Nordische Kombination: Geiger Zweiter in Seefeld, Riiber gewinnt

Vinzenz Geiger (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), Joergen Graabak (NOR) (l-r) © Volk/NordicFocus

Das Nordic Combined Triple ist das Saisonhighlight, und Weltcupspitzenreiter Jarl Magnus Riiber macht sich daran, dieses als erster Norweger zu gewinnen. Zum Auftakt am Freitag siegte er in eindrucksvoller Manier vor Vinzenz Geiger (GER) und Joergen Graabak (NOR).

Gleich zwei Riibers auf der Schanze vorn

Jarl Magnus Riiber (NOR) © Volk/NordicFocus

An einen Riiber, der auf den Schanzen dominiert, hat man sich in dieser Saison ja schon gewöhnt. Heute lagen gleich zwei von ihnen nach dem Springen vorn. Jarls älterer Bruder Harald zeigte recht früh im Wettkampf einen tollen Sprung auf 106 Meter und übernahm die Führung. Weder der wiedererstarkte Akito Watabe (JPN, 104,5m), noch Espen Bjoernstad (NOR, 105,5m), noch Vinzenz Geiger (GER, 101m) konnten Riiber den Älteren aus der Leaderbox verdrängen. Nur sein Bruder Jarl, der 105,5 Meter sprang, schaffte es dank Bonuspunkten für schlechtere Windverhältnisse, die gewohnte Ordnung wiederherzustellen. 32 Sekunden Vorsprung auf Harald sollte er mit in die Loipe nehmen.

Geiger mit starkem Sprung

Vinzenz Geiger (GER) © Volk/NordicFocus

Vinzenz Geiger erkämpfte sich mit seinem fünften Platz nach dem Springen eine gute Ausgangsposition. Auch bei den übrigen DSV-Adlern lief es auf der Normalschanze erwartungsgemäß wieder besser als zuletzt. Eric Frenzel zeigte einmal mehr, dass er hier gut zurechtkommt. „Willkommen zuhause“, wurde er denn auch vom Stadionsprecher nach seinen 99 Metern begrüßt. Sein Rückstand auf Jarl Riiber betrug dennoch 1:16 Minuten. Einen Platz und zwei Sekunden hinter Frenzel landete sein Vereinskollege Terence Weber (96,5m). Manuel Faißt ließ heute liegen und wurde nur 17. (97,5m/ +1:27min) vor Fabian Rießle (99m/ +1:32min). Julian Schmid, Martin Hahn und Johannes Rydzek landeten um Platz 30 und handelten sich rund zwei Minuten Rückstand ein.

Jarl Riiber mit Start-Ziel-Sieg, Harald mit persönlicher Bestleistung

Harald Johnas Riiber (NOR), Jarl Magnus Riiber (NOR (l-r) - die beiden Brüder starteten aus der ersten Reihe. © Volk/NordicFocus

Wie erwartet, ließ sich Jarl Riiber auf der fünf Kilometer kurzen Strecke den Sieg nicht nehmen. Während er ein einsames Rennen an der Spitze lief, bildeten sich dahinter im wesentlichen drei große Laufgruppen. In der ersten kämpften Geiger, Graabak und Watabe um den Anschluss an die Spitze. Die zweite Gruppe wurde von Eric Frenzel angeführt, die dritte von Fabian Rießle. Graabak und Geiger gelang es auf der letzten halben Runde, sich von den Verfolgern abzusetzen. Trotz Erkältung setzte sich Geiger schließlich im Sprint gegen Graabak durch. Bjoernstad beendete das Rennen als Vierter, Akito Watabe verlor den Sprint gegen Jens Oftebro. Harald Riiber wurde Siebter und fuhr damit sein bislang bestes Weltcupergebnis ein. Sein kleiner Bruder zeigte sich stolz: „Harald hat viel härter dafür gearbeitet hierherzukommen als ich. Er hatte tolle Ergebnisse im COC und hat sich auf der Schanze sehr verbessert. Es war toll, neben ihm in der ersten Startreihe zu stehen.“

Deutsche im Mittelfeld

Johannes Rydzek (GER) © Volk/NordicFocus

Die besten Deutschen hinter Geiger waren die beiden Athleten vom SSV Geyer: Eric Frenzel landete als Achter mit zweitbester Laufzeit nicht auf dem Podium, aber immerhin in den Top 10. Weber wurde guter 14. Rießle beendete das Rennen als 20., Rydzek wurde 23., Faißt 26., Schmid verpasste als 31. knapp den letzten Punkt. Hahn wurde 37. Wie angeschlagen Geiger war, zeigt ein Blick auf seine Laufzeit: Nur die 14. Zeit ist weit unter seinem Standard. Um so glücklicher war er, den zweiten Platz ins Ziel gerettet zu haben: „Ich war die letzten Tage etwas krank und habe mich auch heute morgen nicht so gut gefühlt. Um so mehr freue ich mich, wie das Rennen gelaufen ist. Besser als Zweiter geht ja zur Zeit fast nicht. Jetzt hoffe ich, dass ich mich bis morgen erholen kann und wieder bei 100 Prozent sein kann“, blickte der Oberstdorfer voraus.

Morgen klassischer Gundersen, Rückstände werden mitgenommen

Vinzenz Geiger (GER), Joergen Graabak (NOR) (l-r) © Volk/NordicFocus

Am morgigen Samstag steht ein klassischer Gundersen-Wettbewerb auf dem Programm. Ein Sprung und zehn Kilometer sind das gewohnte Format. Anders jedoch ist, dass die Rückstände vom heutigen Lauf in Form von Minuspunkten in den Sprung mitgenommen werden. Die 50 bestplatzierten Athleten starten in umgekehrter Reihenfolge des heutigen Ergebnisses. Geiger, der heute 44,3 Sekunden Rückstand auf Jarl Riiber bekam, hat also umgerechnet 11,1 Punkte Rückstand auf Jarl Riiber. Der Lauf findet dann wieder wie gewohnt in der Reihenfolge des Sprungergebnisses statt.

Zwischenstand nach dem Sprung

Endergebnis

Bildergalerie