Peking 2022 Biathlon: Quentin Fillon Maillet gewinnt Gold in Verfolgung – Roman Rees wird Sechster

Quentin Fillon Maillet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Nach Gold im Einzel gewinnt Quentin Fillon-Maillet sein zweites Gold in der Biathlon Verfolgung bei den olympischen Winterspielen in Peking. Silber geht an den Norweger Tarjei Boe und der Russe Eduard Latypov läuft auf den Bronzerang. Bester Deutscher wird Roman Rees auf Rang sechs, alle vier sind für den Massenstart qualifiziert und der Österreicher Felix Leitner läuft in die Top-10. 

Quentin Fillon Maillet ist Olympiasieger in der Verfolgung

Quentin Fillon Maillet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Vor vier Jahren bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang war es sein großes Idol Martin Fourcade der Olympiasieger in der Verfolgung wurde. Quentin Fillon Maillet hat es ihm heute bei herausfordernden Bedingungen nachgemacht. Mit 28,6 Sek. Vorsprung gewinnt der Franzose nach vier blitzsauberen Schießeinlagen vor dem Norweger Tarjei Boe (1-0-0-0) und dem Russen Eduard Latypov (0-0-0-1) nur 6,7 Sek. dahinter auf dem Bronzerang. Lukas Hofer blieb ebenfalls in allen vier Schießeinlagen fehlerfrei, kam an dritter Position zum entscheidenden Schießen, er und Tarjei Boe arbeiteten jeden Schuss sauber ab, aber der Norweger war die entscheidenden Sekunden schneller und zog schon am Schießstand an dem Italiener vorbei. Auf der Schlussrunde holte sich Tarjei Boe auch noch den Russen Latypov, an den Lukas Hofer trotz Mobilisierung all seiner verfügbaren Kräfte knapp nicht mehr herankam. Am Ende gab er sich mit dem vierten Rang zufrieden, deutlich vor Johannes Thingnes Boe, dem Sprint-Olympiasieger. J. T. Boe ließ Quentin Fillon-Maillet mit einer schnellen ersten Runde nicht näher kommen, blieb am Schießstand schadlos und baute seine Führung auf den Franzosen aus. Auch nach zwei Strafrunden im zweiten liegenden Anschlag behielt J. T. Boe die Führung, auch weil Quentin Fillon Maillet große Probleme mit seinem Gewehr hatte und äußerst hektisch agierte. Er blieb zwar fehlerfrei, kam aber nicht näher an J. T. Boe heran, der mit immer noch 12,7 Sek. Vorsprung aus der Strafrunde kam. Das erste Stehendschießen brachte den entscheidenden Wechsel an der Spitze. Als der Norweger sich auf Schießbahn eins für den ersten Stehendanschlag bereit machte, zog der Wind von links nach rechts ordentlich über die Schießmatten und mit drei Strafrunden geriet J. T. Boe komplett in die Defensive. Quentin Fillon-Maillet konnte das nicht entgangen sein, servierte eine weitere Null und übernahm die Führung, dicht hinter ihm Eduard Latypov. Fillon Maillet brachte auch im letzten Anschlag die Null und Latypov, der zum Franzosen aufgelaufen war, kassierte eine Extrarunde während Tarjei Boe durch fünf Treffer aufschließen konnte. Der Vorsprung des Franzosen war groß genug um den Olympiasieg sicher ins Ziel zu bringen, aber dahinter entbrannte zwischen Eduard Latypov, Tarjei Boe und Lukas Hofer ein spannender Dreikampf um die verbliebenen zwei Medaillen, bei dem Lukas Hofer schließlich leer ausging. 

 

Roman Rees wird bester Deutscher

Roman Rees (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die Ausgangssituation für die Verfolgung mit 1:23 Min. Rückstand aus dem Sprint hätte für Roman Rees besser sein können. Während viele der Top-Athleten in der Strafrunde kreiselten, gelang Roman Rees mit 19 Treffern ein hervorragendes Schießergebnis. Mit deutlichem Rückstand sicherte er sich als bester Deutscher den sechsten Rang. Einen weniger guten Start legte Benedikt Doll hin. Er korrigierte zu Beginn des ersten Schießens die Visierlinie, verfehlte dennoch zwei Scheiben und fiel um zehn Plätze zurück. Im zweiten liegenden Anschlag blieb er fehlerfrei, investierte viel in der Spur und kassierte in den beiden Stehendanschlägen nochmals insgesamt fünf Extrarunden. Am Ende blieb für ihn nach sieben Schießfehlern der 32. Rang. Johannes Kühn räumte im ersten Schießen alle Scheiben sauber ab, im nächsten Schießen blieben zwei Scheiben stehen und in jedem der beiden Stehendanschläge verfehlte er eine Scheibe. Obwohl Kühn 600 Extrameter in den Beinen hatte, kam er am Ende als zweitbester Deutscher um elf Ränge verbessert als Zwölfter ins Ziel. Philipp Nawrath verfehlte im gesamten Rennen sieben Scheiben und kam auf Rang 19. Für den Massenstart haben sich alle vier deutschen Herren qualifiziert, Benedikt Doll und Johannes Kühn über die Gesamtweltcupwertung und Roman Rees und Philipp Nawrath über die bisherigen Platzierungen in den olympischen Einzelwettkämpfen.  

Felix Leitner läuft in die Top-10

Felix Leitner (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Ein großer Sprung nach vorne gelang dem Österreicher Felix Leitner. Er leistete sich nur einen Schießfehler und verbesserte sich um 36 Plätze auf den hervorragenden zehnten Platz. Er und sein Teamkollege Simon Eder (5 Fehler/Platz 37) kämpfen auch im Massenstart noch einmal um eine Einzelmedaille. Im Massenstart von Annecy Le Grand Bornand gelang Leitner mit Rang vier sein bisher bestes Weltcupergebnis dieser Saison. Die Schweizer konnten in der olympischen Verfolgung nicht auftrumpfen. Benjamin Weger verzichtete auf einen Start und Sebastian Stalder wurde nach vier Fehlern 36., Niklas Hartweg verfehlte fünf Scheiben und kam als 38. ins Ziel. Für den Massenstart ist keiner der Schweizer Herren qualifiziert. 

Ergebnis Verfolgung Herren

Medaillenspiegel

Der weitere Zeitplan

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