Nordische Kombination Klingenthal: Riiber gewinnt erneut, Riessle auf dem Podest

Ilkka Herola (FIN), Jarl Riiber (NOR), Fabian Riessle (GER) © Volk/NordicFocus

Jarl Magnus Riiber aus Norwegen hat auch das zweite Renen in Klingenthal gewonnen. Auch der Sieg in der Gesamtwertung ist ihm damit nur noch theoretisch zu nehmen. Ilkka Herola wird Zweiter, Fabian Riessle kämpft sich auf Platz drei.

Kein Springen möglich – Manuel Faisst startet als Erster

Manuel Faisst (GER) gewann den PCR. © Volk/NordicFocus

Starker Wind und Schneefall haben ein Skispringen am heutigen Sonntag unmöglich gemacht. Zum Glück gibt es für solche Fälle in der Nordischen Kombination den so genannten PCR, den provisorischen Wettkampfdurchgang. Dieser wird jeweils einen Tag vor dem ersten Wettkampf ausgetragen – und den hatte in Klingenthal Manuel Faisst gewonnen. Der Baiersbronner sprang bei Rückenwind auf 135 Meter und sicherte sich damit die vorläufige Pole Position. Auf Platz zwei kam Willi Denifl (AUT), der mit 137,5 Metern für den weitesten Sprung des Tages sorgte. Er hatte allerdings auch günstigere Bedingungen und bekam dementsprechend Punktabzug, was ihm einen Rückstand von acht Sekunden auf Faisst einbrachte. Sein Landsmann Franz-Josef Rehrl wurde Dritter, gerade einmal eine Sekunde hinter Denifl, während Weltcup-Spitzenreiter Jarl Riiber mit 130 Metern Vierter wurde. Sein Rückstand auf Faisst betrug aber nur 15 Sekunden. Wer Riiber kennt, weiß, dass das nichts für ihn ist. Zumal sein größter Rivale im Kampf um die Gesamtwertung, Johannes Rydzek (Oberstdorf), im PCR nur auf 114,5 Meter und damit auf den 22. Rang kam. Fast zwei Minuten Rückstand auf Riiber sorgten bereits für eine klare Vorentscheidung – zumindest was die Gesamtwertung anging.

Riessle und Geiger mit starker Ausgangsposition

Vinzenz Geiger (GER) © Volk/NordicFocus

Der Tagessieg war dagegen nicht so klar, denn auch Fabian Riessle, ein bekanntermaßen starker Läufer, lauerte auf dem fünften Startplatz, mit gerade einmal 26 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Ein interessantes Duo mit Ambitionen aufs Podium landete zeitgleich auf dem neunten ud zehnten Platz: Vinzenz Geiger (Oberstdorf) und Ilkka Herola (FIN). Zwar sprang Geiger mit 124 Metern deutlich kürzer als Herola (131 Meter), hatte dabei aber die schlechteren Bedingungen und damit 0,1 Punkte mehr auf dem Konto als Herola. In Zeit umgerechnet änderte das allerdings nichts, beide gingen mit 54 Sekunden Rückstand in die Loipe.

Riiber kontrolliert das Rennen

Franz-Josef Rehrl (AUT), Jarl Magnus Riiber (NOR) © Volk/NordicFocus

Von Beginn an kontrollerte der auf Platz vier gestartete Jarl Riiber das Rennen. Gemeinsam mit Rehrl schloss er schnell zu Faisst und Denifl auf, auch Riessle war nach drei Kilometern bereits mit von der Partie. Hinter dem Quintett machten wie erwartet Herola und Geiger ordentlich Tempo. 33,7 Sekunden Rückstand von Herola bei Kilometer vier wurden innerhalb eines weiteren Kilometers halbiert, und nach vier Runden war nicht nur er, sondern auch sein Landsmann Eero Hirvonen an der Spitzengruppe dran. Zu siebt ging es in die letzte Runde. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen, als sich Riiber, Herola und Riessle leicht vom Rest der Gruppe absetzen konnten. Zu dritt gingen sie in den Zielsprint, der aber lange nicht so knapp wie am Vortag war. Eine ganze halbe Sekunde lagen am Ende zwischen Riiber und dem Zweitplatzierten Herola, der damit sein bestes Karriereergebnis einfahren konnte. Riessle kam weitere 0,2 Sekunden dahinter ins Ziel, gefolgt von Geiger (+ 3,7 sec) und Hirvonen (+ 8,3 sec). Balsam auf die Seele der Finnen, die in dieser Saison mit verschiedenen Schwierigkeiten insbesondere auf der Schanze zu kämpfen gehabt hatten. Die schnellste und die zweitschnellste Laufzeit der beiden – wie bereits am Samstag – dürften ihren Teil zur guten Laune beitragen.

Rydzek nicht gestartet

Fabian Riessle (GER) © Volk/NordicFocus

Gar nicht erst an den Start gegangen war Johannes Rydzek. Bei starkem Wind und sehr tiefem Schnee auf der Strecke sparte sich der Oberstdorfer die Kräfte. Seine Chancen auf die Gesamtwertung waren ohnehin nur noch gering. Auch Tim Kopp verzichtete auf einen Start. Terence Weber (Geyer) und Luis Lehnert (Oberaudorf) waren im PCR disqualfiziert worden und daher gar nicht startberechtigt. Dadurch reduzierte sich die Zahl der deutschen Teilnehmer im Rennen auf sieben. Neben Riessle auf Rang drei und Geiger auf vier kam Manuel Faisst auf einen erneut starken siebten Rang. Julian Schmid beendete das Rennen auf Platz 17, Jakob Lange auf Rang 24, und David Mach sicherte sich ebenfalls noch Weltcuppunkte auf Rang 27. Leer ging Wendelin Thannheimer aus, der als 31. die Punkteränge hauchdünn verpasste.

Riiber quasi durch

Jarl Magnus Riiber (NOR) © Volk/NordicFocus

Ganz offiziell ist es noch nicht, denn theoretisch könnte der Teamwettkampf in Lahti – Verwendung des PCR vorausgesetzt – noch in einen Einzelwettkampf umgewandelt werden. Dann gäbe es noch fünf Einzelwettkämpfe, und Riiber hat nun 497 Punkte Vorsprung. Theoretisch könnte also Johannes Rydzek noch an ihm vorbeiziehen, zumal Riiber nicht nach Lahti fahren, sondern sich zuhause auf die WM vorbereiten wird. Dies wird aber wohl eine Theorie bleiben, denn auch die Deutschen haben vor, Lahti auszulassen. Somit konnte Riiber schon Glückwünsche entgegennehmen. Auf die Frage, ob ihn diese theroetische Möglichkeit denn beunruhige, antwortete er denn auch klar und deutlich: „Nein.“

Das Ergebnis des heutigen Tages findet Ihr hier.

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