Langlauf Kurznews über ein Karriereende, geplante FIS Games, Impfpflicht im ÖSV und Höhentraining XXL

Niklas Dyrhaug (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit Niklas Dyrhaug beendet ein dreifacher Medaillengewinner seine sportliche Laufbahn, die FIS denkt über „FIS Games“ ab 2024 nach und ÖSV-Sportler werden nur mit Impfung nach Peking reisen. Johannes Høsflot Klæbo gibt dem Weltcup-Winter erneut keine Priorität und macht ein langes Höhentraining.

Niklas Dyrhaug hört auf

Nur wenige Wochen vor Saisonbeginn kam diese Nachricht etwas überraschend: Niklas Dyrhaug beendet seine sportliche Karriere. Der 34-Jährige konnte in den letzten Jahren nicht mehr als seine Vorleistungen anknüpfen und verlor seinen Platz im Team. Vor den anstehenden Olympischen Spielen sah der Norweger keine Chance mehr, sich dorthin zurückzukämpfen. „Alles hat seine Zeit. Nun ist es soweit, die Ski ins Regal zu räumen. Es war eine unglaubliche Zeit, ich bin stolz und glücklich über meine Leistungen. Das wird nun eine große Veränderung, aber es fühlt sich richtig an, nun eine andere Richtung einzuschlagen“, schreibt er auf Instagram. Weiter erklärt er: „Nach den Olympischen Spielen in PyeongChang habe ich meine Schulter verletzt bei einem Showrennen in Mosjøen. Ich habe im Training und durch eine Operation versucht, an meine Vorleistungen anzuknüpfen, aber die Wahrheit ist, dass ich nicht mehr so kraftvoll laufen kann. Aber das war für mich immer das Erfolgsrezept, um in die Medaillen zu laufen.“ Niklas Dyrhaug konnte zweimal mit der Staffel WM-Gold gewinnen sowie 2017 Bronze über 15 Kilometer klassisch.

FIS Games ab 2024?

Unter der Führung des neuen Präsidenten Johan Eliasch will die FIS innovativer werden. Das berichtet skiactu.ch unter Berufung auf Generalsekretär Michel Vion. Anders als zum Beispiel im Biathlon gibt es bei der FIS im Vierjahreszyklus neben den Olympischen Spielen nur zweimal Weltmeisterschaften. Das soll auch so bleiben – eine dritte WM ist nicht geplant, um den Weltmeistertitel nicht abzuwerten. Allerdings überlegt die FIS, möglicherweise ab dem Jahr 2024 sogenannte „FIS Games“ einzuführen. „Es würde ein Event werden, dass alle FIS-Disziplinen am selben Ort zusammenbringt, was alle unsere Sportarten in die Öffentlichkeit bringen würde. Diese würden dann in allen geraden Jahren stattfinden, in denen es keine Olympischen Spiele gibt. Die ersten FIS Games könnten im Jahr 2024 stattfinden, auch wenn es bisher noch keinen genauen Plan oder Ort gibt“, so der FIS-Generalsekretär.

Impfpflicht für ÖSV-Sportler

Die neue ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober, ehemalige Alpine und Mutter von Langläuferin Teresa Stadlober, fährt einen harten Kurs in Sachen Corona. Im Interview mit dem Kurier kündigte sie an: „Wer sich nicht impfen lässt, fährt nicht nach Olympia!“ Damit will sie Druck machen auf die etwa zehn Prozent im österreichischen Nationalkader, die noch nicht geimpft sind. Athleten und Teammitglieder, die keinen vollen Impfschutz haben, müssten in China eine dreiwöchige Quarantäne antreten. Das ist zumindest für Sportler nicht machbar. „Das ist für mich nicht vorstellbar“, erläuterte Stadlober. Zum Impfen verpflichten könne man niemanden, das sei die Entscheidung eines jeden selbst. Aber dann werde man nicht mitfahren. Im ÖSV gäbe es ein paar, bei denen nach einer Erstimpfung alte Krankheiten wie Migräne zurückkamen und die daher die zweite Dosis noch nicht bekamen. Das seien Sorgen, die sie beschäftigen, sagte Stadlober. Generell wird die Reise nach China nicht leicht: „Das wird für uns alle eine mentale Herausforderung werden. Wir können nur versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten und viele Informationen zu bekommen, damit wir uns auf die Situation einstellen können.“

Klæbo macht Höhentraining XXL

Johannes Høsflot Klæbo hatte schon vor Wochen angekündigt, dass er im Vorfeld der Olympischen Spiele nur Wettkämpfe in der Höhe (Davos, Lenzerheide) bestreiten wird, um sich optimal vorzubereiten. Inzwischen steht fest, dass er mit Iversen, Holund, Golberg, Krüger und Valnes zu den sechs Athleten gehört, die beim Weltcup-Auftakt in Ruka dabei sein werden. Anschließend wird er sicher den Heimweltcup in Lillehammer mitnehmen und danach mit den anderen nach Davos reisen. Dort wird er nach den Wettkämpfen vermutlich auch den Großteil der nächsten Wochen verbringen, da der Ort sich als Trainings-Hotspot in der Höhe anbietet. „Ich denke, nach Davos (11.-12.Dezember) werde ich in der Höhe bleiben und auch möglicherweise bis zu den Olympischen Spielen dort bleiben. Es wird wohl lange dauern, bis ich wieder in meinem eigenen Bett schlafe“, sagte er zur VG während seines aktuellen Aufenthalts in der Höhe in Livigno. Weihnachten wird er definitiv in Mitteleuropa verbringen. Ob allein oder mit Familie – das steht noch nicht fest. „Da ist noch nichts geplant, darüber habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Vielleicht ist es gut, jemanden kommen zu lassen. Vielleicht ist es aber auch besser, allein zu sein.“ Das würde erneut eine lange Trennung von seiner Freundin Pernille Døsvik bedeuten, aber die sportliche Karriere hat für ihn wie immer oberste Priorität. „Mein Ziel ist es, um eine Medaille zu kämpfen. Darum sollte ich mich im Dezember und Januar so viel wie möglich in der Höhe aufhalten. Ich werde alles dafür tun, um so früh wie möglich zu den Olympischen Spielen zu reisen“, so der 25-Jährige. Die Olympischen Dörfer in Peking und den Bergregionen öffnen am 27. Januar, am 4. Februar werden die Spiele offiziell eröffnet.