Rückblick auf Ski Classics Saison XV mit deutschen Erfolgen

Emilie Fleten (NOR), Johan Hoel (NOR), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Mit dem Janteloppet am vergangenen Samstag ist nun auch die Ski Classics Saison XV zu Ende gegangen. Wir fassen für euch noch einmal die Highlights des vergangenen Winters zusammen. Außerdem geben wir einen Überblick über alle Wertungstrikots und die sehr guten Leistungen von Thomas Bing…

Emilie Fleten in einer eigenen Liga

Kati Roivas (FIN), Emilie Fleten (NOR), Magni Smedas (NOR), Sofie Elebro (SWE), Karolina Hedenstroem (SWE), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Sieben Siege und 13 Podestplätze in allen 13 Saisonrennen der Ski Classics Saison XV lassen keine Zweifel daran, dass Emilie Fleten (Team Ramudden) als verdiente Gesamtsiegerin aus der Saison hervor geht. Bei den meisten ihrer sieben Siege lief die Norwegerin mit einem mehrminütigen Vorsprung ins Ziel und deklassierte dabei ihre Konkurrenz. Mit 502 Punkten Vorsprung in der Wertung um das Gelbe Trikot stand ihr Gesamterfolg bereits nach dem drittletzten Rennen beim Reistadløpet fest. Mit ihrem Erfolg beim Grönklitt Classic krönte sie sich zudem zur Ski Classics Legende. Hinzu kommen die Siege beim Marcialonga und beim Vasaloppet, also bei zwei der drei Grand Classic Events in dieser Saison, nachdem der Jizerska in Tschechien dem Schneemangel zum Opfer fiel und Fleten beim Birkebeinerrennet „nur“ Zweite wurde. Ihre größten Konkurrentinnen in diesem Winter kamen alle aus dem Team Eksjöhus. Magni Smedås, Kati Roivas und Sofie Elebro sorgten während der Saison immer wieder für Abwechslung auf dem (obersten) Podestplatz. Magni Smedås krönte sich mit Siegen beim La Diagonela, dem Birkebeinerrennet und beim Summit 2 Senja sogar ebenfalls zur Ski Classics Legende. Hinter Emilie Fleten und Kati Roivas steht somit Platz Drei in der Gesamtwertung zu Buche. Die Finnin Roivas schaffte zwar nie den Sprung nach ganz oben auf das Podest, durch sieben Podiumsplätze und weitere Top-Resultate reicht es jedoch zum zweiten Gesamtrang. Vierte in der Gesamtwertung wird Sofie Elebro vor Karolina Hedenström (Lager 157 Ski Team). Nicht unerwähnt dürfen zudem die Erfolge von Victoria Carl und Nadine Fähndrich bleiben. Nachdem die Weltcup-Saison bereits deutlich früher zu Ende gegangen war als die Ski Classics Saison, nutzten beide die Gelegenheit, Rennkilometer zu sammeln und taten dies beide gleich mit einem Podestplatz. Rang Zwei für Victoria Carl beim Reistadløpet und Rang Drei für Nadine Fähndrich beim abschließenden Janteloppet.

Team Ragde Charge mit Hattrick

Kasper Stadaas (NOR), Johan Hoel (NOR), Andreas Nygaard (NOR), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Bei den Herren führte in dieser Saison kein Weg am Team Ragde Charge vorbei. Platz Eins, Zwei und Drei gehen an das Team in Person von Johan Hoel, Kasper Stadaas sowie Andreas Nygaard. Nach seinem Sieg beim Auftakt in Bad Gastein trug Stadaas bis zum Reistadløpet das Gelbe Trikot, wo Hoel nach seinem beeindruckenden Sieg die Führung übernahm. Der dreimalige Gesamtsieger Nygaard schafft durch Platz Vier im letzten Rennen erneut den Sprung auf das Podest. Acht Siege in 13 Rennen gingen auf das Konto der drei Spitzenläufer, wobei Kasper Stadaas gleich viermal siegreich war und sich ebenfalls zur Ski Classics Legende krönte. Bei den drei längsten Rennen gingen die Siege jedoch an das Lager 157 Ski Team. Zunächst Runar Skaug Mathisen beim Marcialonga und schließlich Torleif Syrstad beim Vasaloppet sowie beim Janteloppet sorgten für Erfolge des schwedischen Teams. Dessen vermeintlich bester Läufer und Titelverteidiger Emil Persson erlebte abgesehen von Platz Drei beim Drei-Zinnen-Marathon und Platz Zwei beim Marcialonga eine durchwachsene Saison. Besonders hervorzuheben sind jedoch die beiden Podestplätze von Alvar Myhlback, ebenfalls Lager 157 Ski Team. Der mittlerweile 18 Jahre alte Schwede holte sich beim Einzelrennen in Grönklitt mit Platz Zwei und zwei Wochen später beim Vasaloppet Platz Drei seine ersten Podiumsplatzierungen in der Ski Classics Serie und tat dies als jüngster Läufer jemals. Eine bessere Platzierung als 19. insgesamt und 4. in der Nachwuchswertung waren für das Ausnahmetalent nicht möglich, da er unter anderem auch seine ersten Weltcup-Einsätze hatte und bei der Junioren Weltmeisterschaft Gold im Einzel sowie in der Staffel holte.

Thomas Bing Dritter im Bergtrikot

Thomas Odegaarden (NOR), Johan Hoel (NOR), Thomas Bing (GER), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Dass Thomas Bing in der Skimarathon-Szene zu den weltbesten Läufern gehört, zeigte der Thüringer bereits in der vorletzten Saison, wo ihm als erstem Deutschen im Rahmen der Gastein Classics ein Podiumsplatz in der Ski Classics Serie gelang. Zwei elfte Ränge beim Vasaloppet sowie Platz Acht beim Marcialonga 2023 standen vor der Saison ebenfalls schon in seiner Vita. Sieben Top-15 Resultate kamen im Verlaufe dieser Saison dazu, wobei ein sechster Platz beim Auftakt in Gastein die beste Platzierung war. Viel bedeutender neben diesen sehr guten Ergebnissen sowie einem hervorragenden 13. Platz in der Gesamtwertung ist jedoch der dritte Platz im Bergtrikot. Hinter Johan Hoel sowie Thomas Ødegaarden und noch vor Kasper Stadaas gelingt Bing nach einem spannenden Vierkampf die beste Platzierung eines Deutschen in einem Wertungstrikot. Deutlich weniger spannend ging es im Kampf um das Bergtrikot der Damen zu. Hier sammelte Emilie Fleten bei ihren zahlreichen Solo-Siegen mit einem frühen Angriff zahlreiche Bergpunkte, sodass die Norwegerin auch in dieser Wertung dominiert. Kati Roivas und Magni Smedås belegen erneut die Plätze Zwei und Drei.

Sprinttrikot und beste Nachwuchsläufer

Karolina Hedenstroem (SWE), Thomas Odegaarden (NOR), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Ähnlich verlief der Kampf um das Trikot der besten Sprinterin, da Fleten auch hier häufig ungefährdet die volle Punktzahl bei den Zwischensprints einsammeln konnte. Hinter der Dominatorin der Saison wird Anikken Gjerde Alnæs (Team Ragde Charge) Zweite vor Magni Smedås. Bei den Herren gewinnt Amund Hoel (Team Engcon) das Grüne Trikot des besten Sprinters. Rang Zwei geht an Alfred Buskqvist (Team Ramudden) vor Simen Ramstad (Team Kaffebryggeriet).
Bereits zum zweiten Mal in Folge wird Karolina Hedenström am Ende der Saison beste Nachwuchsläuferin. Die 23-Jährige Schwedin lief zudem beim Auftakt in Bad Gastein sowie beim Grande Finale jeweils auf das Podest. Hanna Lodin (Team Engcon) belegt Rang Zwei Julie Kvale Støstad (Team Næringsbanken Stora Enso) kommt in ihrer ersten Ski Classics Saison bereits auf den dritten Platz der besten Läuferinnen unter 25 Jahre. Bei den Männern gewinnt Thomas Ødegaarden diese Wertung vor Teamkollege Axel Jutterström. Titelverteidiger Amund Riege (Team Ramudden) wird Drittplatzierter.

Bestes Pro Team

Karolina Hedenstroem (SWE), Thomas Odegaarden (NOR), (l-r) © Reichert/NordicFocus

In der Pro Team Wertung geht der Sieg zum ersten Mal an das Team Eksjöhus um KAti Roivas und Thomas Ødegaarden. Das schwedische Team gewinnt überlegen vor Team Ramudden und Team Ragde Charge. Als bestes nicht-skandinavisches Team kommt eD system Silvini Team, das Team von Thomas Bing, auf den achten Rang unter 35 Teams. Aus deutschsprachiger Sicht landet das schweizer Team BSV Ibex als bestes Team auf dem 14. Platz.

Alle Ergebnisse der Wertungen findet ihr hier: Ergebnisse Ski Classics Saison XV