Saisonvorschau Nordische Kombination: Weltcups, Triple, Weltmeisterschaften

Die WM in Seefeld wirft ihre Schatten voraus. © Sandra Volk

Die Langläufer haben den Anfang gemacht, am kommenden Wochenende ist es endlich auch für die Nordischen Kombinierer soweit: Der Saisonstart 2018-19 steht vor der Tür.

Antoine Gérard (FRA) © Sandra Volk

Opening am Polarkreis

Los geht es im finnischen Ruka, wo es am Samstag zu einer ersten Standortbestimmung kommen wird. Mit der 142 Meter-Schanze geht es gleich zu Beginn auf eine der größten Anlagen des Weltcup-Zirkus. In einem Einzelwettbewerb (ein Sprung mit anschließenden zehn Kilometern auf Langlaufskiern) treffen die Athleten erstmals seit dem Sommer Grand Prix wieder aufeinander. Am Sonntag steht ein Teamwettbewerb auf dem Programm: Vier Athleten pro Nation liefern sich einen spannenden Kampf. Zunächst erfolgt jeweils ein Sprung auf der Schanze. Anschließend kommt es zu einem vier mal fünf Kilometer Staffelrennen. Besonders viel Schnee liegt zwar derzeit auch am finnischen Polarkreis noch nicht. Dennoch gab es von der Rennleitung bereits grünes Licht für das erste Weltcupwochenende der Saison.

Eine Saison voller Highlights

Eine Woche später erlebt die Nordische Kombination im norwegischen Lillehammer gleich mehrere Neuerungen (30.11. – 2.12.2018). Zum einen findet eine sogenannte Mini-Tour statt: Drei Wettkämpfe an drei Tagen mit einem anschließenden Gesamtsieger. Außerdem wird es erstmals wieder einen Massenstart geben. Hier treten zunächst alle Teilnehmer im Zehn-Kilometer-Langlaufrennen an, bevor die besten 50 im Anschluss auf der Schanze den Sieg ausspringen.

Triple-Sieger 2018: Akito Watabe (JPN) © Sandra Volk

Da Seefeld in dieser Saison die WM beheimatet, findet das beliebte Nordic Combined-Triple dieses Jahr erstmals im französischen Chaux-Neuve statt (18.-20. Januar 2019). Anders als bei der Mini-Tour werden hier nach jedem Wettkampf einige Athleten eliminiert, so dass beim Finale nur noch die besten 30 zu zwei Sprüngen und 15 Kilometer Langlauf antreten dürfen.

Vier Wettkämpfe gibt es bei der WM. © Sandra Volk

Das große Saisonhighlight ist natürlich die Nordische Ski WM im österreichischen Seefeld. Vom 19. Februar bis 3. März 2019 werden sich die Kombinierer in insgesamt vier Wettkämpfen messen. Zwei Einzelwettbewerbe, ein Teamsprint und ein Teamwettbewerb stehen auf dem Programm, wobei die Kombinierer erstmals auch auf der Bergiselschanze in Innsbruck starten werden. Das Saison-Finale findet dann zum vierten Mal in Folge in Schonach im Schwarzwald statt (16.-17. März 2019). Zunächst geht Samstags der Schwarzwald-Pokal über die Bühne, bevor am Sonntag mit zwei Sprüngen und anschließenden 15 Kilometern die Saison beendet wird.

Die Favoriten

Weltmeister 2017 - Team Deutschland © Sandra Volk

Aus deutscher Sicht scheint sich die Lage vor Saisonbeginn komfortabel zu gestalten. Gleich mehrere Athleten dürften zumindest dem erweiterten Favoritenkreis angehören. Der fünfmalige Gesamtweltcupsieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal) gehört ebenso dazu wie der Vierfach-Champion von Lahti, Johannes Rydzek (Oberstdorf). Aber auch Fabian Rießle (Breitnau) dürfte sich einiges ausrechnen: Nicht nur präsentierte er sich zum Ende der vergangenen Saison als stärkster Deutscher, er kürte sich im Herbst auch in überzeugender Manier zum Deutschen Meister. Dennoch sieht er sich nicht als den neuen Leader: „Wir haben ein cooles Team und sind alle auf demselben Level.“ Als persönlich höchstes Ziel strebt er eine WM-Medaille an.

Akito Watabe (JPN) möchte seinen Titel verteidigen. © Sandra Volk

Aus internationaler Sicht ist sicherlich der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison, Akito Watabe (Japan), wieder derjenige Athlet, den es zu schlagen gilt. Aber auch der Sommer-Champion Mario Seidl aus Österreich hofft, seine Form mit in den Winter zu nehmen. Ebenso wie die Franzosen mit Maxime Laheurte, der bei den deutschen Meisterschaften zwar außer Konkurrenz startete, das gesamte deutsche Feld jedoch deutlich hinter sich ließ. Die norwegischen Topstars ließen den Sommer Grand Prix aus. Dennoch dürften der frischgebackene norwegische Meister Jarl Magnus Riiber und auch Espen Andersen sicherlich für starke Rennen sorgen. Eher Außenseiterchancen rechnet sich Team Finnland aus. Ilkka Herola und Eero Hirvonen dürften für den einen oder anderen Podestplatz gut sein, auch wenn Hirvonens Start beim Auftakt in Ruka aufgrund von Kniebeschwerden noch unsicher ist.

Eine Übersicht über die Weltcup-Termine der kommenden Saison gibt es hier.