Nordische Kombination: Frenzel und Geiger auf dem Podium

17.01.2021, Val di Fiemme, Italy (ITA): Jarl Magnus Riiber (NOR), Mario Seidl (AUT), Fabian Riessle (GER), Eric Frenzel (GER), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), Alessandro Pittin (ITA), Eero Hirvonen (FIN), Akito Watabe (JPN), Ilkka Herola (FIN), (l-r) - FIS world cup nordic combined men, individual Gundersen HS106/10km, Val di Fiemme (ITA). www.nordicfocus.com. © Modica/NordicFocus. Every downloaded picture is fee-liable. © Modica/NordicFocus

Beim Einzelweltcup der Nordischen Kombination im italienischen Val di Fiemme sind Eric Frenzel und Vinzenz Geiger aufs Podium gelaufen. In einem unglaublich engen Rennen siegte der Norweger Jarl Magnus Riiber. Sechs Athleten kamen innerhalb einer Sekunde ins Ziel.

Starke Läufer nach dem Springen vorn

Sprungsieger: Ryota Yamamoto © Sandra Volk

Wie auf Normalschanzen üblich, waren die Abstände nach dem Springen auch heute eher gering. Die ersten 23 Athleten starteten innerhalb von einer Minute in das Langlaufrennen. Zehn Kilometer waren zu absolvieren. Die Pole Position sicherte sich der Japaner Ryota Yamamoto. Mit 103,5 Metern stand er den weitesten Sprung des Tages. Doch auch der Franzose Laurent Muhlethaler (100,5m) blieb mit zwei Sekunden nur knapp dahinter. Dritter des Springens wurde Weltcupspitzenreiter Jarl Magnus Riiber aus Norwegen (100,5m/ +0:03min), gefolgt von Akito und Yoshito Watabe aus Japan und Espen Bjoernstad (Norwegen). Auf den Rängen sieben bis neun kam eine extrem laufstarke Gruppe: Lokalmatador Alessandro Pittin (100,5m) gelang sein wohl bester Wettkampfsprung der letzten Jahre. 14 Sekunden Rückstand auf die Spitze brachten ihn in eine hervorragende Ausgangsposition. Doch auch Vinzenz Geiger und Johannes Lamparter starteten zeitgleich nur zwei Sekunden nach Pittin.

Enges Mittelfeld

Nicht zufrieden mit seinem Sprung: Johannes Rydzek. © Sandra Volk

Die Plätze zehn bis 10 gehörten fast ausschließlich deutschsprachigen Athleten. Terence Weber auf Rang zehn, Lukas Klapfer auf elf, Fabian Rießle auf 12, Mario Seidl auf 13, Manuel Faißt auf 15, Lukas Greiderer auf 17, Martin Fritz auf 18 und Eric Frenzel auf Rang 19 lagen alle innerhalb weniger Sekunden; Frenzel startete 36 Sekunden nach Yamamoto. Stefan Rettenegger folgte auf Rang 22 bereits 52 Sekunden zurück. Nicht zufrieden waren die beiden Oberstdorfer Johannes Rydzek (27., 93,5m, +1:05) und Julian Schmid (35., 93m, +1:16min). Auch die beiden Österreicher Thomas Jöbstl (37., 92m, +1:23min) und Marc-Luis Rainer (45., 89m, +1:51min) hatten sich mehr erhofft.

Taktisches Rennen in Großgruppen

Die Spitzengruppe geht in den Anstieg. © Sandra Volk

Der Rennverlauf ist schnell erzählt. Wie an der Perlenschnur starteten die Athleten ins Rennen, um sich innerhalb einer Runde jedoch bereits zu großen Gruppen zusammenzuschließen. Nach der ersten Runde bestand die Spitzengruppe bereits aus 19 Athleten, die alle innerhalb von sechs Sekunden liefen. Hierin befanden sich mit Ausnahme von Julian Schmid auch alle deutschen Athleten. In der zweiten Runde versuchte der laufstarke Finne Ilkka Herola sein Heil in der Flucht, wohl wissend, dass zu viele sprintstarke Gegner in der Gruppe liefen. Es gelang ihm jedoch nur kurzzeitig, sich abzusetzen. Nach der Abfahrt schob sich die Gruppe wieder zusammen.

Massensprint zum Finale

Wieder der Beste: Jarl Riiber. © Modica/NordicFocus

Als einen Kilometer vor Schluss noch immer 18 Athleten in der Spitzengruppe liefen, versuchten die Sportler, sich in eine gute Ausgangsposition für den finalen Sprint zu bringen. Im Massensprint war es schließlich Riiber, der sich durchsetzte. Er beendete das Rennen 0,1 Sekunden vor dem deutschen Duo Frenzel/ Geiger, bei dem sich Frenzel nur im Foto-Finish gegen Geiger behauptete. Joergen Graabak (NOR) wurde Vierter mit 0,6 Sekunden Rückstand auf Riiber. Lokalmatador Pittin verpasste das Podium denkbar knapp (+ 0,7 Sekunden), und auch Herola auf Rang sechs kam nur 0,9 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Insgesamt beendeten sage und schreibe 18 Athleten das Rennen innerhalb von 6,7 Sekunden. Darunter auch Fabian Rießle, der sich im Foto-Finish Platz acht gegen seinen Schwarzwälder Kollegen Manuel Faißt sicherte. Die beste Laufzeit des Tages ging an Eero Hirvonen (Finnland), der von Platz 39 noch auf zehn nach vorne lief und das rote Trikot des besten Läufers von seinem Landsmann Herola übernimmt. Terence Weber wurde 19., Johannes Rydzek 21., und Julian Schmid 31.

Stimmen zum Rennen:

Erfolgreiches Duo: Eric Frenzel und Vinzenz Geiger (l-r). © Modica/NordicFocus

Jarl Magnus Riiber: „Zwei Siege aus zwei Rennen in Val di Fiemme. Das scheint einer meiner besseren Orte im Weltcup zu werden. Ich freue mich sehr, heute gewonnen zu haben. Nach dem Sprung war ich etwas enttäuscht, aber ich wusste, wenn ich die Ski und den Körper dazu habe, kann ich definitiv um den Sieg mitkämpfen. Ich bin taktisch klug gelaufen und bin überglücklich über den Sieg.“

Eric Frenzel: „Das war ein großartiges Wochenende für mich. Ich habe drei gute Wettkämpfe gemacht. Jetzt zum Abschluss ein sehr sehr knappes, aber auch sehr anstrengendes Rennen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so weit vorkomme. Ich bin sehr sehr glücklich und freue mich auf die nächsten Wettkämpfe.“

Vinzenz Geiger: „Heute war wieder ein guter Sprung, dann war es ein richtig enges Rennen. Das war gefühlt wie ein Massenstart. Da bin ich natürlich froh, dass ich Dritter geworden bin, auch wenn es nicht ganz gereicht hat. Es war ganz knapp. Ich hätte natürlich gern gewonnen, aber so ist es auch sehr gut.“

Zwischenstand SprungEndergebnis

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