Nordische Kombination: Medaillen für Loh und Sommerfeldt

Die Medaillengewinnerinnen: Alexa Brabec (USA), Weltmeisterin Minja Korhonen (FIN), Ronja Loh (GER) (l-r)
Die Medaillengewinnerinnen: Alexa Brabec (USA), Weltmeisterin Minja Korhonen (FIN), Ronja Loh (GER) (l-r) © Konstanze Schneider

Minja Korhonen (FIN) und Paul Walcher (AUT) sind die neuen Junioren-Weltmeister. Im slowenischen Planica wurde Tristan Sommerfeldt (GER) zum zweiten Mal in Folge Vizeweltmeister, Ronja Loh (GER) gewann bei den Damen Bronze. Die Medaillengewinner sichern sich außerdem ein persönliches Startrecht im Weltcup bis zur nächsten Junioren-WM.

Schwierige Bedingungen in Planica

Erneut Vizeweltmeister: Tristan Sommerfeldt (GER)
Erneut Vizeweltmeister: Tristan Sommerfeldt (GER) © planica.si

Das Wetter meinte es wahrlich nicht gut mit den jungen Athleten. Regen und Wind erschwerten das Springen sowie das Laufen. Von Minuspunkten für Aufwindverhältnisse bis hin zu teilweise über 20 Windkompensationspunkten für Rückenwind und teils lange Pausen war alles drin. Während Paul Walcher bei den Herren sich bereits auf der Schanze deutlich absetzen konnte, war die Ausgangslage bei den Damen unklarer.

Loh nach Springen auf Podestkurs

Ronja Loh (GER) gewann Bronze.
Ronja Loh (GER) gewann Bronze. © BORUT ZIVULOVIC

So war es die Norwegerin Ingrid Laate, die sich mit 90,5 Metern in Führung brachte. NUr einen halben Meter kürzer und zwei Sekunden hinter Laate platzierte sich Tia Malovhr (SLO). Der weiteste Sprung kam jedoch von Ronja Loh aus Klingenthal, die bei ihren 92 Metern (+ 0:10 min) auch etwas bessere Verhältnisse hatte als die Konkurrenz, und damit weniger Bonuspunkte bekam. Die Finnin Minja Korhonen, als frischgebackene Junioren-Olympiasiegerin aus Gangwon, belegte Zwischenrang vier, 39 Sekunden hinter der Spitze. Anne Häckel (GER), die wie Loh kürzlich ihr Weltcup-Debüt gab, kam auf Rang fünf.

Aufholjagd von Brabec

Alexa Brabec (USA) (r) freut sich mit Minja Korhonen (FIN) (l) über ihren Erfolg.
Alexa Brabec (USA) (r) freut sich mit Minja Korhonen (FIN) (l) über ihren Erfolg. © BORUT ZIVULOVIC

Während die Slowenin Malovhr aufgrund eines Fehlstarts disqualifiziert wurde und Loh zwischenzeitlich auf Rang zwei lag, startete Alexa Brabec eine furiose Aufholjagd, Von Platz zehn mit 1:08 Minuten Rückstand kommend, halbierte die US-Amerikanerin diesen innerhalb der ersten halben Runde. Korhonen hatte nach einer Runde Loh überholt, während Laate sich noch an der Spitze halten konnte. Auf dem folgenden Kilometer fiel die Norwegerin jedoch zurück, während Brabec zu Korhonen und Loh aufschloss. Bei Kilometer 3,75 lag die Amerikanerin sogar in Führung, Korhonen und Loh allerdings weniger als zwei Sekunden hinter ihr. Dann jedoch schlug Korhonen zu. Mit einem beherzten Schlussangriff zog sie an Brabec vorbei, die nichts mehr entgegensetzen konnte. Während Korhonen wettbewerbsübergreifend ihre dritte Goldmedaille innerhalb weniger Wochen feierte, konnte sich Brabec über die erste Medaille in der Nordischen Kombination der Damen für die USA freuen. Ronja Loh beendete das Rennen ebenfalls auf einem Medaillenrang, sie gewann Bronze. „Ich bin mit meinem Sprung sehr zufrieden, denn er hat für eine gute Ausgangslage gereicht. Im Laufen konnte ich dann ebenfalls gut mithalten“, bilanzierte Loh.

Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen

Walcher dominiert Springen der Herren

Paul Walcher (AUT) dominiert das Springen.
Paul Walcher (AUT) dominiert das Springen. © planica.si

Bei den Junioren zeigte sich auf der Schanze ein ähnliches Bild wie zuletzt häufig im Weltcup: Zwei Österreicher lagen an der Spitze. Ganz vorne platzierte sich Paul Walcher, der Bronzemedaillengewinner des letzten Jahres. 92,5 Meter bei schlechten Bedingungen, aber mit guten Haltungsnoten, brachten ihm satte 42 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatzierten Andreas Gfrerer, obwohl dieser nur einen halben Meter kürzer gesprungen war. Auf Zwischenrang drei kam bereits der Norweger Jens Dahlseide Kvamme, gefolgt von Jonas Fischbacher (AUT). Auf Rang fünf platzierte sich Jonathan Gräbert (GER) mit dem weitesten Sprung des Tages auf 94 Meter. Richard Stenzel (GER) hatte mit 88 Metern bereits fast eine Minute Rückstand. Tristan Sommerfeldt (GER) hatte von den Daten her bei seinem Sprung etwas bessere Verhältnisse und bekam für seine 91 Meter dementsprechend weniger Bonuspunkte, er lag auf Rang zehn bereits 1:06 Minuten zurück.

Sommerfeldt erneut Vizeweltmeister

Die Medaillengewinner der Herren: Tristan Sommerfeldt (GER), Paul Walcher (AUT), Jens Dahlseide Kvamme (NOR) (l-r)
Die Medaillengewinner der Herren: Tristan Sommerfeldt (GER), Paul Walcher (AUT), Jens Dahlseide Kvamme (NOR) (l-r) © planica.si

Während Walcher an der Spitze keine Mühe hatte, seine Position zu halten, machten Stenzel, Kvamme und insbesondere Sommerfeldt durch starke Laufleistungen Boden gut. Nach einer Runde hatten sich die Verfolger bereits zu einer siebenköpfigen Gruppe, angeführt von Sommerfeldt, zusammengeschlossen. Eine Runde vor Schluss musste Gräbert etwas abreißen lassen. Walchers Vorsprung vor der Gruppe betrug jedoch noch immer gut 55 Sekunden. Auf dem nächsten Kilometer sollte sich dieser jedoch dramatisch halbieren. Gut einen Kilometer vor Schluss lag Sommerfeldt nur nur 24 Sekunden hinter Walcher und hatte sich seinerseits um wenige Meter von seinen Verfolgern abgesetzt. Im Ziel rettete Walcher 16,8 Sekunden Vorsprung auf Sommerfeldt, der sich mit der schnellsten Laufzeit nach Bronze 2022 und Silber 2023 erneut die Silbermedaille und damit einen persönlichen Weltcupstartplatz für ein weiteres Jahr sicherte. Rund drei Sekunden hinter Sommerfeldt wurde Kvamme Dritter, während Stenzel mit der drittbesten Laufzeit, knapp 35 Sekunden hinter Walcher, Rang vier belegte. Fischbacher wurde Fünfter vor Joergen Berget Storsveen (NOR), Gfrerer und Gräbert. Der vierte Deutsche im Bunde, Nick Schönfeld, belegte am Ende Rang elf.

Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren