Nordische Kombination: Frenzel Zweiter in Ruka

Glücklich über Platz 2: Eric Frenzel. © Modica/NordicFocus

Eric Frenzel ist zurück auf dem Podium: Beim Weltcup im finnischen Ruka belegte der Sachse in der Nordischen Kombination den zweiten Rang hinter Jarl Magnus Riiber aus Norwegen. Dritter wurde Akito Watabe (Japan) vor Manuel Faißt (Baiersbronn).

Riiber auf der Schanze top

Jarl Magnus Riiber war wieder einmal der Mann der Stunde. © Modica/NordicFocus

Musste sich Riiber am Vortag auf der Schanze noch geschlagen geben, stellte er am Samstag die Hackordnung wieder her. Seine 141 Meter aus Luke 18 bedeuteten den weitesten Sprung des Tages. Einzig Akito Watabe konnte einigermaßen mithalten. Mit 139,5 Metern (+ 0:14 min) belegte er den zweiten Platz, gefolgt von Manuel Faißt auf dem dritten Zwischenrang (137 m/ + 0:38 min), der damit erneut bester Deutscher wurde. Vierter wurde Yoshito Watabe (135,5 m/ + 0:48 min).

Frenzel und Rydzek stark verbessert

Kommt in Ruka bislang nicht zurecht: Vinzenz Geiger. © Modica/NordicFocus

Dahinter wurde Deutsch gesprochen: Von Rang fünf bis zehn fanden sich ausschließlich Athleten aus Deutschland und Österreich. Franz-Josef Rehrl war der erste Springer, der auf Anforderung seines Trainers eine Luke tiefer anfuhr als die vorherigen Springer. 137,5 Meter brachten ihm 49 Sekunden Rückstand auf Riiber ein. Dahinter landete bereits Frenzel (139,5 m/ + 0:56 min), der seine aufsteigende Form bestätigte. Hinter Johannes Lamparter, der mit 133 Metern doch einige Meter kürzer sprang als am Vortag (+ 1:04 min), landete überraschend bereits Johannes Rydzek. Der Oberstdorfer war mit seinen 133 Metern (+ 1:22 min) mehr als zufrieden. Die beiden Österreicher Philipp Orter (136 m/ + 1:44 min) und Lukas Greiderer (127 m/ 1:45 min) komplettierten die Top Ten.

Geiger mit Problemen

Johannes Rydzek zeigte seine aufstrebende Form. © Modica/NordicFocus

Während die Österreicher Thomas Jöbstl (12.) und Mario Seidl (15.) ebenso im Mittelfeld landeten wie Terence Weber (16.), Fabian Rießle (22.) und Jakob Lange (28.), hatten Martin Fritz (31.), Vinzenz Geiger (32.) und Lukas Klapfer (45.) ihre Probleme auf der Schanze. 3:18 Minuten Rückstand für Geiger beim Start in die zehn Kilometer nahmen ihm jegliche Chancen auf eine gute Platzierung.

Riiber mit Start-Ziel-Sieg

Der Mann, den es zu schlagen gilt: Jarl Riiber. © Modica/NordicFocus

Riibers Rennen ist schnell erzählt. Vom Start weg lag der Norweger in Führung und hatte keine Mühe, diese zu halten. In der ersten Runde drückte er ordentlich aufs Tempo und machte weitere rund 20 Sekunden auf Watabe gut. Spätestens da war klar, dass der Sieg an ihn gehen würde. Am Ende sollte er 50,1 Sekunden Vorsprung ins Ziel bringen. Riiber behält damit nicht nur die Führung in der Gesamtwertung, sondern übernimmt mit seinem Sprungsieg auch die Führung in der Best-Jumper-Wertung.

Deutsche Taktik geht auf

Fabian Rießle hatte einen durchwachsenen Wettkampf. © Modica/NordicFocus

Zur Halbzeit des Rennens verriet Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF die deutsche Taktik: Da Riiber unerreichbar schien, sollten sich Faißt und Frenzel zusammentun, um Akito Watabe einzuholen. Der zweite Platz sollte gesichert werden. Folgerichtig legte Frenzel los wie die Feuerwehr, und Faißt wartete auf ihn, so dass sich schnell eine Dreiergruppe mit Rehrl bildete. Bereits nach knapp vier Kilometern war Akito Watabe eingeholt, und die Gruppe lief fortan zu viert. Dahinter machte Rydzek ordentlich Tempo. Mit Lamparter im Schlepptau und in Sichtweite der Vierergruppe kämpfte er sich Stück für Stück heran.

Schlussangriff von Frenzel

Eric Frenzel setzte sich gegen Franz-Josef Rehrl durch. © Modica/NordicFocus

Bereits während der letzten Runde erhöhte Frenzel das Tempo, doch die anderen ließen sich nicht abschütteln. Am letzten Anstieg hoch ins Stadion attackierte dann Rehrl, doch Frenzel und auch Faißt konterten. Auch Watabe blieb dran. Während Frenzel die Lücke aufriss und den zweiten Platz ungefährdet ins Ziel brachte, musste Faißt leicht abreißen lassen. Zunächst sah es nach einem Podiumsplatz für Rehrl aus, doch auf der Zielgeraden packte Watabe seine Sprinterqualitäten aus und zog noch an Rehrl vorbei. Während Faißt als Fünfter ins Ziel kam, ließ Lamparter im Schlussspurt Rydzek stehen und sicherte sich den sechsten Platz. Rydzek wurde Siebter vor Greiderer. Mit Yoshito Watabe auf neun, Jens Oftebro (Norwegen) auf zehn und Ilkka Herola (Finnland) mit der schnellsten Laufzeit auf Rang elf landeten damit Athleten aus fünf verschiedenen Nationen unter den ersten Elf. Rießle wurde 12., Jöbstl 15., Seidl 17., Geiger mit der zweitschnellsten Laufzeit 20. Lange landete auf Rang 25, Orter auf 26, Weber auf 27, Fritz auf 32 und Klapfer auf 44.

Stimmen zum Wettkampf

Riiber: „Zweiter Tag hier in Ruka. Ich bin sehr glücklich über meinen zweiten Sieg und freue mich auf morgen.“

Frenzel: „Das war ein sehr guter Tag für mich heute. Ich habe mich die Tage über schon gut gefühlt, die Form passt, im Springen sind wir auf dem richtigen Weg. Das Rennen verlief sehr gut. Ich bin überglücklich mit dem zweiten Platz.“

Akito Watabe: „Ich bin sehr glücklich über das Podium so früh in der Saison, das habe ich nicht erwartet. Ich hatte nicht viel Selbstvertrauen, aber ich hatte einen sehr guten Sprung. Meine Laufform ist noch nicht gut genug, aber ich hatte ein sehr gutes Rennen. Insbesondere der Sprint war wirklich gut.“

Rehrl: „Auch wenn es vielleicht im Ziel nicht so gewirkt hat, ich freue mich wahnsinnig über Platz vier. Ich bin ein super Rennen gelaufen, der Schlusssprint war richtig gut und ich habe gegen drei Leute verloren, die bereits den Gesamtweltcup gewonnen haben. Das ist bei Gott keine Schande. Es war schön, dass ich dagegenhalten konnte, und ich habe alles gegeben.“

Sprungergebnis

Endergebnis

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