Reaktionen aus Toblach: „Das ist ein fast historisches Ergebnis!“

Janosch Brugger (GER), Florian Notz (GER), (l-r) © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Nach den Einzelstarts bei der Tour de Ski äußert sich das deutsche Team ausführlich zu ihren historischen Erfolgen. Außerdem kommen die Österreicher und Frida Karlsson zu Wort, die sich zu ihrer Verletzung äußert…

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Frida Karlsson (SWE)

Ich hatte ein Malheur heute Morgen im Zimmer. Ich bin gestürzt und hatte danach Schmerzen im Nacken. Wir haben aber weder Arzt noch Physiotherapeut dabei, so bin ich unter Schmerzmitteln gelaufen. Trotzdem habe ich es aber die ganze Zeit gespürt. (Quelle: NRK)

Das ist heute nicht gut gelaufen. Ich bin auf den Hintern gefallen und habe es das ganze Rennen gespürt. Ich weiß nicht, wie der Körper das verarbeitet. Nun muss ich versuchen, mich zu erholen und alles versuchen, um so schmerzfrei wie möglich zu laufen. (Quelle. SVT)

Anders Byström, Team Manager (SWE)

Wir tun alles damit sie laufen kann. Aber wir werden auch nichts riskieren. Die Weltmeisterschaft ist das größte Ziel dieses Jahr.

 

Katharina Hennig (GER)

Es war für mich ein solides Rennen. Skating ist ja nicht meine Paradedisziplin. ich bin sehr zufrieden, hatte niemanden zum Mitgehen, ich bin komplett alleine gelaufen. Das war in den letzten zwei Jahren anders, da hatte ich immer in der zweiten Runde jemanden zum Mitgehen und das macht schon einen Riesenunterschied und dafür bin ich sehr zufrieden. Ich bin besser reingestartet, als ich gedacht hatte, im Dezember überlegt man sich immer, wie es wohl gehen wird. Umso größer war die Freude, dass es ganz gut geklappt hat und ich gut in die Tour starten konnte. Und jetzt kommen noch ein paar Klassikrennen, da freue ich mich ganz besonders drauf. (Quelle: ZDF)

Teresa Stadlober (AUT)

Mein Beginn war holprig, dabei fühlte ich mich vom Start weg ganz gut. Ich war dann doch überrascht, dass mich Ebba Andersson so früh einholte, konnte mit ihr sehr gut mitlaufen und gewann dann noch den Zielsprint. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung über sieben Kilometer und hoffe auch morgen ein gutes Rennen abliefern zu können. Mit Frida Karlsson, die wenige Sekunden hinter mir starten wird, werde ich versuchen mitzulaufen. (Quelle: ÖSV)

Mika Vermeulen (AUT)

Ich hatte am Anfang schwere Beine und es war wirklich zäh. Ich fightete um ein gutes Resultat und verlor erst auf den letzten beiden Kilometern die Chance auf Weltcuppunkte. Mit dem Rennen als zweitbestes Weltcupergebnis, bin ich zufrieden und werde morgen das klassisch Verfolgungsrennen in Angriff nehmen. (Quelle: ÖSV)

Peter Schlickenrieder (GER)

… zur Etappe:Die 15 Kilometer Freistil Einzelstart bei den Herren und die zehn Kilometer Einzelstart Freistil bei den Damen, das ist die Königsdisziplin des Langlaufs. Der Kampf gegen sich selbst und vor allem gegen die Uhr. Hier zählt es wirklich, wie kämpfe ich mich gegen mich durch, überwinde mich Schritt für Schritt. Das hat allen voran Katha Hennig wieder sehr gut gemeistert, sicherlich einer ihrer besten Individualstarts im Skating. Vor den Jungs kann man nur den Hut ziehen. Das ist fast ein historisches Ergebnis, was sie hingelegt haben mit Platz 10, 11, 12 und 13. angeführt vom Jüngsten, von Janosch Brugger, gefolgt von seinen Teamkollegen Florian Notz, Jonas Dobler und Lucas Bögl. Tolles Mannschaftsergebnis, darauf lässt sich aufbauen. Nicht zuletzt muss man heute auch unsere Wachsler erwähnen, wir haben ja neue Leute mit im Einsatz, eine gute Mischung aus erfahrenen Leuten und ein paar jungen Leuten dabei, von daher wirklich Lob an die Wachsler: Gutes Material wieder gehabt, auch in Val Müstair im klassischen Bereich haben wir schon gutes Material gehabt. Die kriegen heute sicherlich ein Bier auf unsere Kosten. Das gute Material braucht man, wenn man da vorne mitlaufen will, und das ist heute sehr gut gelungen.

… über Stärken und Schwächen des Teams: Die Tour zeigt unsere Stärken und Schwächen auf. Gerade im Sprintbereich sind wir nach wie vor weit weg von der Weltspitze und tun uns schwer, wenn nicht sogar noch schwerer wie die Jahre davor. Ein paar Trümpfe haben wir noch zu Hause, ein paar junge Leute haben wir, die da vielleicht den Anschluss schaffen können. Aber das Thema Athletik/Technik haben wir leider nicht so in die Umsetzung gebracht, wie wir uns das vorgestellt haben und das begründet sicherlich auch einen Großteil der Schwäche, die wir gerade auf dieser kurzen Strecke im Sprintbereich haben. Wo sind wir stark? Immer wenn es richtig anstrengend ist, wenn man gegen den Berg rennt, wenn hohe Widerstände zu überwinden sind, wenn man auch mal kämpfen muss. Von daher sind auch die Leistungen, die wir hier gerade in Toblach gesehen haben, auch etwas höher zu bewerten, weil es auch eine technisch anspruchsvolle Strecke ist. Es ist kein reiner Berglauf wie in Val Müstair, wo die stärkste Maschine oder der stärkste Motor gewinnt, wo man auch skiläuferische Fähigkeiten braucht. Ich denke, das ist uns gut gelungen mit den vier Männern und der Katharina Hennig. Bei den anderen wie Thomas Bing und Andreas Katz hoffen wir, dass sich die noch freilaufen durch die harten Bedingungen, aber es ist natürlich schwer, wenn es hier jedes Tag hart zur Sache geht, man sehr kurze Regenerationszeiten hat – und die verbringt man auch noch bei Reisetätigkeit. Da weiß jeder, dass es nicht wirklich erholsam ist. Es bleibt spannend, wie sich vor allem auch die Mannschaftsteile entwickeln, die noch nicht so tolle Leistungen gezeigt haben. Ich glaube, es ist durchaus machbar und auf so einer Tour kann auch viel passieren. Wir haben eine gute Ausgangsposition: Bögl Luggi ist im Moment unter den besten 15 oder auch Katha, drauf lässt sich aufbauen. Aber wichtiger ist mir eigentlich nicht unbedingt die Endplatzierung, sondern dass alle Mannschaftsmitglieder besser und besser in Schwung kommen in dieser Aufbauphase auf dem Weg zur Heim-Weltmeisterschaft. (Quelle: DSV)

Florian Notz (GER)

Die Tour de Ski hat für mich leider nicht so gut begonnen in Val Müstair. Mit einem Sturz habe ich leider gleich viel Zeit verloren wie auch im Verfolger dann alleine. Umso wichtiger war dann der Wettkampf heute. Bei Toblach weiß ich, dass ich das gut kann. Wir hatten hervorragende Ski, unser Technikerteam hat einen sehr guten Job gemacht, was man dann auch an der Teamleistung sieht: Platz 10-13 vier Deutsche! Das gab es, glaube ich, lange nicht. Es ging von Anfang an gut, bin gut hereingekommen in den Wettkampf, hatte einen guten Zug drin, fühle mich körperlich gut. Ich musste leider alles alleine laufen, umso zufriedener bin ich, dass es trotzdem zu einem so guten Ergebnis gereicht hat. (Quelle: DSV)

Janosch Brugger (GER)

Heute das Rennen… puuuh… das war wirklich unfassbar. Mir ging es von Kilometer eins an richtig gut. Ich bin ja eigentlich lieber auf den Klassikskiern unterwegs und von daher wusste ich nicht richtig, was bei einem guten Tag im Skating herauskommen kann. An der Stelle gleich ein Riesen, riesen Kompliment an unsere Techniker, was die wieder geleistet haben, ist außerordentlich, wir hatten super Material. Das war wirklich allererste Sahne, das sieht man auch an unseren Mannschaftsergebnis. Ich hoffe, dass dieses Ergebnis nun den Knoten gesprengt hat, dass es ab jetzt in diese Richtung weitergeht und freue mich nun auf die nächsten Tage. Dann schauen wir, was dabei herauskommt. (Quelle: DSV)

Lucas Bögl (GER)

Ich habe mich recht gut gefühlt, wobei man das am Anfang immer schlecht sagen kann. Vielleicht habe ich in Val Müstair ein bisschen zu sehr Gas gegeben und das habe ich dann ganz schön gemerkt in der zweiten Runde. Bei der Tour muss man oft die Beine freilaufen, das ist mir dann zum Schluss noch gelungen. Ich habe viel Unterstützung gehabt von den Gruppen. Mein Ergebnis bedeutet für mich eine Bestätigung der Ergebnisse von Val Müstair. Da bin ich sehr froh drum, dass die Form passt und das macht einfach immer mehr Spaß, im Team solche Leistungen zu bringen. Da nehme ich es sehr gerne in Kauf, dass ich heute viertbester Deutscher bin. Mit meinem 13. Platz als viertbester Deutscher bin ich sehr zufrieden. Es war wichtig fürs Team, wichtig für uns. Das zeigt uns, dass wir nicht so weit weg sind und nicht so falsch gearbeitet haben, wie es zu Saisonbeginn aussah. Da sind wir sehr glücklich drüber, heute war das ein guter Tag für uns. (Quelle: DSV)

Jonas Dobler (GER)

… über seine bisherige Tour de Ski: Ich bin erleichtert, endlich mal das erste Top Ergebnis für mich in diesem Jahr. Es ist meiner Meinung nach auch Zeit geworden, dass ich auch mal was auf die Haben-Seite bekomme und das erste Topergebnis in dieser Saison stehen habe. Das ganze Team hat das sicher sehr gut getan, dass wir heute vier Leute in die Top15 gebracht haben. Da kann man mal durchschnaufen, denn man muss zugeben, wir sind in letzter Zeit nicht von den absoluten super Erfolgen gesegnet gewesen sind. Für mich bedeutet das für die Tour gar nicht so viel, weil leider in Val Müstair schon ziemlich viel Zeit liegengelassen habe in der Gesamtwertung. Aber für die einzelnen Rennen gibt das natürlich Selbstvertrauen und zeigt, dass es jetzt in die richtige Richtung geht. Deswegen freue ich mich jetzt vor allem auf morgen den Klassisch Verfolger und dann nochmal in Val di Fiemme den Klassik Massenstart, wo man nochmal die Möglichkeit hat, gute Ergebnisse einzufahren.

… über das heutige Rennen: Zum Rennen selber muss ich sagen, dass der Rennverlauf schon ziemlich perfekt war, muss ich sagen. Angefangen mit super Material, das kann man nicht oft genug betonen und sich nicht oft genug bedanken bei den Technikern. Wir hatten sehr schnelle Ski und dann habe ich auch profitieren können, dass mich der Belov in der zweiten Runde aufgelaufen hat und dann konnte ich von seinem Windschatten profitieren. So braucht man bei einem Einzelstart auch ein bisschen das Glück, dass man da von einem anderen Läufer profitieren kann. Das hatte ich heute und dann sieht man, wenn alles passt auch ein Top Resultat rauskommen kann. (Quelle: DSV)