Nordische Kombination: Schmid siegt in Otepää

Julian Schmid (GER) läuft zum Weltcupsieg Nummer zwei.
Julian Schmid (GER) läuft zum Weltcupsieg Nummer zwei. © Volk/NordicFocus

Der letzte Wettkampftag der Nordischen Kombination in Otepää (Estland) war ein erfolgreicher für die deutschen und österreichischen Athleten: Bei den Herren siegte Julian Schmid (GER) vor Johannes Lamparter (AUT) und Franz-Josef Rehrl (AUT). Bei den Damen kamen beim Sieg von Gyda Westvold Hansen (NOR) Nathalie Armbruster (GER) als Zweite und Lisa Hirner (AUT) als Dritte ebenfalls aufs Podium.

Nowak mit Topweite

Annika Sieff (ITA) springt bei den Damen in Führung.
Annika Sieff (ITA) springt bei den Damen in Führung. © Volk/NordicFocus

Nachdem der Damen-Massenstart am Vorabend abgebrochen werden musste, starteten die Damen am Sonntag bei immer noch schwierigen Windverhältnissen in den abschließenden Einzelwettkampf. Bereits auf der Schanze machten die deutschsprachigen Athletinnen auf sich aufmerksam. Allen voran Jenny Nowak, die mit 100 Metern eine Riesenweite auf die Schanze zauberte. Sie schien allerdings selbst überrascht über den günstigen Wind und konnte aufgrund der weiten Landung keinen Telemark mehr setzen. So reichte es trotz Bestweite zunächst nur für den dritten Rang. Der Sprungsieg ging an Annika Sieff (ITA) mit 98 Metern. Weltcupspitzenreiterin Gyda Westvold Hansen sprang mit zwei Luken weniger Anlauf und etwas schlechteren Verhältnissen „nur“ 91,5 Meter, kam aufgrund der Punktgutschrift aber dennoch auf den zweiten Zwischenrang, punkt- und zeitgleich mit Nowak. Dahinter landeten direkt Armbruster und Hirner, gefolgt von Svenja Würth (GER). Auch Magdalena Burger (GER) sprang als Neunte in die Top 10.

Armbruster mit Aufholjagd

Nathalie Armbruster (GER) steht erneut auf dem Podium.
Nathalie Armbruster (GER) steht erneut auf dem Podium. © Volk/NordicFocus

Hansen machte auf der Strecke einmal mehr kurzen Prozess mit der Konkurrenz. Bereits nach einem Kilometer hatte sie der Führenden Sieff fast eine halbe Minute abgenommen. Sieff, die die letzten beiden Tage krankheitsbedingt verpasst hatte und noch immer nicht ganz fit erschien, betrieb Schadensbegrenzung und versuchte möglichst kraftsparend durchzukommen. Auch Nowak musste Federn lassen und hatte Armbruster und Hirner nichts entgegenzusetzen, die bei Halbzeit bereits zu ihr aufgeschlossen hatten. Armbruster und Hirner lieferten sich am Ende einen Sprint um Rang zwei, den Armbruster für sich entschied. Hinter Hirner brachte Nowak Platz vier nach Hause, gefolgt von Yuna Kasai (JPN). Sieff rettete Platz sechs vor der besten Läuferin Ida Hagen (NOR), die sich von Rang 16 nach vorne gearbeitet hatte. Ihr auf den Fersen folgte Ema Volavsek (SLO), auf Rang neun kam Veronica Gianmoena (ITA). Svenja Würth verbuchte mit Rang zehn ebenfalls einen schönen Erfolg. Cindy Haasch (GER) wurde 13., Burger 18., Annalena Slamik (AUT) 19., Maria Gerboth (GER) 22. Armbruster liegt hinter Hansen auf Rang zwei in der Gesamtwertung, gefolgt von Hirner.

Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis DamenWeltcupstand Damen

Yamamoto mit der Zwischenführung

Fabian Riessle (GER) muss auf bessere Windverhältnisse warten.
Fabian Riessle (GER) muss auf bessere Windverhältnisse warten. © Volk/NordicFocus

Auch die Herren lieferten sich ein spannendes Springen mit großen Weiten. Der Sprungsieg ging an den Träger des blauen Trikots, des besten Springers, Ryota Yamamoto. Der Japaner landete bei 95,5 Metern und bekam bei schwierigen Bedingungen gute Haltungsnoten. Dies brachte ihm die Führung ein vor Rehrl. Der Österreicher zeigte mit 101 Metern die Tagesbestweite, bekam aber mehr Punktabzug. Sein Rückstand auf Yamamoto betrug sechs Sekunden. Auf Rang drei folgte Vortagessieger Johannes Lamparter, drei Sekunden hinter Rehrl. Als bester DSV-Athlet sprang Julian Schmid auf Rang vier, 16 Sekunden hinter der Spitze. Auch Thomas Rettenegger und Manuel Faißt als Fünfter und Sechster lagen auf aussichtsreicher Position.

Vierkampf um den Sieg

Die Führungsgruppe: Julian Schmid (GER), Johannes Lamparter (AUT), Ryota Yamamoto (JPN)
Die Führungsgruppe: Julian Schmid (GER), Johannes Lamparter (AUT), Ryota Yamamoto (JPN) © Volk/NordicFocus

Auf der Laufstrecke entwickelte sich von Beginn an ein Vierkampf, nachdem sich die Spitzengruppe nach kurzer Zeit bereits zusammengeschlossen hatte. Die vier liefen das gesamte Rennen über gemeinsam, ehe Schmid sich auf der Zielgeraden um wenige Meter absetzen konnte und seinem zweiten Weltcupsieg entgegenlief. 1,6 Sekunden hinter ihm lief Lamparter ins Ziel. Direkt dahinter lieferten sich Rehrl und Yamamoto ein Foto-Finish, das der Österreicher zeitgleich für sich entschied. Jens Oftebro (NOR), der nach dem Springen nur auf Rang elf gelegen hatte, kämpfte sich auf Rang fünf nach vorne. Hinter ihm schlug Joergen Graabak (NOR) ebenfalls im Foto-Finish Lokalmatador Kristjan Ilves (EST). Faißt wurde am Ende Achter, gefolgt von Espen Andersen (NOR) und Rettenegger. Der Vortageszweite Ilkka Herola wurde als bester Finne Elfter. Fabian Rießle erzielte die schnellste Laufzeit und arbeitete sich von Rang 27 auf 13 nach vorne. Ein Ausrufezeichen setzte mit der drittbesten Laufzeit auch der US-Amerikaner Jared Shumate (19.).

DSV-Erfolg auch ohne Geiger

So sehen Sieger aus: Julian Schmid (GER)
So sehen Sieger aus: Julian Schmid (GER) © Volk/NordicFocus

Trotz der Abwesenheit von Vinzenz Geiger kann der DSV mit dem Wochenende durchaus zufrieden sein, und auch der ÖSV hat allen Grund zum Jubeln. Die weiteren Platzierungen der beiden Teams: 15. Jakob Lange (GER), 16. Eric Frenzel (GER), 17. Lukas Greiderer (AUT), 21. Manuel Einkemmer (AUT), 25. Terence Weber (GER). Außerhalb der Punkteränge: 31. Florian Kolb (AUT), 41. David Mach (GER), 42. Tristan Sommerfeldt (GER). Trotz seiner Abwesenheit bleibt der Norweger Jarl Magnus Riiber weiterhin an der Spitze der Gesamtwertung. Ob er seine Mageninfektion bis zum kommenden Wochenende in Klingenthal auskuriert hat, ist derzeit noch offen.

Zwischenstand Sprung Herren
Endergebnis Herren
Weltcupstand Herren

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