Nordische Kombination: Deutsche Erfolge sowie Gesamtsiege beim COC

Wendelin Thannheimer (GER) und Terence Weber (GER) (l-r) belegten die Plätze zwei und eins in der Gesamtwertung.
Wendelin Thannheimer (GER) und Terence Weber (GER) (l-r) belegten die Plätze zwei und eins in der Gesamtwertung. © Sandra Volk

Das Continental Cup-Wochenende der Nordischen Kombinierer in Lahti (Finnland) war einmal mehr ein erfolgreiches Wochenende für die Athleten des Deutschen Skiverbands. Auch Österreich landete auf dem Podest. Aufgrund der Absage des Finalwochenendes in Oberwiesenthal (GER) stehen mit Terence Weber (GER) und Sophia Maurus (GER) auch die Sieger der Gesamtwertungen bei Kombinierern und Kombiniererinnen fest.

Weber und Thannheimer auf dem Podium

Glückwunsch zum Doppelsieg: Wendelin Thannheimer (GER), Terence Weber (GER), (l-r)
Glückwunsch zum Doppelsieg: Wendelin Thannheimer (GER), Terence Weber (GER), (l-r) © Sandra Volk

Bereits am Freitag fand neben dem provisorischen Wertungs-durchgang (PCR) auch ein Einzelwettkampf im Gundersen-Format statt. Das Springen konnte Wendelin Thannheimer (Oberstdorf) für sich entscheiden. 126,5 Meter brachten ihm die Führung vor Christian Deuschl (AUT), Terence Weber (Geyer) folgte auf Rang drei. Die größte Weite des Tages erzielte jedoch der Norweger Andreas Skoglund mit 129 Metern, für die er allerdings noch zwei Luken mehr Anlauf hatte als die letzten Springer des Wettbewerbs. Daher ging Skoglund mit 26 Sekunden Rückstand auf Thannheimer als Vierter ins Zehn-Kilometer-Rennen. Dieses startete er dann mit einer echten Powerrunde, so dass er nach 2,5 Kilometern bereits bis auf drei Sekunden an Thannheimer herangekommen war. Zur Halbzeit des Rennens hatten sich Skoglund, Thannheimer und Weber zu einer Spitzengruppe zusammengeschlossen, während David Mach bereits zehn Plätze gutgemacht hatte und gemeinsam mit seinem Bruder Simon auf den Plätzen vier und fünf durchs Stadion lief. In der dritten Runde gelang es Skoglund, die beiden Deutschen abzuschütteln, er lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Weber setzte sich gegen Thannheimer durch und wurde Zweiter. David Mach sicherte sich Rang vier vor einem norwegischen Trio, bestehend aus Sebastian Oestvold, Kasper Moen Flatla und Simen Tiller. Simon Mach wurde Achter vor Niklas Malacinski (USA) und Torje Seljeset (NOR). Richard Stenzel (Zella-Mehlis) gewann Platz elf im Foto-Finish gegen Deuschl.

Ergebnis SprungEndergebnis

Doppelsieg für Weber und Thannheimer

Die zwei Besten des Winters: Terence Weber (GER), Wendelin Thannheimer (GER), (l-r)
Die zwei Besten des Winters: Terence Weber (GER), Wendelin Thannheimer (GER), (l-r) © Sandra Volk

Der Samstag begann stürmisch, zu stürmisch für Skispringen. Daher wurde der PCR vom Vortag in die Wertung genommen und das Wettkampfformat getauscht. Anstelle des geplanten Teamsprints, der auf Sonntag verschoben wurde, wurde der für Sonntag vorgesehene Gundersen-Wettkampf vorgezogen. Im PCR hatten mit Weber, Thannheimer und Pirmin Maier (Waldau) gleich drei DSV-Athleten in Führung gelegen, gefolgt von Deuschl. Auch David Mach auf Rang zehn lag in aussichtsreicher Position, trotz 1:35 Minuten Rückstand auf Weber. Im Rennen ließ Weber der Konkurrenz dann keine Chance. Im Laufe der zehn Kilometer verdoppelte er seinen Vorsprung auf Thannheimer von 34 auf 56 Sekunden. Doch auch Thannheimer lief ein starkes Rennen und verteidigte ungefährdet seinen zweiten Platz. Um Platz drei wurde es spannend. Eine Runde vor Schluss lagen David Mach und der von Rang 22 nach vorn gestürmte Fabio Obermeyr (AUT) gleichauf und kämpften um den dritten Podestplatz. Dem Österreicher gelang es dann in der Schlussrunde, sich vom Deutschen zu lösen. Mit der schnellsten Laufzeit (27:10.2 min) und 19 gewonnenen Plätzen sicherte sich Obermeyr den dritten Platz und verwies David Mach erneut auf Rang vier. Auf den Plätzen fünf und sechs folgten wie am Vortag die Norweger Oestvold und Flatla. Vortagessieger Andreas Skoglund hatte nach großen Problemen im PCR und mehr als fünfeinhalb Minuten Rückstand auf den Lauf verzichtet.

Ergebnis PCREndergebnis

Deutschland, Österreich, Deutschland beim Teamsprint

David Mach (GER, r) schickt Wendelin Thannheimer (GER, l) auf sein Leg.
David Mach (GER, r) schickt Wendelin Thannheimer (GER, l) auf sein Leg. © Holger Meichsner

Auch der Sonntag verlief für die deutschsprachigen Athleten erfolgreich, insbesondere für die des DSV. Gleich zwei Teams brachte man auf das Podium, Österreich landete dazwischen auf Rang zwei. Dabei hatten lange Zeit die beiden starken Teams aus Norwegen in Führung gelegen. Der Sprungsieg ging an Kasper Moen Flatla und Simen Tiller als Team Norwegen II vor Norwegen I mit Sebastian Oestvold und Andreas Skoglund. 26 Sekunden hinter der Spitze folgte Deutschland II mit Simon Mach und Richard Stenzel, zwei Sekunden vor Deutschland I mit David Mach und Wendelin Thannheimer. David Mach hatte gleichauf mit Tiller mit 121,5 Metern die größte Weite des Tages erzielt. Nur sieben Sekunden hinter den Deutschen folgte mit Fabio Obermeyr und Christian Deuschl das erste österreichische Team. Diese fünf Teams sollten im abschließenden Lauf auch die Hauptrolle spielen. Bis zum vierten Leg konnten sich die beiden norwegischen Teams an der Spitze halten, doch die Deutschen und Österreicher kamen kontinuierlich näher. Bei sechs Kilometern hatte das Trio Norwegen I eingeholt. In der Folgerunde war es dann soweit, auch Norwegen II wurde einkassiert. Im weiteren Verlauf waren es nun die beiden deutschen sowie das österreichische Team, welche sich an der Spitze festsetzten. Deutschland II musste bei rund 12 Kilometern jedoch abreißen lassen, während Team Finnland I, mit Jesse Pääkkönen und Eero Hirvonen nach dem Springen auf Platz acht gelegen, seinerseits bis auf fünf Sekunden an Norwegen I herangekommen war. In der Schlussrunde setzte sich David Mach minimal von Deuschl ab und sicherte Deutschland I mit drei Sekunden Vorsprung auf Österreich den Sieg. Stenzel brachte Platz drei nach Hause, während sich Österreich II sagenhaft um zehn Plätze nach vorne arbeitete. Florian Kolb erkämpfte mit 0,3 Sekunden Vorsprung gegenüber Hirvonen Platz vier. Norwegen II wurde Fünfter, während Norwegen I sogar noch von Frankreich I mit Edgar Vallet und Mael Tyrode kassiert wurde. Deutschland III (Benedikt Gräbert/ Christian Frank) wurden Neunte, Österreich III (Sebastian Brandner/ Jonas Fischbacher) Fünfzehnte.

Ergebnis SprungEndergebnis Teamsprint

Absage Oberwiesenthal – Weber und Maurus Gesamtsieger

Terence Weber (GER) gewinnt die Gesamtwertung des Continental Cups der Nordischen Kombination in der Saison 2022-23.
Terence Weber (GER) gewinnt die Gesamtwertung des Continental Cups der Nordischen Kombination in der Saison 2022-23. © Sandra Volk

Ursprünglich war das Finale des COC für das kommende Wochenende in Oberwiesenthal (Fichtelberg) geplant gewesen, am Montag erfolgte jedoch die witterungsbedingte Absage. Damit ging die COC-Saison früher als geplant mit dem Wettbewerb am Sonntag in Lahti zuende. Den Gesamtsieg sicherte sich Terence Weber (875 Punkte), der mit fünf Tagessiegen und vier zweiten Plätzen überzeugte. Lediglich in zwei Wettbewerben der Saison, bei denen er antrat, wurde er nicht Erster oder Zweiter; in Eisenerz (AUT) ging er nicht an den Start. Platz zwei mit 577 Punkten belegte Wendelin Thannheimer, der insbesondere in der zweiten Saisonhälfte stark auftrumpfte und insgesamt fünf Podestplätze, darunter zwei Siege, erringen konnte. Nur zwei Punkte hinter Thannheimer auf Rang drei landete Manuel Einkemmer (AUT), der in Lahti nicht angetreten war. Vierter wurde David Mach (532 Punkte). Insgesamt sammelten 67 Athleten aus 13 Nationen COC-Punkte. Ohne finales Wettkampfwochenende ging der Winter dagegen für die Kombiniererinnen zuende. Sie hatten in Eisenerz Anfang März ihre letzten Wettkämpfe bestritten und hätten in Oberwiesenthal ebenfalls dabei sein sollen. Die Gesamtwertung der Damen entschied Sophia Maurus (GER) für sich, gefolgt von Annika Malacinski (USA) und Joanna Kil (POL).

Gesamtwertung HerrenGesamtwertung Damen

Bildergalerie