Reaktionen nach der Staffel: „Das habe ich versaut!“

Andreas Katz (GER) © Modica/NordicFocus

Johannes Hoesflot Klaebo hat „das Gaspedal voll durchgedrückt“ und Norwegen den lang erwarteten Titel geholt. Im deutschen Team „gewinnt und verliert man zusammen“….

Martin Johnsrud SUNDBY (NOR) – Gold

…über den Gewinn der Goldmedaille:
Das ist ein ganz besonders wichtiger Wettkampf und Norwegen hat ihn 16 Jahre lange nicht gewonnen. Vor vier Jahren hatten wir ziemliche Probleme (mit dem Ski) und heute mit den anderen zu kämpfen und es natürlich auch zu schaffen, das war großartig.

Johannes Hoesflot KLAEBO (NOR) – Gold

… über das Ergebnis:
Ich glaube, wir können froh sein, überhaupt für dieses Team nominiert worden zu sein. Viele hätten für Norwegen in dieser Staffel laufen können. Wir sind einfach dankbar, nun hier zu sein und dabei Gold mitzunehmen, ist unglaublich.

… darüber, Denis Spitsov vor dem letzten Anstieg abgehängt zu haben und so Norwegen Gold eingebracht zu haben:
Ich habe mich stark gefühlt. Das war auch in meiner ersten Runde schon so und die Ski waren so gut, dass ich wusste, dass in an dieser Stelle in der letzten Runde attackieren würde.

Simen Hegstad KRUEGER (NOR) – Gold

… über das Resultat:
Eine Staffel ist etwas Besonderes. Wir wollten alle Gold mit nach Hause nehmen, für unsere Freunde und unser Land. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Gold zu holen.

Didrik TOENSETH (NOR) – Gold

… über Klaebos Leistung:
Dafür habe ich keine Worte. Ich habe erwartet, dass er es so machen wird im letzten Anstieg, aber er hat schon etwas früher attackiert. So war er in voller Geschwindigkeit, das Gaspedal voll durchgedrückt und der Russe fiel zurück.

Andrey LARKOV (RUS) – Silber

… über die Silbermedaille:
Natürlich ist das sehr wichtig und wir wollten das Rennen unbedingt gewinnen, aber auch der zweite Platz ist gut und wir werden noch eine weitere Chance haben, uns zu beweisen.

Alexander BOLSHUNOV (RUS) – Silber

… über den Gewinn der Medaille:
Ich möchte einfach dem Team danken, alle Jungs haben ihr Bestes gegeben und nun haben wir das tolle Ergebnis vor uns.

Alexey Chervotkin (RUS) – Silber

… über die Silbermedaille:
Eine Medaille ist in jedem Rennen sehr wichtig, aber heute haben wir gezeigt, dass wir ein wahres Team sind und das ist eine Team-Medaille, die uns sehr wichtig ist.

Denis SPITSOV (RUS) – Silber

… über die Teamleistung:
Ich danke dem ganzen Team, besonders unserem Helden Alexey Chervotkin. So oft hat er uns schon in der Staffel geholfen und huete halfen wir ihm. Darum sind wir ein Team und das ist die Hauptsache.

Jean Marc GAILLARD (FRA) – Bronze

… über die Bronzemedaille:
Das ist nicht so leicht zu beschreiben. Es ist einfach unglaublich. Zum zweiten Mal in Folge sind wir auf dem Podium bei den Olympischen Spielen und das ist großartig.

Maurice MANIFICAT (FRA) – Bronze

… über das Ergebnis:
Wir waren wirklich stark, das ganze Team inallen Einzelrennen in den letzten Tagen. Darum wussten wir, dass es möglich ist, vorne dabei zu sein. Das haben wir geschafft und es ist einfach perfekt. Die alte Generation mit der jungen Generation und das ist ganz wichtig.

Adrien BACKSCHEIDER (FRA) – Bronze

.. über die Medaille:
Da kommen große Emotionen auf, weil die die Geschichte der französischen Staffel nicht besonders positiv war vor Sochi und nun ist es eine richtig schöne Geschichte.

Andreas KATZ (GER)

… über sein Rennen als Startläufer:
Es war alles andere als gut gewesen. Die Taktik war, dass ich im vorderen Feld mithalte. Es ist sehr enttäuschend, dass ich da nicht mitgekommen bin. Ich hatte extreme Probleme am Berg, bin einfach nicht hochgekommen. Das ist bescheiden, die Staffel so ins Rennen zu schicken. Thomas hat sehr starke Rennen gemacht, das ist unser stärkster Läufer. Den haben wir aus dem Grund auf Postion 2 gesetzt – es sind alle guten Läufer auf Position 2. Er ist gut drauf und auch und der Luggi hat die letzten Tage einen richtig guten Job gemacht. Aber das ist natürlich zu viel Abstand. Das habe ich versaut.

Thomas BING (GER)

… vor dem Rennen:
Ich denke, der Knackpunkt jeder Runde ist das Rauslaufen aus dem Stadion, wenn ich da gut drüber komme über diesen schleimigen Anstieg, ist das wichtig.
… kurz nach seinen zehn Kilometern:
Meine Startposition im Feld war abgesehen vom Rückstand schon perfekt gewesen. Ich war in einer kleinen Gruppe, wo wir alle 3 dasselbe wollten. Wir haben uns gut abgewechselt, das war ganz gut gewesen, aber wir haben ein bisschen viel Rückstand gehabt, um da wirklich was nach vorne reißen zu können. Es kommt immer drauf an, wie vorne gebummelt wird. Zwischendrin schwimmen ein paar Leute rum, vielleicht ist um Platz 6 noch möglich. Das muss man nun sehen, wie zusammengearbeitet wird. Dann sieht man, was wir noch rausholen können.

Lucas BOEGL (GER)

… über seine Etappe:
Für mich war es ein gutes Rennen, ich habe mich gut gefühlt und mit Hellner einen guten Partner gehabt. Wir haben uns gut abgewechselt, ein bisschen Zeit gutmachen können und vor allem die Kasachen eingeholt. Es war schon okay, aber klar… schwierige Ausgangsposition. Aber so ist das halt.

… über Johannes Hoesflot Klaebo während dessen Schlussrunde:
Defnitiv spielt Klaebo im Moment mit den anderen, er weiß, er ist der stärkste Schlussläufer. Er weiß, dass ihn auf den letzten 500 Metern keiner schlagen wird und genau das spielt er aus. Alle anderen müssen Druck machen. Die müssen immer reagieren und er kann agieren.

Andreas SCHLUETTER, Sportlicher Leiter (GER)

… über das deutsche Ergebnis:
Wir haben gesagt, Top 6 geht in Ordnung und ich muss sagen, ich habe noch nie so eine Staffel erlebt. Poltoranin hat auf der dritten Runde viel Druck gemacht, danach war es ein Auscheidungslaufen. Wir sind eigentlich erst mit Thomas Bing und danach mit den beiden Skatern Luggi Bögl und unserem Schlussläufer Jonas Dobler ins Rennen zurückgekommen. Am Schluss dann Platz 6, damit müssen wir leben und am Ende ist es ein gutes Ergebnis. Es gehören immer 4 Leute zur Staffel, man gewinnt und verliert zusammen. Die Jungs machen das schon untereinander aus, es gibt da keine Schuldzuweisungen. Andi Katz hat alles gegeben auf der Startetappe, er hat gekämpft und es war ein Ausscheidungsrennen. Poltoranin hat da vorne wahnsinnig Druck gemacht.

… darüber, ob die Jungs sich mit ihrem Wunsch nach einer Medaille unter Druck gesetzt haben:
Das denke ich nicht. Das ist das, mit dem man auch ins Rennen gehen muss. Man muss sich die Medaile vorstellen, ansonsten ist man von Haus aus auf verlorenem Posten. Die Jungs haben dafür gekämpft, sie haben alles dafür getan und gehen jetzt mit Platz 6 aus dem Rennen.

… über die Einzelleistungen:
Thomas Bing und Lucas Bögl haben gezeigt, was sie in den Einzelrennen gezeigt haben. Wir wusste nicht, was Jonas Dobler leisten kann, hat aber gegen Halfvarsson ein starkes Rennen gemacht und sogar im Zielsprint nochmal mitgekämpft, obwohl der Schwede der bessere Sprinter ist. Das Team ist hintenraus noch einmal zurückgekommen. Deswegen haben die Jungs auch ihre Arbeit (gut) gemacht.

Max HAUKE (AUT)

… zum Rennen der Österreicher, in dem er einen Sturz hinnehmen musste:
Wir müssen einfach weiterarbeiten, dass wir alle Richtung Top 15, Top-Ten kommen und dann werden wir irgendwann im erweiterten Feld mitschwimmen können. Top acht oder Top zehn könnte man sich vernehmen, das ist nicht so weit weg. Doch dafür muss alles passen.

 

Jonas BAUMANN (SUI)

… darüber, wie es ihm im Rennen erging:
Ich hatte die ganze Woche Mühe, aber ich dachte, über 10 km würde es vielleicht gehen. In der ersten Runde fühlte ich mich eigentlich gut. Und dann kam plötzlich der Hammermann, und es ging absolut nichts mehr. Das ist extrem frustrierend, denn wenn alles aufgegangen wäre, hätten wir eine Chance gehabt, um die Medaillen zu kämpfen. Wenn ich nur für mich gelaufen wäre, hätte ich resigniert. Ich war in jedem Aufstieg so blau, dass ich nicht mehr wusste, wie ich den Berg wieder runter kommen soll. Ich konnte nicht mal mehr in die Hocke. Im Ziel hatte ich einen extremen Hitzestau und das Gefühl, der Puls sei immer noch auf 180, obwohl er es gar nicht mehr war. Ich konnte echt nicht mehr.