Stimmen vom Holmenkollen: „Katha müsste noch abgezockter werden!“

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Frida Karlsson überglücklich, Therese Johaug sauer über fehlende Informationen unterwegs und Katharina Hennig glücklich über Platz sechs.

 

Frida Karlsson (SWE)

Ich habe mich heute so gut gefühlt, hatte tolle Ski und ich denke, dass ich die Ski gewechselt habe, hat mir den Sieg gebracht. Ich habe mich am Ende noch so stark gefühlt, als ich Therese gejagt habe und hörte, dass ich ihr Zeit abnehme. Am Schluss habe ich dann noch einmal alles gegeben und das hat dann perfekt geklappt.

 

Therese Johaug (NOR)

Ich hatte einen guten Tag, weil mein Körper und meine Ski sich gut angefühlt haben. So hatte ich fast eine Minute Vorsprung, aber meine Ski ließen am Ende nach. Aber das gehört natürlich dazu. Ich habe mich sehr stark gefühlt, aber Frida und das schwedische Team haben heute die richtige Entscheidung getroffen, die Ski zu wechseln im Gegensatz zu uns, aber auch das gehört dazu.

Natürlich hatte ich dieses Jahr eine tolle Saison . Meine Ziele waren es, die Tour de Ski und die Ski Tour zu gewinnen und natürlich den Gesamtweltcup, was mir heute gelungen ist. Ich freue mich sehr, dass ich alle meine Ziele erreicht habe. Natürlich ist es schade, dass ich es heute nicht auf das oberste Podium geschafft habe, aber immerhin habe ich Gesamt- und Distanz-Weltcup gewonnen und ich habe nun noch zwei Rennen in Canmore und dann ist die Saison vorüber.

Keiner der Betreuer sagte mir, dass die Schwedinnen die Ski gewechselt hatten, obwohl viele Betreuer an der Strecke standen. Ich habe nie den Rat bekommen, die Ski zu wechseln. Ich habe doch hinten keine Augen! (Quelle: nrk.no)

Ebba Andersson (SWE)

Ich bin sehr glücklich und bin so zufrieden mit mir selbst und etwas stolz, wie ich heute gekämpft habe, weil ich die ersten drei Runden Probleme hatte und bin stolz, dass nicht die mentale Erschöpfung Überhand genommen hat.

Ich bin sehr müde und mir fehlt nun die Energie, wie es nach einem 30er am Holmenkollen sein sollte, aber ich denke, ich habe vor dem Rennen perfekt meine Energien nach jedem Rennen wieder aufgeladen, so dass ich nun stolz und zufrieden bin, was ich diese Woche geleistet habe.

 

Teresa Stadlober (AUT)

Durch die lange Saison merke immer mehr und heute speziell, dass mir die drei Monate spezifisches Training im klassischen Bereich doch fehlen um den letzten Punch noch herausholen zu können. Bis zu dem Stockbruch am Ende der ersten Runde befand ich mich gut im Rennen, danach versuchte ich mich wieder einzugliedern. Die letzten drei Kilometer lief ich fast nur mehr aus den Armen und nicht aus den Beinen heraus. Mit dem Ergebnis muss ich zufrieden sein, denn wie man heute gesehen hat, ist die Dichte jener sehr groß, welche einen Top Ten Platz erreichen können. Jetzt gilt es nochmals alle Kräfte für das Weltcupfinale in Kanada zu mobilisieren.

Katharina Hennig (GER)

Das ist so eine ganz spontane Entscheidung und es hatten nur die Schwedinnen gewechselt, die in dem Moment hinter mir waren. Ich bin nur der vor mir hinterhergelaufen. An der Strecke hatte man das ganz normale Holmenkollen-Feeling mit Zuschauern, hier im Stadion war es ruhiger, aber da haben dann die Betreuer lauter geschrieen.

Peter Schlickenrieder (GER)

… zu Beginn der letzten Runde:Die Taktik wäre eigentlich gewesen, jetzt die Ski zu wechseln. Ich glaube, sie hat sich nicht getraut, weil die anderen auch nicht gewechselt haben. Aber ich glaube, das Risiko muss man einfach gehen, wenn man eine Chance haben will. Letztendlich muss man das selbst entscheiden, weil man ja auch erstmal den Rückstand wieder aufholen muss und dadurch den Windschatten verliert.

… nach dem Rennen:Der Rennverlauf war super spannend. Da sieht, man wenn man risikovoll rangeht und dann wechselt, wenn sich keiner traut, wird man belohnt. Ich würde sagen, Katha war zu wenig abgezockt, sie hätte mehr Risiko gehen sollen. Aber sie hat ein tolles Rennen gemacht, aber ein bisschen ausgebuffter könnte man noch sein, auch wenn es mal nach hinten losgeht.