Langlauf Weltcup: Klæbo gewinnt Massenstart der Tour de Ski in Oberstdorf – Moch 12.

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo entschied erwartungsgemäß den Massenstart in der freien Technik auf der dritten Tour de Ski Etappe in Oberstdorf für sich. Zweiter wurde Alexander Bolshunov vor Sjur Røthe. Friedrich Moch, Jonas Baumann und Dario Cologna kamen unter die besten 15.

Langsames Tempo in der ersten Hälfte

Ivan Yakimushkin (RUS), Paal Golberg (NOR), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Martin Loewstroem Nyenget (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach dem vielen Regen der letzten Tage und den warmen Temperaturen entschied die FIS, das Stadion und einen Teil der Anstiege zu salzen, um für bessere Bedingungen zu sorgen. In den Abfahrten wurde kein Salz verwendet. 79 Herren nahmen noch das Rennen auf, nachdem manche geplant ausgestiegen waren wie Simen Hegstad Krüger, manche in der Lenzerheide aus dem Zeitlimit von 5:20 Minuten im Einzelstart fielen wie Andi Katz und heute dann auch noch Florian Notz erkältet auf einen Start verzichten musste. Das Tempo war auf den ersten Kilometern erwartungsgemäß nicht hoch, wofür der von vorne laufende Klæbo sorgte. Nach 3,5 Kilometern vor der ersten Stadionpassage übernahm Ivan Yakimushkin das Kommando vor Bolshunov und Klæbo. Zum Bonussprint bei Kilometer 4,4 wurde das Tempo etwas verschärft, bei dem sich dann Klæbo vor Bolshunov durchsetzte und auch Janosch Brugger noch einen Punkt ergatterte. Bei erneut reduziertem Tempo zeigte sich auch Calle Halfvarsson ganz vorne, der dringend noch ein Ergebnis braucht, um sich das letzte schwedische Olympiaticket zu verdienen.

Bolshunov verkleinert Spitzengruppe, Klæbo gewinnt

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Am Burgstall der dritten Runde erhöhte Alexander Bolshunov das Tempo, so dass sich das Feld weit auseinanderzog. Zunächst sieben Läufer setzten sich ab, darunter Friedrich Moch und Dario Cologna, während Bolshunov das Tempo weiter erhöhte. Dadurch verkleinerte sich die Gruppe auf vier Athleten mit Bolshunov, Musgrave, Klæbo und Røthe. Dahinter mühte sich Tønseth, den Anschluss wiederherzustellen, was ihm aber nicht gelang. So waren es vier Athleten, die den Sieg unter sich ausmachten. Auf dem Weg zum Stadion übernahm in der Abfahrt wieder Klæbo die Führung und konnte mit seinem tollen Material eine kleine Lücke reißen, die Musgave, Bolshunov und Røthe nicht mehr schließen konnten. Die Lücke wurde immer größer, so dass der Norweger souverän den Sieg holte, Bolshunov gewann an seinem 25. Geburtstag den Zielsprint der Verfolger vor Røthe und Musgrave. „Die ersten zwei Runden waren sehr langsam, dann wurde das Tempo erhöht Ich habe versucht, weiter vorne dabei zu bleiben. In den letzten beiden Kurven wollte ich die Chance nutzen, den Unterschied zu machen und in der Abfahrt zu pushen“, erklärte Klæbo im FIS-Interview. Francesco de Fabiani gewann den Sprint der zweiten Gruppe gefolgt von Calle Halfvarsson, der endlich das für ihn wichtige Ergebnis geschafft hat. Rang sieben ging an Clement Parisse gefolgt von einem überaus zufriedenen Hugo Lapalus. Pål Golberg wurde Neunter vor Ivan Yakimushkin und Denis Spitsov.

Moch und drei Schweizer unter Top16

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Sowohl Friedrich Moch als auch Dario Cologna mussten sich nach der erneuten Tempoverschärfung in die die Verfolgergruppe zurückfallen lassen. Am Ende reichte es immerhin noch zu einem Platz unter den besten 15. Friedrich Moch bestätigte mit seinem zwölften Platz seine sehr gute Form in diesem Winter. „Gestern hatte ich ein bisschen Bedenken, weil ich mich echt müde gefühlt habe. Gerade der Tag vorgestern hat ganz schön Energie gekostet und dann noch die Heimfahrt, aber ich denke, ich habe das ganz gut weggesteckt und heute habe ich mich wieder gut gefühlt. Wenn es gut läuft und man vorne mitlaufen kann, dann hat man nochmal Extrakräfte“, erklärte Friedrich Moch, der zu den Bedingungen sagte: „Ich hatte ein bisschen Angst, dass es heute eine relativ große Eispiste wird, aber die haben es echt gut hinbekommen. Nachdem es gestern hier so tief war, waren es heute echt beste Bedingungen.“ Direkt hinter ihm reihte sich der beste Schweizer Jonas Baumann ein, Dario Cologna wurde 15. und Beda Klee 16. vor Emil Iversen. Der Norweger zeigte nach zwei weiteren Enttäuschungen zu Beginn der Tour de Ski endlich ein halbwegs vernünftiges Rennen, nachdem er in der Lenzerheide schon aussteigen, „einen Liter Wodka trinken, das Jahr mit einem Kater und Kopfschmerzen beginnen und dann weitersehen“ wollte. Für das deutsche Team um den Zwölftplatzierten Friedrich Moch gibt es ein positives Fazit: „Friedrich Moch mit seinem 12. Platz hat ein weiteres tolles Resultat in der Saison, wacker gekämpft allesamt, schade mit den Ausfällen von Jonas Dobler und Florian Notz, die hier sich sicherlich gut in Szene hätten setzen können und für die leider hiermit die Tour zu Ende ist. Aber ich sage: Neues Jahr, neues Glück und dann geht es wieder mit vereinten Kräften ins Trainingslager für Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele. All die guten Platzierungen bei Damen und Herren geben uns sicher Kraft für das neue Jahr und den Schwung fürs neue Jahr“, sagte Peter Schlickenrieder. 

Beschädigter Ski bei Bögl

Lucas Boegl (GER) © Modica/NordicFocus

Lucas Bögl kam in dieser langgestreckten Gruppe mit 45 Sekunden Rückstand als 21. ins Ziel. Ein besseres Ergebnis verhinderte ein spezielles Problem: „Ich konnte dann zum Schluss nicht ganz dahin, wo ich hinwollte, aber es war eine deutliche Besserung zu den letzten Rennen und da bin ich echt froh drum. Ich hatte leider irgendwo im Zweikampf einen Kontakt mit meinem Ski und da hat es dann die Skikante etwas abgestumpft. Dann habe ich echt Probleme gehabt, die Abfahrten runterzufahren. Dann denkt man erst: Bin ich der Depp? Aber im Ziel sieht man dann, dass ich da irgendwo ein bisschen Pech gehabt habe. Aber das gehört dazu, ein bisschen Pech, ein bisschen Glück… aber ich bin froh, dass ich nicht gestürzt bin und von daher hole ich mir das Glück dann spätestens in vier Wochen bei Olympia wieder.“ Candide Pralong holte als viertbester Schweizer als 29. noch zwei Punkte. Dieses Minimalziel verpasste Thomas Bing als 33., etwa eine Minute hinter dem Sieger, relativ knapp. Roman Furger belegte Platz 38. Für Janosch Brugger kam nicht mehr als Rang 40 hinaus, nachdem er in der ersten Rennhälfte ganz vorne dabei gewesen war. Er fiel sofort zurück, als das Tempo am Burgstall erhöht wurde. Erwan Käser kam als 55. ins Ziel und der 23-jährige Debütant Albert Kuchler wurde 61. und ist bisher ziemlich zufrieden mit seiner Tour de Ski: „Es macht sehr viel Spaß, aber heute im Massenstart hat man schon gemerkt, dass das etwas deutlich anderes ist als ein Massenstart im COC. Aber ich bin bis jetzt ganz zufrieden. Ein Wettkampf war sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Im Weltcup sind viel, viel mehr sehr gute unterwegs, die besser sind als ich jetzt, das macht es ein bisschen schwierig, aber man kann gut lernen.“ Cyril Fähndrich wurde 63. und Jovian Hediger erreichte als Letzter der 78 Athleten das Ziel. Jonas Dobler gab das Rennen schon nach der ersten Runde auf. Er hatte sich im Rennen nicht gut gefühltklagte über einen zu hohen Puls und wurde sicherheitshalber aus dem Wettkampf genommen. Inzwischen gab Mannschaftsarzt Dr. Alexander Disch aber Entwarnung. 

=> Ergebnis 15 Kilometer Massenstart FT
=> Tour de Ski nach drei Etappen

=> Weitere Etappen der Tour de Ski

 

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