Nordische Kombination: Geiger siegt erneut, Riessle Dritter

Knapper Sieg für Vinzenz Geiger. © Volk/NordicFocus

Vinzenz Geiger hat seinen Vortagessieg beim Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein wiederholt. Jarl Magnus Riiber (Norwegen) wurde erneut Zweiter. Fabian Rießle lief als Dritter ebenfalls aufs Podest.

Riiber gewinnt das Springen

Freute sich bereits in der Luft über seinen Sprung: Jarl Riiber. © Volk/NordicFocus

Zwei Norweger und drei Japaner belegten die ersten fünf Plätze nach dem Springen. Jarl Riiber ließ am heutigen Sonntag keinerlei Zweifel aufkommen, dass er sich noch lange nicht geschlagen gibt. Bereits in der Qualifikation zeigte er den weitesten Sprung, und er wiederholte dies im Wettkampf. 98 Meter zeigte er – Hillsize. Dass er dennoch nur sechs respektive neun Sekunden vor Yoshito (93,5 m) und Akito Watabe (94 m) lag, war seiner Landung geschuldet, die ihn einige Punkte kostete. Hinter den Watabe-Brüdern landete Espen Bjoernstad (95 m/ + 0:10 min) auf dem vierten Zwischenrang, gefolgt von Ryota Yamamoto (93 m/ + 0:11 min).

Deutsche und Österreicher gut dabei

Zufrieden: Johannes Lamparter. © Volk/NordicFocus

Dahinter wurde Deutsch gesprochen. Auf den Plätzen sechs bis 15 landeten mit Kristjan Ilves (EST, 11.) und Espen Andersen (NOR, 14.) lediglich zwei nicht-deutschsprachige Athleten. Johannes Lamparter, Vinzenz Geiger und Lukas Greiderer präsentierten sich wieder stark und starteten allesamt innerhalb von 19 Sekunden hinter Riiber. Manuel Faißt und Martin Fritz zeigten sich verbessert, und auch Eric Frenzel, Fabian Rießle und Lukas Klapfer landeten noch in den Top 15. Insgesamt starteten 25 Athleten innerhalb von einer Minute in das Zehn-Kilometer-Rennen. Ein spannender Wettbewerb war also garantiert.

Spannender Laufwettbewerb

Deutsches Trio: Eric Frenzel, Fabian Riessle, Manuel Faisst. © Volk/NordicFocus

Das Rennen sollte nicht enttäuschen. Wie schon am Vortag, bildeten sich schnell größere Gruppen. Vorne setzten sich zunächst Jarl Riiber und Akito Watabe von Yoshito Watabe ab. Dahinter kam eine Fünfergruppe, bestehend aus Greiderer, Bjoernstad, Lamparter, Geiger und Ryota Yamamoto, und auch das Duo Rießle/Frenzel machte Zeit gut. Zum Ende der zweiten Runde hatte sich eine neue Spitzengruppe zusammengeschlossen. Während Lamparter den überwiegenden Teil der Führungsarbeit für Greiderer, Riiber, Geiger, Bjoernstad und Akito Watabe erledigte, gelang es auch Rießle, zur Gruppe aufzuschließen.

Zielsprint um den Sieg

Knapper Sieg für Vinzenz Geiger. © Volk/NordicFocus

Auf der letzten Runde musste Lamparter seiner Führungsarbeit Tribut zollen und ließ abreißen, und auch Greiderer und Watabe konnten dem Tempo von Riiber und Geiger nicht folgen. Während Geiger am letzte Anstieg vergeblich versuchte, Riiber abzuschütteln, machte Rießle einen kleinen taktischen Fehler und verlor den Anschluss. Zwar hatte Riiber die schnelleren Ski auf der letzten Abfahrt und ging in Führung, doch Geiger kämpfte ihn in einem packenden Zielsprint nieder und sicherte sich mit 0,2 Sekunden Vorsprung den zweiten Sieg in Folge. Rießle kam fünf Sekunden dahinter auf Rang drei. Lamparter und Greiderer wurden Vierter und Fünfter, Frenzel und Faißt kamen auf Rang sechs und sieben ins Ziel. Bjoernstad, Akito Watabe und Jens Oftebro komplettierten die Top Ten. Die schnellste Laufzeit verzeichnete heute Rießle mit 22:57.8 Minuten.

Verletzungssorgen bei Riiber, Rehrl operiert

Zusammenhalt in der Nordischen Kombination: Das deutsche Team kümmert sich um den verletzten Riiber. © Volk/NordicFocus

Ohne Geigers Sieg zu schmälern, sind Riibers zwei zweite Plätze nicht zu unterschätzen. Der Norweger hatte sich bereits in Ruka leicht am Knie verletzt. Nach drei Tagen voller starker Schmerzen schien Besserung eingetreten zu sein, doch nach dem heutigen Sprung klagte er erneut über Schmerzen. Da die Norweger keinen eigenen Mannschaftsarzt vor Ort hatten, kümmerte sich der deutsche Mannschaftsarzt um Riiber. Nach dem Rennen soll nun abgeklärt werden, was genau dem Knie fehlt. Riiber gab sich jedoch zuversichtlich, dass es sich um keine größere Verletzung handelt. Dies lässt sich von Franz-Josef Rehrl leider nicht bestätigen. Der Österreicher hatte sich am Freitag im provisorischen Wettkampfsprung das Kreuzband gerissen und wurde inzwischen bereits operiert. „Die ersten zwei, drei Minuten waren am schlimmsten. Danach kam die Phase, in der man sich damit abfindet. Und jetzt geht es mir gut und ich schaue nach vorne“, sagte Rehrl im ORF.

Stimmen zum Wettkampf:

Geiger: „Zwei Wettkämpfe, zwei Siege, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Es war ein grandioses Wochenende. Ich bin sehr gut klargekommen auf der Schanze, und im Laufen hat es zweimal perfekt funktioniert.“

Riiber: „Neuer Tag, ein neuer zweiter Platz. Natürlich wollte ich gewinnen, aber es war Geigers Wochenende. Jetzt geht es erstmal in die Weihnachstferien. Ich wünsche allen frohe Weihnachten.“

Rießle: „Heute war es auf der Schanze schon einen Tick besser als gestern. Es ist zwar immer noch nicht das, was ich im Training manchmal zeigen kann, aber alles in allem war es ein ziemlich gutes Wochenende. Am letzten Anstieg habe ich leider einen kleinen Fehler gemacht, da waren die anderen beiden schon rum ums Eck. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem dritten Platz.“

Lamparter: „Das Wochenende war sehr cool. Meine Sprünge waren sehr gut und auch mit dem Laufen bin ich sehr happy. Es fehlt noch etwas an der Technik, wenn es richtig schnell wird, dass ich alles einsetzen kann. Daran werde ich weiterarbeiten, und vielleicht kann ich dann schon 2021 einmal ganz oben stehen.“

Zwischenergebnis SprungEndergebnisNordische Kombination Weltcupstand 2020/2021

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