Nordische Kombination: Norwegen und Deutschland bei Premiere auf dem Podium

Die sechs siegreichen Teams bei der Mixed Team Sprint-Premiere: Nathalie Armbruster (GER), Julian Schmid (GER), Daniela Dejori (ITA), Samuel Costa (ITA), Espen Bjoernstad (NOR), Gyda Westvold Hansen (NOR), Svenja Wuerth (GER), Manuel Faißt (GER), Jenny Nowak (GER), Johannes Rydzek (GER), Ida Marie Hagen (NOR), Kasper Moen Flatla (NOR), (l-r)
Die sechs siegreichen Teams bei der Mixed Team Sprint-Premiere: Nathalie Armbruster (GER), Julian Schmid (GER), Daniela Dejori (ITA), Samuel Costa (ITA), Espen Bjoernstad (NOR), Gyda Westvold Hansen (NOR), Svenja Wuerth (GER), Manuel Faißt (GER), Jenny Nowak (GER), Johannes Rydzek (GER), Ida Marie Hagen (NOR), Kasper Moen Flatla (NOR), (l-r) © Volk/NordicFocus

Premierensieg für das Team Norwegen I beim ersten Mixed Team Sprint in der Geschichte der Nordischen Kombination. Auf Rang zwei und drei landeten zwei deutsche Teams. Auch Italien gut platziert.

Premiere für neues Wettkampfformat

Jenny Nowak (GER) und Johannes Rydzek (GER), (l-r) freuen sich über Rang drei.
Jenny Nowak (GER) und Johannes Rydzek (GER), (l-r) freuen sich über Rang drei. © Volk/NordicFocus

Erstmals stand am heutigen Sonntag ein Mixed Team Sprint auf dem Programm. Im Unterschied zum bereits bekannten Mixed Team Event treten hier pro Team nur zwei Aktive an, jeweils ein Mann und eine Frau. Dies soll ein weiterer Schritt des Internationalen Skiverbandes (FIS) dabei sein, auch kleinere Nationen zu unterstützen, die derzeit noch nicht genügend Athleten für ein volles Viererteam zur Verfügung haben. Allerdings dürfen die teilnehmenden Nationen auch mehrere Teams stellen. So traten bei der Premiere beispielsweise drei Teams der gastgebenden Nation Deutschland an. Und die Premiere hatte es gleich einmal in sich.

Norwegen und Deutschland nach dem Springen gleichauf

Manuel Faisst (GER) beim weitesten Sprung des Tages
Manuel Faisst (GER) beim weitesten Sprung des Tages © Volk/NordicFocus

Nachdem zunächst alle Damen und im Anschluss alle Herren jeweils einen Sprung absolviert hatten, lag Norwegen I nur um 0,2 Punkte vor Deutschland I an der Spitze. Somit konnten beide zeitgleich in den Lauf starten. Gyda Westvold Hansen (NOR) konnte mit 100 Metern klar den besten Sprung bei den Damen erzielen. Ihr Teamkollege Espen Bjoernstad kam mit 97 Metern bei den Männern nur auf Rang sieben. Ausgeglichener präsentierte sich Team Deutschland I auf der Schanze. Nathalie Armbrusters 92 Meter bedeuteten Rang drei in ihrer Gruppe, während Julian Schmid wie schon am Vortag der beste Springer der Herren war. Auch die beiden folgenden Plätze gingen an die deutschen Teams. Deutschland III mit den beiden Baiersbronnern Svenja Würth und Manuel Faißt, der den weitesten Sprung des Tages zeigte, lag nach dem Springen auf Rang drei, sechs Sekunden hinter den Führenden. Jenny Nowak und Johannes Rydzek als Team Deutschland II hatten 21 Sekunden Rückstand und ihrerseits nur sechs Sekunden Vorsprung vor Österreich I (Claudia Purker/ Christian Deuschl). Slowenien I (Ema Volavsek/ Gasper Brecl) folgte auf Rang sechs noch vor Norwegen II. Ida Marie Hagen und Kasper Moen Flatla landeten auf der Schanze im Mittelfeld und 57 Sekunden hinter der Spitze. Somit gingen sieben Teams innerhalb einer Minute auf die Strecke.

Große Spannung im Lauf

Nathalie Armbruster (GER) übernahm zwischenzeitlich die Führung vor Gyda Westvold Hansen (NOR).
Nathalie Armbruster (GER) übernahm zwischenzeitlich die Führung vor Gyda Westvold Hansen (NOR). © Volk/NordicFocus

Auf der Skirollerstrecke starteten zunächst die Herren. Die Gesamtdistanz des Rennens betrug sechs Kilometer, wobei die Athleten abwechselnd in die 1,25 Kilometer lange Runde gingen. Und bis kurz vor Schluss war nicht vorhersehbar, wer das Rennen gewinnen würde. Rydzek als Startläufer konnte auf die beiden vor ihm gestarteten Konkurrenten aufschließen, doch anschließend waren Armbruster und Hansen zu schnell für Würth und Nowak, die rund zehn Sekunden einbüßten. Faißt und Rydzek liefen wieder heran an Bjoernstad. So gelang es auch Hansen nicht, die Verfolger abzuschütteln. Zur Mitte des Rennens lief Armbruster kurzzeitig an der Spitze, doch auf der letzten Runde konnte Hansen die Lücke zu Armbruster aufreißen und sicherte Norwegen I den Sieg. 11,4 Sekunden dahinter gewannen Armbruster/ Schmid Rang zwei, während Nowak/ Rydzek sich über Platz drei freuten. Rang vier ging an das starke italienische Duo Samuel Costa/ Daniela Dejori, die als Neunte gestartet waren. Die beiden Schwarzwälder Würth und Faißt wurden Fünfte. Hagen/ Flatla (NOR) tauschten mit Slowenien I (Brecl/ Volavsek) die Plätze. Österreich I wurden Achte vor Slowenien II, USA I und II, Italien III, Tschechien und Polen. Italien II wurde wegen eines Frühstarts disqualifiziert, und Österreich II mit Lisa Hirner und Sebastian Brandner waren nicht gestartet.

Gelungene Premiere

Gute Laune auch bei Johannes Rydzek (GER)
Gute Laune auch bei Johannes Rydzek (GER) © Volk/NordicFocus

Trotz widriger Wetter-verhältnisse auf dem Fichtelberg war die Premiere des neuen Formats gelungen. Bereits beim Mixed Team Event in Viererteams war in der Vergangenheit zu sehen, dass die Kräfteverhältnisse in gemischten Teams häufig anders sind als in gleichgeschlechtlichen Teams. Dies zeigte sich auch in der Sprintvariante. So schnitt beispielsweise Italien erneut gut ab. An der Spitze waren mit Norwegen und Deutschland zwar wiederum alte Bekannte, doch war der Wettkampf spannend wie selten. Auch die Athleten waren begeistert. „Es hat Spaß gemacht, solche Wettkämpfe sollten wir öfter machen“, meinte etwa Jenny Nowak.
Der Tross der Nordischen Kombinierer zieht nun weiter nach Oberstdorf, wo am Mittwoch das beliebte Nightrace stattfindet. Den detaillierten Zeitplan gibt es hier.

Ergebnis Sprung
Endergebnis

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