noch nicht geglaubt, dass ich Zweite werden würde – erst im Ziel dann…. (Quelle: matchtv.ru)

 

Peter Schlickenrieder (GER)

…. über den Sturz von Victoria Carl, direkt nach dem Rennen im ZDF:Sie ist in dieser schnellen Abfahrt gestürzt, schwer gestürzt. Nepryaeva ist da auch gestürzt, aber sie konnte sich wieder berappeln. Aber es ist natürlich eine extrem schwierige Abfahrt, man hat da fast 80, 90 km/h drauf. Wenn man den Ski verschneidet, dann sind da leider auch gleich die Bäume daneben. Es ist noch nicht sehr viel Schnee neben der Spur, das kann schon mal blöd ausgehen. Jetzt hoffen wir mal das Beste, dass es nicht schlimmer fehlt. Sie wurde mit dem Motorschlitten abgeholt, das heißt, sie konnte zumindest nicht gleich wieder aufstehen und weiterlaufen. Es scheint schon ein bisschen weiter zu fehlen.

… über das weitere Rennen von Katharina Hennig:Die beiden hätten schon noch gut zusammenarbeiten können, auch durch die Vici, die im Skaten stärker ist. Das hätte schon noch weiter nach vorne gehen können. Jetzt war sie allein. Sie hat ihre Sache gut gemacht, hat gekämpft. Das ist nicht ihre Spezialdisziplin, aber sie hat ein ambitioniertes Rennen gezeigt, sich viel vorne gezeigt und Führungsarbeit gemacht. Das ist genau das, was wir uns vorgenommen haben: Sie kämpfen, sie gehen engagiert rein und versuchen, das Beste rauszuholen. Von daher muss man absolut zufrieden mit der Katha. (Quelle: ZDF)

… im Gespräch mit xc-ski.de über die Verletzung von Victoria Carl: Die Vici ist in der steilen, langen Abfahrt gestürzt und hat sich wie es auschaut, den Knöchel verrenkt. Wir waren beim Röntgen, da ist nichts gebrochen. Wie stark die Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk ist, kann man aber erst feststellen nach 8-10 Tagen, wenn die Schwellung zurückgegangen ist und man sich das dann per bildgebenden Maßnahmen anschauen kann. Entwarnung erstmal, es ist stand heute nichts Gröberes, aber sie wird sicher ein paar Tage ausfallen. Sie ist mit einem blauen Auge davongekommen. Sie kann mit uns Montag nach Hause fliegen und dann werden wir die weiteren Untersuchungen abwarten. (Quelle: xc-ski.de)

Teresa Stadlober (AUT)

Mit dem Rennen bin ich heute sehr zufrieden. Ich hatte das Glück mit Jessi Diggens zu laufen, wir drückten ziemlich auf´s Tempo, sahen dann aber, dass wir keine weiteren Plätze gut machen konnten und liefen unser Rennen. So kam auch die gute Laufzeit zustande über die ich sehr glücklich bin. Mein Dank gilt dem Serviceteam, ich hatte ein perfektes Material, dass notwendig ist um ein solches Resultat zu erzielen. Nach vier Wochen in Finnland freue ich mich nun auf zu Hause und werde mich in Ruhe auf die nächsten Rennen in Davos vorbereiten, nachdem Lillehammer leider abgesagt wurde.