Nordische Kombination: Vorschau auf Lillehammer

Die Lysgardsbakken-Schanzen in Lillehammer (NOR) © Sandra Volk

Am kommenden Wochenende starten auch die Nordischen Kombiniererinnen endlich in die Saison, während die Herren bereits ihre zweite Station absolvieren. In Lillehammer stehen jeweils zwei Einzelwettkämpfe auf dem Programm. Die Damen starten dabei wie gewohnt von der Normalschanze, die Herren einmal von der Groß- und einmal von der Normalschanze. Alle Wettkämpfe sind im Gundersen-Format geplant.

DSV mit 13 Aktiven am Start

Eric Frenzel (GER) in seiner neuen Rolle als Trainer.
Eric Frenzel (GER) in seiner neuen Rolle als Trainer. © Sandra Volk

Das deutsche Herren-Aufgebot für Lillehammer bleibt gegenüber Ruka unverändert. So werden bei den Herren erneut Manuel Faißt, Vinzenz Geiger, David Mach, Johannes Rydzek, Julian Schmid, Tristan Sommerfeldt, Wendelin Thannheimer und Terence Weber antreten. Eric Frenzel, Leitender Trainer Nordische Kombination Männer, formuliert die Erwartungen an sein Team: „Durch die Bank freuen wir uns im Team sehr auf Lillehammer. In der Vergangenheit war das immer ein gutes Pflaster für uns. Auch die Schanzen hatten wir oft gut im Griff. Es geht jetzt schon darum, die guten Ergebnisse aus Kuusamo zu bestätigen – und beim Springen den nächsten Schritt zu machen. Die meisten unserer Athleten haben da noch Reserven, das war noch nicht das Optimum, was sie in Finnland gezeigt haben. Ich bin guter Dinge, dass wir noch einen weiteren Schritt nach vorne machen können. Richtig positiv und zuversichtlich stimmen mich schon die Laufleistungen, die jetzt schon so sind, wie wir sie haben wollten. Deshalb können wir uns jetzt auf das Springen konzentrieren und die letzten Prozentpunkte rausholen und Kleinigkeiten verbessern.“

Aichingers Einschätzung zur Vorbereitung

Drei deutsche Top-Athletinnen: Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER), Maria Gerboth (GER), (l-r)
Drei deutsche Top-Athletinnen: Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER), Maria Gerboth (GER), (l-r) © Volk/NordicFocus

Bei den Damen werden Nathalie Armbruster, Magdalena Burger, Maria Gerboth, Jenny Nowak und Svenja Würth an den Start gehen. Bundestrainer Florian Aichingers Einschätzung über seine Athletinnen: „Insgesamt ist unsere Vorbereitung super verlaufen. (…) Ich bin guter Dinge, auch wenn wir in Lillehammer wieder die ersten Schneesprünge machen, ähnlich wie im letzten Jahr. Nathalie Armbruster hat ihre Hausaufgaben gemacht. In der Schule muss sie jetzt das Oberstufenpensum absolvieren, und sie hatte neben dem Training auch noch viele Extratermine, nicht wenige für Ehrungen nach einer erfolgreichen Saison. Aber sie hat das super gemanagt – ich bin gespannt, wie die Saison bei ihr verlaufen wir. Nach einer so erfolgreichen Saison ist es nicht einfach, das auch zu halten.Jenny Nowak hat sehr gut trainiert und ist gesundheitlich sehr gut durch die Vorbereitung gekommen. Im Herbst hatte sie eine kurze Phase mit Krankheiten, zuletzt im Training aber ein klar ansteigende Formkurve. Läuferisch hat sie sich noch einmal enorm gesteigert.Svenja Würth hat einen großen Sprung nach vorne gemacht – sie selbst sagt, dass sie aktuell das Gefühl hat, nicht weit von ihrer damaligen Spezialsprungform entfernt zu sein. Und auch läuferisch macht sie einen sehr guten Eindruck. Bei der Deutschen Meisterschaft musste sie krankheitsbedingt auslassen, trotzdem ist sie top vorbereitet!Schon im Sommer hat Maria Gerboth einen Riesensatz nach vorne gemacht, vor allem springerisch. Sie hat die Skimarke gewechselt und konnte im Sommer PCR- oder einzelne Durchgänge gewinnen – beides hat ihr sehr gut getan. Insgesamt ist sie in der Vorbereitung nicht ganz auf dem Niveau gesprungen, das wir uns erhofft hatten. Es gab aber auch einen Ermüdungsfaktor, weil wir doch sehr viel trainiert haben. In der aktuellen Verfassung ist an einem guten Wettkampftag ein Top-Ten-Platz möglich.Als fünfte Athletin hat sich Magdalena Burger über eine interne Rangliste qualifiziert. Sie ist noch Juniorin und noch ein bisschen wie ein Fähnchen im Wind: sie zeigt schon sehr gute Sprünge, immer wieder aber auch schlechtere. Ihre beste Weltcup-Platzierung hatte sie in Lillehammer als Elfte – es wäre eine gute Leistung, wenn sie daran anknüpfen kann. Wir bleiben und trainieren nach dem Weltcup noch bis Mittwoch in Lillehammer, um unsere Schneevorbereitung abzuschließen Dann ist der Auftakt gemacht, am Donnerstag fliegen wir zurück. Unser Ziel ist es, dann in Ramsau auf einem Toplevel richtig in die Saison zu starten. Mit Ronja Loh wird eine sechste, noch junge Nachwuchsathletin das Team verstärken – sie ist zum Schluss sehr gut gesprungen.“

„Den einen oder anderen Zuschauer neu für unsere Sportart begeistern“

Drei deutsche Top-Athletinnen: Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER), Maria Gerboth (GER), (l-r)
Drei deutsche Top-Athletinnen: Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER), Maria Gerboth (GER), (l-r) © Volk/NordicFocus

Auch die Damen selbst können es kaum erwarten. Nathalie Armbruster: „Ich freue mich unfassbar, dass es endlich losgeht – es war schon ein bisschen komisch, zu Hause zu sitzen und den Männern am Fernseher zuzuschauen, und selbst noch nicht dabei zu sein Umso mehr freue ich mich jetzt, dass es Mittwoch losgeht. Am Donnerstag haben wir PCR, am Freitag und Samstag Wettkämpfe. Vor dem ersten Wettkampf der Saison ist man immer etwas unsicher, wo man im internationalen Vergleich steht und ob das richtig war, was man in den letzten Wochen trainiert hat. (…) Die größte Freude aber wird mir nach drei, vier Monaten das Wiedersehen mit den anderen Athletinnen bereiten!“ Svenja Würth, die Lillehammer bereits gut aus ihrer Zeit als Spezialspringerin kennt, hat auch die Sportart als Ganzes im Blick: „Ich denke, dass das Sprungniveau in Lillehammer im Vergleich zur Vorsaison noch einmal deutlich höher liegen wird. Es ist noch eine ziemlich junge Sportart, und es hat sich erneut sehr viel getan. Für uns werden es die ersten Sprünge auf Schnee sein – das war letztes Jahr aber auch schon so und hat uns nicht gestört. Insgesamt hoffe ich, dass wir wieder gute Leistungen und in der Saison guten Sport zeigen können, dass Lillehammer ein cooles Event wird – und wir den einen oder anderen Zuschauer neu für unsere Sportart begeistern können.“

Greiderer und Obermeyr im ÖSV-Team

Lukas Greiderer (AUT) ist wieder gesund und fit für die Wettkämpfe in Lillehammer.
Lukas Greiderer (AUT) ist wieder gesund und fit für die Wettkämpfe in Lillehammer. © Thibaut/NordicFocus

Bei den Österreichern kehrt Lukas Greiderer, der Ruka krankheitsbedingt auslassen musste, an seinen angestammten Platz im Team zurück. Zudem übernimmt Fabio Obermeyr die Position von Florian Kolb. Ansonsten werden dieselben Herren antreten wie in Ruka. Dies sind Johannes Lamparter, Stefan und Thomas Rettenegger, Franz-Josef Rehrl, Martin Fritz und Paul Walcher. Damen-Cheftrainer Willi Denifl ist bereits am Mittwoch mit drei Athletinnen nach Lillehammer gereist, da für sie bereits am Donnerstag der provisorische Wertungsdurchgang ansteht. Neben Lisa Hirner werden Claudia Purker und Annalena Slamik antreten. Die Vorfreude bei Lisa Hirner ist groß: „Die diesjährige Vorbereitung ist nicht ganz so optimal gelaufen. Ich habe meine Ausbildung und Schule im NAZ Eisenerz beendet und dadurch im Sommer weniger Zeit zum trainieren gehabt. Der Herbst war dann aber wieder richtig gut und ich konnte einiges aufholen. Den letzten Feinschliff habe ich mir in Davos und in Rovaniemi, wo wir auch die ersten Schneesprünge absolviert haben, geholt. Ich freue mich richtig auf Lillehammer, ich habe tolle Erinnerungen daran. Ich bin bei den letzten beiden Malen mit einem Stockerlplatz nach Hause gefahren, Loipe und Schanze taugen mir richtig gut. Einem tollen Wochenende steht nichts mehr im Wege.“

Covid im norwegischen Team

Espen Andersen (NOR) muss Lillehammer coronabedingt auslassen.
Espen Andersen (NOR) muss Lillehammer coronabedingt auslassen. © Thibaut/NordicFocus

Ausgerechnet vor ihrem Heimspiel sind drei norwegische Athleten an Covid19 erkrankt. Simen Tiller und Espen Bjoernstad müssen krankheitsbedingt passen. Am Mittwoch Abend wurde dann auch noch Espen Andersen gemeldet. Die Norweger haben vier Athleten nachnominiert. Aleksander Skoglund und Torje Seljeset dürfen an beiden Wettkampftagen starten, während Joergen Berget Storsveen auf der Normalschanze und Andreas Ottesen auf der Groschanze starten soll. Das norwegische Team der Damen: Ida Marie Hagen, Mille Marie Hagen, Gyda Westvold Hansen, Mari Leinan Lund, Marte Leinan Lund, Hanna Midtsundstad, Ingrid Låte. Das Herrenteam: Kasper Moen Flatla, Jørgen Graabak, Jens Lurås Oftebro, Emil Ottesen, Jarl Magnus Riiber, Andreas Skoglund, Marius Solvik, Sebastian Østvold, Aleksander Skoglund, Torje Seljeset, Joergen Berget Storsveen, Andreas Ottesen. Damit umfasst das norwegische Team zwei Schwestern- und zwei Brüderpaare.

Zeitplan

Donnerstag, 30.11.23
1700 Uhr: offizielles Sprungtraining HS 98 Damen
18.30 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang HS98 Damen

Freitag, 1.12.23
8.45 Uhr: ofifizielles Sprungtraining HS98 Herren
9.45 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang HS98 Herren
12.00 Uhr: Wertungsdurchgang HS 98 Damen
14.10 Uhr: Langlauf Damen 5km

Samstag, 2.12.23
9.00 Uhr: Porbedurchgang HS98 Damen
9.50 Uhr: Wertungsdurchgang HS98 Damen
10.50 Uhr: Wertungsdurchgang HS 98 Herren
13.30 Uhr: Langlauf Damen 5km
14.05 Uhr: Langlauf Herren 10km

Sonntag, 3.12.23
8.00 Uhr: offizielles Training HS140 Herren
9.00 Uhr: Sprungdurchgang HS140 Herren
11.30 Uhr: Langlauf 10km Herren