Stimmen aus Oslo: „Vielleicht hat er zu spät gewechselt…“

Thomas Wick (GER) © Modica/NordicFocus

Was sagten die Russen nach ihrem Vierfachsieg auf der Pressekonferenz und wie beurteilt Peter Schlickenrieder das Rennen von Thomas Wick? Hier findet ihr alle Aussagen nach dem Wettkampf…

 

Sieger-Pressekonferenz mit Dolmetscher

https://soundcloud.com/fiscross-country/oslo-50km-press-conference

Maxim Vylegzhanin (RUS)

2007 bei meinem ersten Start hier wurde ich Siebter und danach habe ich Platz vier, drei und zwei erreicht, so dass ich nun mit dem besten Ergebnis aufhöre.

Peter Schlickenrieder (GER)

…zur typischen Stimmung am Holmenkollen: Hier am höchsten Punkt der Strecke ist es wie ein Zeltlager, wenn die Leute schon Tage vorher kommen, Lagerfeuer machen, sich einrichten, egal bei welchem wetter. Da wird gefeiert, das ist ein Fest und jeder, der hier mal laufen durfte, weiß was das heißt – hier dann vielleicht auch noch ganz vorne dabei zu sein, wie damals ein René Sommerfeldt das Ding zu gewinnen. Das ist, glaube ich, so ziemlich das Größte, was es im Skilanglauf gibt. Das ist eine richtig harte Strecke, spannendes Format mit diesem 50km im Massenstart, also folglich gibt es nicht viel Größeres, als das hier mal ganz vorne zu beenden.

…in der ersten Runde:Der Ski passt perfekt, darum gibt es nur eine Regel: Wenn die Gruppe wechselt, wechseln, aber nach der ersten Runde wird noch nichts passieren.

…zur Mitte des Rennens:Ich könnte mir vorstellen, dass er versucht durchzulaufen. Er hat einen sehr schnellen Ski, er fährt das, was er am langen Anstieg verliert, immer fast wieder zu in der Abfahrt. Das ist natürlich entscheidend, weil die, die vorne Ski gewechselt haben, machen enorm viel Druck, das heißt, die haben vielleicht noch schnellere Ski und etwas mehr Stieg. Am Ende sind wir gescheiter, aber ich glaube, im Moment hat er alles richtig gemacht, wenn er den Anschluss hält und versucht, immer wieder hinzufahren. Das ist eine schwierige Entscheidung, ob man wechselt oder mit seinem Topski wie jetzt der Thommy durchfährt.

…zum Endergebnis von Thomas Wick:Thommy hat im Endeffekt ein gutes Rennen absolviert, er hat ja schon zu kämpfen gehabt im Anstieg zum höchsten Punkt. Gerade in den ersten Runden ist er immer wieder herangelaufen, weil wir sehr gutes Material wieder gehabt haben. Er hat vielleicht durch seinen guten Ski ein bisschen spät gewechselt, aber summa summarum denke ich, in diesem Bereich Top30, da können wir zufrieden sein und drauf aufbauen. Es war für ihn auch nicht ganz leicht. Er hat immer noch gehofft, noch ein Ticket für die WM zu lösen, hat sich im Endeffekt auf den 15er vorbereitet und folglich den Fokus nicht nur auf diesem 50er gehabt. Von daher muss man zufrieden sein. Wir sind stabil, wo wir sind und müssen nun deutliche Schritte nach vorne machen.

 

Thomas Wick (GER)

Ein Glück, es ist vorbei. Ich habe mir schon mehr vorgenommen, ich habe ein Top20-Resultat angepeilt. Die letzten Wochen waren jetzt für mich persönlich ein bisschen hart, auch emotional, nachdem ich nicht bei der WM gelaufen bin. Es war ja schon eine knappe Entscheidung und dann war es irgendwie schwer, daheim mitzufiebern und zu wissen, man wäre auch gerne dabei. Ich hatte mich auch noch auf einen eventuellen Einsatz, auf den 15er dort, vorbereitet. Dadurch war es dann nicht so eine klare Vorbereitung oder noch einmal extremer Umfang, den ich hier auf den 50er gemacht habe. Ich wollte hier ein gutes Rennen machen für mich persönlich und ich hatte Ende vierte/Anfang fünfte Runde einen kleinen Hänger, aber ich habe mich dann noch einmal ganz gut gefangen und ich denke, ich habe das ganz gut nach Hause gebracht. Der 50er hier am Holmenkollen gehört definitiv zu den schwersten, das ist schon mein drittes Mal hier. Ich war jedes Mal in den Punkten, also ich glaube, Oslo liegt mir irgendwie. Ich laufe hier extrem gerne, von der Athmosphäre her, und es ist einfach einzigartig.