Langlauf Schweiz: Dario Cologna kündigt Karriereende an

Dario Cologna (SUI) © Modica/NordicFocus

Einen Winter noch – dann ist für den Schweizer Langlauf-Star Schluss. Dario Cologna wird im kommenden Frühjahr seine sportliche Laufbahn beenden.

Erwartetes Ende nach Olympia

Überraschend kommt diese Nachricht nicht: Schon länger hatte der 35-Jährige gesagt, er wolle erst eine Familie gründen, wenn er seine sportliche Karriere beendet und er Zeit für seine Familie hat. Nach der Hochzeit im Sommer 2020 mit seiner langjährigen Freundin Laura folgte im September 2021 die Geburt von Söhnchen Leano. Dennoch will Dario Cologna ein weiteres Mal die Olympischen Spiele in Angriff nehmen – danach ist dann aber Schluss mit dem Leistungssport. „Ich habe mich entschieden, nach dieser Saison zurückzutreten“, so Dario Cologna. Mit den Olympischen Winterspielen in Peking steht der Bündner zum Abschluss noch einmal vor einem Höhepunkt, weshalb der Zeitpunkt der Kommunikation bewusst gewählt ist: „Ich wollte die Entscheidung vor dem Saisonstart kommunizieren, damit ich den Kopf frei habe und mich zu 100 Prozent auf meine sportlichen Ziele konzentrieren kann. Ich stehe vor meinen vierten Olympischen Winterspielen und will dort noch einmal voll angreifen.“

Dario Cologna zu seinem Rücktritt

Dario Cologna hat am 3. November seinen Rücktritt per Ende Saison bekannt gegeben. Seine Beweggründe dafür hat er uns im Video mitgeteilt.

Posted by Südostschweiz on Wednesday, November 3, 2021

 

Erfolgreichster Schweizer trotz gesundheitlicher Probleme

Cologna ist der erfolgreichste Schweizer Langläufer der Geschichte. Er gewann viermal Olympisches Gold: Zunächst 2010 in Vancouver im Einzelstart über 15 Kilometer Freistil, dann 2014 in Sochi im Skiathlon sowie über 15 Kilometer klassisch und schließlich 2018 in PyeongChang erneut über 15 Kilometer im freien Stil. 2013 im Val di Fiemme holte er außerdem WM-Gold im Skiathlon und Silber über 50 Kilometer klassisch. Auch 2015 in Falun war er wieder im Skiathlon erfolgreich, wo er Silber gewann. Viermal sicherte er sich den Gesamtsieg bei der Tour de Ski sowie die große Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups. Trotz all seiner Erfolge, die schon im Juniorenalter mit mehreren Titeln begannen, wurde seine erfolgreiche Karriere auch immer wieder durch Verletzungen ausgebremst. So zum Beispiel seine Fußverletzung, die er sich im Herbst 2013 beim Joggen zuzog, was zu einem Wettlauf mit der Zeit im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2014 führte – mit den bekannten Erfolgen. Die Forcierung der Rehabilitation führte jedoch in den Jahren danach zu Folgeproblemen, Nachbehandlungen waren erforderlich und es traten Wadenprobleme auf, die ihn noch Jahre später begleiteten. Aber auch sein Asthma, dass sich bei hohen Belastungen wie im Sprint oder bei Kälte verstärkte, schränkte ihn vor allem in den letzten Jahren immer wieder ein. Aber auch in seine letzte Saison geht der Bündner wieder mit gesundheitlichen Problemen, nachdem er sich im Oktober bei einem Sturz mit Skirollern eine Zerrung des hinteren Kreuzbandes und eine Meniskusquetschung zugezogen hatte.