Statements des DSV-Teams vor den Olympischen Spielen

Sebastian Eisenlauer (GER) und die Olympischen Ringe © sebi_eisenlauer Instagram

Vor dem Beginn der Olympischen Spiele in PyeongChang haben sich Trainer und Athleten zu den Hoffnungen und Erwartungen geäußert.

Torstein Drivenes, Leitender Disziplin-Trainer Damen

„Unsere Vorbereitungswettkämpfe in Seefeld sind für einige, wie Katharina Hennig, sehr gut ausgefallen. Andere hatten sich bessere Ergebnisse erhofft. Das ist für so eine Trainingsphase aber normal. Natürlich hätten wir uns für jede noch ein gutes Resultat vor Korea gewünscht, aber das ist kein Weltuntergang.
Jede unserer Damen weiß, dass sie imstande ist, ein Ergebnis zu erzielen, wie es Katharina zuletzt in Seefeld erzielt hat. Deshalb bin ich optimistisch, dass alle bei Olympia auf diesem Niveau agieren werden. Derzeit spricht nichts dagegen. Und wenn wir uns in den Einzelrennen in den Top-15 bewegen, haben wir auch für die Staffel eine gute Ausgangslage.“

Janko Neuber, Leitender Disziplin-Trainer Herren

„Wir fahren mit der klaren Zielvorstellung nach Korea, uns in den Teambewerben bestmöglich zu verkaufen und in den Staffeln um die Medaillen mitzukämpfen. Darauf wird die Einsatzplanung, was die Einzelrennen betrifft, ausgelegt sein.
Bei Olympia ist die Pause zwischen den Rennen immer etwas länger als im Weltcup oder bei einer WM. Wir brauchen also nicht zu sehr zu taktieren, um etwa Kräfte zu sparen. Wir möchten aus den fünf Athleten die besten vier herausfiltern und damit konkurrenzfähig sein.
Thomas Bing, Lucas Bögl, Jonas Dobler und Andreas Katz werden den Duathlon laufen. Sebastian Eisenlauer wird im Sprint zum Einsatz kommen. Alles Weitere entscheiden wir aufgrund der Leistungen vor Ort.“

Steffi Böhler

„Wir haben in der Vorbereitung in Seefeld viele Stunden im Schnee absolviert und in der Woche vor dem Abflug etwas reduziert. So sollten wir ausgeruht und fit in unsere Rennen starten können.
Es sind meine vierten Spiele. Da geht man schon anders an die Sache heran, als bei der Premiere. Damals musste ich mich gegen die Arrivierten durchsetzten, jetzt muss ich mich gegen die Jungen durchsetzen! Aber natürlich ist es nach wie vor das Highlight, weil es nur alle vier Jahre stattfindet. Das merkt man auch am Medieninteresse, das bei uns sonst nicht so hoch ist, vor Olympia aber immer stark ansteigt.
Ich habe auf jeden Fall eine große Vorfreude in mir. Ich war noch nie in Korea und bin gespannt, was uns dort erwartet. Auch wenn aus der Erfahrung heraus nicht viel Zeit und Raum ist, ein richtiges Feeling für das Land zu bekommen.
Sportlich möchte ich dort die besten Wettkämpfe der Saison zeigen. Ich habe außerdem schon zweimal die Erfahrung gemacht, dass wir als Team nicht unbedingt auf der Favoritenliste standen und dennoch mit Edelmetall in der Handtasche nach Hause gefahren sind. Das würde ich mir für mich und natürlich für die Mannschaft auch dieses Mal wieder wünschen.“

Victoria Carl

„Ich fahre mit guten Gefühlen nach Korea. Auch wenn es etwas unwirklich ist, dass ich tatsächlich bei Olympia dabei sein werde. Das habe ich früher immer als meinen großen Traum in die Freundschaftsbücher geschrieben. Dass das jetzt mit 22 Jahren für mich schon Wirklichkeit wird, ist einfach fantastisch.
Ich konzentriere mich darauf, die Spiele als normalen Wettkampf anzugehen. Ich möchte etwas für die Zukunft lernen, denn ich hoffe, dass noch die ein oder anderen Spiele kommen werden.
Die erfahrenen Athleten unterstützen uns super. Ich mache mir keinen Druck und möchte Spaß haben. Mein Fokus liegt auf den zehn Kilometern, denn Einzelstarts liegen mir doch noch etwas besser, als Massenstarts.“

Nicole Fessel

„Ich war nach der Tour ein paar Tage krank. Aber in der Vorbereitung in Seefeld habe ich gemerkt, dass es wieder gut geht. Ich habe wieder ein gutes Gefühl, wie zuletzt während der Tour.
Ich habe in der Vorbereitung noch an meiner Schnelligkeit gearbeitet, aber auch viel Ausdauertraining gemacht. So sollte ich die Form dann auch über den Höhepunkt halten können.
Ich freue mich auf die Wettkämpfe. Olympia ist immer wieder aufregend. Auch wenn das ganze Drumherum einen schon auch immer etwas nervös macht. Aber ich freue mich auf alles, was uns erwartet und was kommt. Team-Sprint und Staffel stehen definitiv auf meiner Wunschliste. Aber auch der Duathlon und die zehn und 30 Kilometer sind wichtig für mich. Es wird aber erst vor Ort entschieden, wer in welchem Rennen eingesetzt wird.
Natürlich denke ich manchmal an die Staffel in Sotschi zurück. Staffeln haben immer ihre eigenen Gesetze. Viele Faktoren spielen eine Rolle, aber wenn wir alle vier einen Top-Tag haben, schielt man schon darauf, wieder eine Medaille mitzunehmen.“

Katharina Hennig

„Mein Ziel ist es, die Spiele bewusst zu genießen. Der Weg dorthin war nicht einfach. Ich habe mich wohl zu sehr unter Druck gesetzt. Als der nicht mehr da war, ist es in Seefeld gleich besser gelaufen.
Man weiß nie, wie oft man Olympische Spiele erleben darf. Ich bin noch jung und möchte es das erste Mal einfach aufsaugen und darüber hoffentlich auch gute Leistungen erbringen. Ich werde zunächst im Skiathlon starten und danach schauen wir, wo ich noch laufen darf.
Ich werde in Korea von meiner Mutter, einer Oma und einem Opa unterstützt. Ich freue mich immer, wenn meine Familie bei meinen Rennen dabei ist. Wenn sie an der Strecke stehen, motiviert mich das sehr.“

Hanna Kolb

„Dies sind meine dritten Spiele, da fühlt man sich fast wie ein alter Hase. Rückblickend ist es schon Wahnsinn, so lange dabei zu sein. In Vancouver kam die Olympiateilnahme ja total überraschend für mich, da war ich noch in der Schule. Da habe ich damals gar nicht so verarbeiten können, was es überhaupt bedeutet, nach Olympia zu fahren.
Heute freue ich mich riesig, die Qualifikation geschafft zu haben. Das war mein Hauptziel in dieser Saison, weil die Vorbereitung nicht besonders verlief.
Jetzt bin ich voll gespannt wie es wird. Ich war noch nie in Asien. Den Weltcup habe ich mir damals am Fernsehen angeschaut. Von daher habe ich schon eine grobe Idee von den Strecken. Ich bin etwas aufgeregt, was das ganze Drumherum betrifft. Das grenzt sich doch immer vom sportlichen ab. Die sportliche Vorbereitung läuft ganz normal, also wie immer weiter.
Die letzten Tage vor dem Abflug habe ich schon versucht, mich ein bisschen umzustellen. Bin also früher ins Bett gegangen und früher aufgestanden.
Zufrieden mit den Spielen bin ich, wenn ich ein super Rennen für mich machen kann. Dabei wäre ein Top-15-Resultat mein Ziel. Ich habe nur den einen Auftritt im Sprint, und den möchte ich nutzen. Schade ist es natürlich, dass ich bei den Team-Events wohl nicht dabei sein werde, aber da sind dieses Jahr einfach fünf aus der Mannschaft stärker als ich. Ich bin da realistisch, das ist schade, aber ok.“

Sandra Ringwald

„Ich bin schon aufgeregt. Es ist meine Olympia-Premiere, und es kommt eine große Reise auf mich zu. Ich freue mich auf den Flair und die Atmosphäre, aber natürlich auch auf die Rennen.
Ich hoffe darauf, dass das Quäntchen Glück, das in den letzten Sprints nicht unbedingt bei mir war, in Korea wieder zu mir findet. Ich möchte mich dort schon gut verkaufen und in den Finals weit kommen.
Und dann würde ich mich mit guten Leistungen aus dem Sprint natürlich gerne für die Staffel und den Team-Sprint empfehlen. Schön wäre es natürlich, wenn wir mit dem Team eine Medaille mit nach Hause nehmen könnten.“

Elisabeth Schicho

„Die Vorfreude ist riesengroß. Bei Olympia dabei zu sein, ist schon die Krönung meiner Karriere. Ich hatte zwar schon in der Jugend international Erfolge, war aber bisher noch bei keinem Großereignis am Start.
Die Strecke in Pyeongchang ist anspruchsvoll. Als wir letztes Jahr dort waren, hatten wir sehr gute Bedingungen. Die Piste ist breit und gut beleuchtet. Da können wir uns alle drauf freuen. Es sollten spannende Wettkämpfe werden.
Ich möchte am Abend des Sprints sagen können, dass ich alles gegeben und mich voll ausbelastet habe. Dass ich alles dafür gemacht habe, damit es am Tag X funktioniert. Und das hätte es, wenn ich es bis ins Halbfinale schaffe.“

Thomas Bing

„Ich freue mich jetzt auf die Olympischen Spiel. Wir werden uns alle reinhängen, und dann wird es sicher ein gutes Erlebnis.
Nach dem letzten Trainingsblock fühle ich mich gut. Beim Rennen in Seefeld wäre mehr drin gewesen. Jetzt muss ich schauen, wie es vor Ort aussieht. Aber ich bin guter Dinge, dass die Form passt.
Die Strecke kenne ich noch nicht. Aber im Weltcup findet man alle Arten von Strecken vor, da ist man an vieles gewöhnt. Und als Profi findet man sich eh schnell zurecht. Mein Fokus liegt auf dem Team-Sprint und der Staffel sowie auf dem Duathlon.“

Lucas Bögl

„Die Vorfreude ist riesig. Ich bin absolut bereit, habe gut trainiert, und mit dem Saisonverlauf bin ich bisher auch ganz zufrieden gewesen.
Ich freue mich auf das Leben im Olympischen Dorf. Da wohnen ja alle Sportarten zusammen, das hat man sonst auch nie. Darauf bin ich sehr gespannt. Natürlich würde ich auch gerne mal Wettkämpfe anderer Disziplinen anschauen.
Ich persönlich konzentriere mich auf die Distanzwettbewerbe. Da würde ich gerne alle bestreiten und in die Top-15 laufen. Natürlich möchte ich mich auch für die Staffel empfehlen. Da möchte ich eine Medaille haben, unbedingt!“

Jonas Dobler

„Ich war noch nie bei Olympia und das ist das Ziel eines jeden Sportlers. Von daher ist die Vorfreude schon sehr groß.
Man hört von anderen, die schon mal dabei waren, dass es doch alles andere in den Schatten stellt. Einfach noch mal eine Kategorie größer ist, als andere Veranstaltungen. Das merkt man auch bei uns in den Vorbereitungen. Ich lasse es einfach auf mich zukommen.
Natürlich habe ich das ganze Jahr dafür trainiert. Ich möchte mich dort schon gut verkaufen. Dabei sein ist nicht alles, und für mich liegt der Fokus auf der Staffel. Da haben wir schon mal gezeigt, dass wir vorne mitkämpfen können, und das möchten wir auch in Korea wieder tun.
Die Saison ist bei mir bisher gemischt ausgefallen, es ging auf und ab. Jetzt hoffe ich, dass ich in Pyeongchang meine Top-Form abrufen kann.“

Sebastian Eisenlauer

„Ich freue mich auf jetzt sehr auf die Spiele. Es war eine sehr lange Reise, vor allem emotional. Es ging immer auf und ab. Vor vier Jahren habe ich mich recht früh in der Saison für Sotschi qualifiziert. Da hatte ich gar nicht so recht damit gerechnet. Dieses Mal wollte ich es unbedingt, und dann wurde es eine so beschwerliche Reise. Deshalb hat die Teilnahme für mich dieses Mal einen ganz besonderen Stellenwert, die Wertschätzung ist viel höher.
Ich hoffe, dass der positive Trend aus den letzten Rennen anhält. Ich möchte in Pyeongchang gerne mit meiner Saisonbestleistung aufwarten. Und natürlich die Mannschaft verstärken und mich für den ein oder anderen Team-Event empfehlen. Das wäre ein Highlight.
Außerdem freue ich mich besonders auf das Olympische Dorf, weil fast alle Disziplinen dort untergebracht sind. Nicht wie in Sotschi, wo wir fast alleine oben auf dem Berg waren. Das wird sicher sehr interessant.“

Andreas Katz

„Olympische Spiele sind für mich ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht. Ich weiß noch, 1994 war der Nordische Kombinierer Roland Braun von meinem Heimatverein in Lillehammer dabei. Als er zurückgekommen ist, gab es einen Empfang, und da habe ich mir auch ein Autogramm von ihm geholt. Damals habe ich schon gedacht, dass ich da auch mal hin will. Ziemlich cool, wenn man es dann gut zwei Jahrzehnte später tatsächlich schafft. Auch wenn der Weg dahin nicht leicht war, aber das Durchhalten hat sich gelohnt.
Ich glaube, es wird ein riesen Erlebnis. Natürlich konzentriert man sich auf seine Wettkämpfe. Ich möchte mich dort gut präsentieren. Aber ich hoffe, dass ich auch etwas vom Drumherum mitbekomme. Vielleicht schaffe ich es ja, ein Eishockeyspiel anzuschauen.“