Reaktionen des Tages: „Die Zwischenzeiten vor dem Sturz zeigen ihr Potenzial!“

Nicole Fessel (GER) © Modica/NordicFocus

Bei den deutschen Herren ging es „einen Schritt in die richtige Richtung“, Nicole Fessel erzählte nach ihrem tollen Rennen viel über die schwierigen Bedingungen und dass das bunt gemischte DSV-Team „aus Sprinterinnen, ganz jungen Läuferinnen, Steffi und mir und Distanzläuferinnen“ besteht und Lucas Bögl lief mit zwei Skimarken – was es sonst noch Neues gibt, lest ihr hier…

Dario Cologna (SUI)

Ich hatte schon viele Siege, aber es ist der erste zu Hause in der Schweiz. Vor allem hier in der Lenzerheide ist es so schön zu gewinnen nach zwei Jahren ohne Sieg. Es ist besser als ich es eigentlich erwartet hatte, nach zwei Etappen so knapp hinter Ustiugov zu sein. Das wird morgen ein spannendes Rennen.
Es ist lange her, dass ich mein letztes Rennen gewonnen habe und es ist toll, nun endlich in der Schweiz gewonnen zu haben. Ich dachte, es könnte in Davos klappen, aber nun habe ich meinen ersten Sieg in der Lenzerheide geholt. Die Zuschauer waren großartig. Schon gestern konnte ich zeigen, dass ich in Form bin. Ich wollte nicht zu schnell angehen, aber ich war nie zu weit weg von der Spitze. Ich war in der Lage, ein gutes Tempo zu laufen. Ich hatte auch tolle Ski.

Alexey Poltoranin (KAZ)

Ich bin sehr froh über den zweiten Platz. Das ist mein zweites Podium innerhalb von zwei Wochen. Das ist gut für mein Selbstbewusstsein, wenn ich die Form halten kann. Aber natürlich wollte ich gewinnen. Es war eine enge Sache zwischen mir und Dario. So knapp einen Sieg zu verlieren, ist hart.

Martin Johnsrud Sundby (NOR)

Es war ein gutes Rennen. Das war eine sehr viel bessere Leistung von mir als noch vor Weihnachten. In der Gesamtwertung habe ich nicht viel Zeit verloren und das ist gut.

Ingvild Flugstad Østberg (NOR)

Ich wusste, es würde es schweres Rennen werden unter diesen Bedingungen. Mein Ziel für diese Saison war, von Woche zu Woche besser zu werden. Meine Form ist schon jetzt sehr gut. Morgen werde ich die Gejagte sein und das wird dann ein schwieriges Rennen.

Heidi Weng (NOR)

Die Kurven waren sehr eisig. Vor dem Start war ich deswegen etwas besorgt. Ich wusste nicht, wie schnell es werden würde. Es hat sich nicht so angefühlt, als wäre ich schnell, aber als ich die Zwischenzeiten hörte, war klar, dass ich Zeit auf die anderen gutmache.

Sadie Bjornsen (USA)

Es war ein großes Ziel für mich, ein Distanzpodium zu holen. Es hat sich sehr merkwürdig draußen angefühlt. Nach sechs Kilometern hörte ich, dass ich an zweiter Stelle liege. Ich musste aber viel neben der Spur laufen. Ich musste alles geben auf den letzten 2,5 Kilometern. Gestern war ich etwas enttäuscht, ich hatte mir mehr vorgestellt und so fühlt sich das heute toll an.

Lucas Boegl (GER)

Heute war der Wurm drin. Beim Einlaufen hab ich mir meinen guten Madshus Schuh zerstört, weshalb ich mit zwei verschiedenen Schuhen am Start war. Und im Rennen bin ich heute auch nicht zurecht gekommen. Ergibt eines der schlechtesten Rennen dieses Jahr… Aber gut, dass das Jahr bald vorbei ist! Neues Jahr, neue Chancen und ich verspreche, mein Bestes zu geben und bessere Ergebnisse einzulaufen!

Torstein Drivenes, Damen-Trainer (GER)

Über Nicole Fessel: Das Ergebnis ist sehr sehr schön. Sie hatte im Herbst in Problem gehabt. Sie hat Schritt für Schritt gemacht seit Oktober und jetzt ist sie Sechste und die Formkurve ist positiv. Ich bin sehr zufrieden mit ihr.
Steffi Böhler: Sie ist wie ein Dieselmotor, der braucht Zeit, bis er in Form kommt. Ich hoffe, sie kann bald stabil in die Top15 laufen.
Steffi ist unglaublich. Es ist ihre 12. Tour de Ski. Sie ist eine Sportlerin mit sehr hohem Niveau und dass sie heute hier bei diesen Bedingungen um Platz fünf mitkämpfen kann lange Zeit bei dieser Strecke, das hätte ich nie gedacht, obwohl sie am Ende noch verloren hat. Sie hat einen super Wettkampf gemacht heute.
Katharina Hennig: Katha hatte einen Sturz direkt hinter dem Stadion in der zweiten Runde und bis dahin war sie im Bereich Top10. Dann ist sie gestürzt, darum ist das extrem schade für sie. Aber sie zeigt ihr Potenzial und ich bin sicher, dass das nur eine Frage der Zeit ist, bis Spitzenergebnisse kommen. Das hoffe ich!

Nicole Fessel (GER)

Ich bin wahnsinnig froh, diesen super Wettkampf gemacht zu haben. Es war extrem schwierig zu laufen. Ich freue mich auch wahnsinnig, wenn ich sehe, wie wir mannschaftlich dastehen. Mit gestern und heute mit Steffi mit vorn dabei. Es macht wahnsinig Spaß so zu laufen und ich bin glücklich, dass die Norm jetzt komplett fix ist und es keine Diskussionen mehr gibt. Ich bin happy. Es war sehr fest und eisig und neben der Spur bin ich ziemlich eierig rumgelaufen. Ich hatte sehr spitz und es waren in der kompletten Spur immer wieder solche Eisbeulen. Es war wirklich schwer und ich bin viel neben der Spur gelaufen. In den Abfahrten war es sehr schwierig heute rumzufahren und wir hatten heute zwei Stürze dabei gehabt. Aber das passiert halt leider.
Ich habe beim Laufen schon gemerkt, dass es ein bisschen zäh losging, ich hab nicht so richtig drücken können. Aber dann habe ich mich ein bisschen reingelaufen. Es ist immer ein bisschen schwierig zu sagen. Ich habe mcih jetzt nicht schlecht gefühlt. Angespannt bin ich immer ein wenig. Aber das gehört dazu. Wenn die Spannung nicht so da ist, dann fehlt auch irgendwas. Ich denk, ich kann damit umgehen, aber es ist natürlich auch immer gleich.
Wir sind ein sehr gemischtes Team, wir haben Sprinterinnen, wir haben ganz junge Läuferinnen und wir haben Steffi und mich und Distanzläuferinnen. Jede hat wirklich ihre Spezilitäten. Wir trainieren auch viel zusammen. Wir ergänzen uns ganz gut. Das tut mir gut, auch mit den Jungen und den Schnellkräftigen auf den kurzen Distanzen zusammen.
Wir haben gesehen, dass wir voll dabei sind gestern im Sprint mit Finale. Heute auch wieder mit meinem sechsten Platz. Wir sind nicht weit weg und wie gesagt: Unser Ziel ist im Februar und da werden wir dann sehen, wo wir genau stehen.

Thomas Bing (GER)

Die erste Runde bin ich überhaupt nicht klargekommen mit meinen Gliedmaßen. Da ging alles drunter und drüber. Aber dann habe ich entschieden, weil in der Spur eine reine Eisplatte war, dass ich hochwärts rausgehe und einfach renne und runterwärts hatten wir einen schnellen Ski, das war sehr gut. So konnte ich das hintenraus halbwegs immer besser und besser kompensieren. So ging es dann von Runde zu Runde aufwärts.

Janko Neuber, Herren-Trainer (GER)

Über Thomas Bing: Es war das beste Saisonergebnis und dann die halbe Olympia Quali. Das war immer der Rucksack, der wir noch mit uns rumgeschlappt haben. Er kann zufrieden sein, ein deutlicher Aufwärtstrend zu den Rennen, die vor Weihnachten stattgefunden haben.
Thomas Wick: Auch mit Platz 25 – individuell betrachtet – kann man zufrieden sein. Er ist das zweite oder dritte Mal überhaupt in den Weltcuppunkten gewesen, wenn ich das richtig weiß. Von demher haben die beiden gute Rennen gemacht.
Andi Katz: Andi hat ein guten ersten Teil gemacht, war immer im Bereich der Top 15 oder 20. Ich habe eben auf der Ergebnisliste gesehen, es liegt immer innerhalb von einer Sekunde in dem Bereich. Aber hintenraus hat er doch viel verloren. Warum kann ich noch nicht sagen, weil ich mit ihm noch nicht gesprochen habe. Aber er hat eine ganze Menge zu viel verloren am Ende.
Lucas Bögl: Er hat auch gestern keinen guten Tag gehabt. Er hatte im Vorfeld noch ein paar Probleme gehabt und musste den Schuh wechseln. Aber ob das jetzt die Ausrede ist, das glaube ich nicht. Sie haben nicht das gebracht, was sie im Vorfeld gebracht haben.

Olympiaquali bleibt das Ziel mit ersten 15. Wir wussten vorher, das das ein hartes Ziel ist. Es ist ein nicht ganz so weltcuperfahrenes Team, von daher bleibt das die Zielstellung und ich bleibe weiter optimistisch, dass es weiter vorwärts geht. Nach dem gestern enttäuschenden Tag war das heute ein Schritt in die richtige Richtung.

Valentin Mättig (GER)

Die ersten zwei Etappen der Tour sind rum. Leider sind sie für mich mit Platz 54 im Sprint und 63 im Einzel nicht gut verlaufen. Neues Jahr, neue Chance und ich hoffe, der Skater klappt besser.