Nordische Kombination: Enger Kampf beim Triple, Geiger Dritter

Jarl Riiber (l) und Akito Watabe schenkten sich nichts. © Volk/NordicFocus

Am ersten Tag des Nordic Combined Triples in Seefeld haben gleich zwei Anwärter ihre Hüte in den Ring geworfen. Es siegte Jarl Magnus Riiber (Norwegen) vor Akito Watabe (Japan). Vinzenz Geiger (Oberstdorf) wurde Dritter. Im Kampf um das Triple geht es an der Spitze ganz eng zu: Riiber und Watabe sind zeitgleich gewertet.

Wechselnder Wind sorgt für Abbruch des Springens

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind... © Volk/NordicFocus

Nachdem bereits am Donnerstag der provisorische Wertungsdurchgang wegen starken Schneefalls und Wind abgebrochen wurde, wurde dieser am Vormittag nachgeholt. Sowohl Training als auch PCR (Provisional Competition Round) zogen sich jedoch hin. Für den eigentlichen Wettkamf stand aufgrund des knappen Zeitplans ohnehin nur eine Stunde zur Verfügung, was bei den ständig wechselnden Windverhältnissen nicht zu schaffen war. Aus diesem Grund wurde der PCR als Ausgangslage für den anschließenden Langlauf herangezogen und der Wettkampfdurchgang nach nur 19 Springern abgebrochen.

Riiber vorn, Watabe zieht mit

29.01.2021, Seefeld, Austria (AUT): Akito Watabe (JPN) - FIS world cup nordic combined men, individual gundersen HS109/5km, Seefeld (AUT). www.nordicfocus.com. © Volk/NordicFocus. Every downloaded picture is fee-liable. © Volk/NordicFocus

Den weitesten Sprung des Tages lieferte der Norweger Espen Bjoernstad mit 111 Metern, doch die beste Wertung ging an Riiber. Sowohl Riiber als auch Watabe landeten bei 109,5 Metern. Während Watabe die besseren Noten bekam, bekam Riiber etwas weniger Windkompen- sationspunkte abgezogen. Die Konsequenz: Riiber lag um 0,1 Punkt vor Watabe, was sich in der Startzeit für den Lauf aber nicht niederschlug. Björnstad landete 24 Sekunden hinter ihnen. Auf Rang vier landete Johannes Lamparter (AUT), 45 Sekunden hinter der Spitze. Einen verhältnismäßig guten Sprung zeigte auch der starke Läufer Ilkka Herola (FIN), dessen  104,5 Meter ihm 56 Sekunden Rückstand einbrachten. Dahinter kam ein deutscher Viererpack: Vinzenz Geiger, Manuel Faißt, Fabian Rießle und Terence Weber landeten fast zeitgleich + 1:04 bis +1:10 Minuten hinter dem Führungsduo. Thomas Jöbstl (AUT) war ebenfalls zeitgleich mit Weber, und Eric Frenzel wurde zwischenzeitlicher Elfter (+ 1:13 min).

Führungsduo macht gemeinsame Sache

Vom Start weg gemeinsame Sache gemacht: Jarl Riiber und Akito Watabe (l-r). © Volk/NordicFocus

Eine Besonderheit des Nordic Combined Triples ist, dass die jeweiligen Tagesrückstände mit in den nächsten Wettkampftag genommen werden. Sie werden im folgenden Springen in Minuspunkte umgerechnet mit dem Sprungergebnis verrechnet. Aus diesem Grund gibt es auch nur eine Taktik: Möglichst keine Zeit zu verlieren. Dementsprechend gingen es Watabe und Riiber angriffslustig an und kooperierten – mit Erfolg. „Akito und ich haben eine gute Lücke zu den anderen bewahrt“, zeigte sich Riiber zufrieden mit dem Rennverlauf. Beide Athleten wechselten sich an der Spitze ab und ließen die Verfolger kaum herankommen. Diese bestanden hauptsächlich aus den schnellen Läufern Herola, Lamparter, Geiger, Rießle, Frenzel, Jöbstl und Faißt.

Fotofinish zum Sieg

Zeitgleich und doch Platz eins und zwei: Jarl Riiber und Akito Watabe (l-r). © Volk/NordicFocus

Die Zusammenarbeit der beiden Führenden endete am letzten kleinen Anstieg hoch ins Stadion, als Riiber versuchte anzugreifen. Watabe ließ sich jedoch nicht abschütteln. Gemeinsam sprinteten sie ins Ziel, wo sie minutenlang auf das Ergebnis warten mussten. Am Ende wurden die beiden, die bereits die gleiche Weite gesprungen und zeitgleich gestartet waren, auch zeitgleich gewertet. Mit dem besseren Ende für Riiber, dessen Fußspitze nur Zentimeter vor Watabes die Ziellinie überquerte. Auch dahinter blieb es eng. Bjoernstad, der sich das ganze Rennen über auf dem dritten Rang gehalten hatte, kämpfte bis zur Erschöpfung, doch nur Meter vor der Ziellinie wurde er von Geiger und Herola kassiert. Geiger, Herola, Bjoernstad, Lamparter, Rießle und Frenzel kamen alle innerhalb von 45 bis 48,3 Sekunden nach den Siegern ins Ziel, Jöbstl und Graabak komplettierten die Top Ten.

Starke Laufzeiten der DSV-Athleten

Stockbruch bei Terence Weber. © Volk/NordicFocus

Während Joergen Graabak mit der schnellsten Laufzeit von Rang 25 auf elf nach vorne lief, kamen auch Frenzel (zweite Zeit) und Rydzek mit der schweren und nassen Piste gut zurecht. Rydzek beendete das Rennen dank drittbester Zeit auf dem zwölften Rang. Weber wurde nach Stockbruch hinter Muhlethaler 14., Julian Schmid 43. Die Österreicher erreichten folgende Platzierungen: Lukas Klapfer 17., Philipp Orter 20., Mario Seidl 24., Stefan Rettenegger 26., Lukas Greiderer 27., Manuel Einkemmer 28., Martin Fritz 31., Marc Luis Rainer 37., Christian Deuschl 44. Am Samstag wird das Triple mit einem „klassischen“ Gundersen-Wettkampf (ein Sprung, zehn Kilometer) fortgesetzt.

Zwischenstand SprungEndergebnis

Bildergalerie