Stimmen des Tages: „Das hat mir ein bisschen den Stecker gezogen…“

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Therese Johaug, Frida Karlsson und Ingvild Flugstad Østberg können ihr Glück kaum fassen und auch die DSV-Läuferinnen äußerten sich ausführlich zu ihrem erfolgreichen Rennen…

 

Frida Karlsson (SWE)

Ich bin überglücklich mit meiner Leistung und das nehme ich mit in die weiteren Rennen. Ich habe auf Gold gehofft, aber das tut ja jeder.

Ingvild Flugstad Østberg (NOR)

Wir haben gesehen, dass es harte Bedingungen werden würden, aber wir wussten auch, dass das für alle gleich sein würde. Am Ende hatte ich gar keine Kraft mehr und ich habe gar nicht realisiert, dass ich Bronze habe, bis Therese mir das im Ziel sagte – dann war ich überglücklich.

Therese Johaug (NOR)

Es war ein sehr schweres Rennen, aber ich bin sehr froh, es am Ende geschafft zu haben. Ich habe mit mir selbst gekämpft und hatte richtig schwere Beine. Ich wusste nicht, wie mir geschah, als ich im Ziel war und meinen Namen ganz oben auf der Ergebnisliste sah. Auf den letzten Kilometern habe ich mich wieder gut gefühlt und ich bin sehr froh, gewonnen zu haben. Vor Saisonbeginn hatte ich den Traum, genau dieses Rennen zu gewinnen.

Katharina Hennig (GER)

…über ihr Rennen:
Top11 ist auch gut, ich will nicht kleinlich sein. Ich bin happy, dass es heute vom Platz her noch ein bisschen besser war als Samstag und ich mich auch besser gefühlt als Samstag. Für mich ist Platz 11 wie Top10. Ich bin nicht so der Schnellstarter, das habe ich gelernt über die Jahre, dass mir das nicht gut tut und habe dann ein bisschen Zeit gutgemacht. dann kam die Frida Karlsson von hinten, da habe ich mich kurz rangehangen und da habe ich noch sehr gutgemacht. Ich denke, dafür habe ich ein bisschen gebüßt und das ging mir dann ein bisschen in die Beine. Ich lag ja fast auf Top6 Rang und es ist nicht weit bis Top6. Dann hat es mir ein kleines bisschen den Stecker gezogen, aber ich denke, das liegt auch an der Vorgeschichte, dass ich nicht viel trainieren konnte, ein bisschen krank war und das stimmt mich freudig, dass ich, wenn alles läuft, sogar bis dahin reichen kann.

… und die Teamleistung:
Wir haben auch darauf hingearbeitet. Jeder hat noch einmal an den Stellschrauben gedreht und ich muss einfach sagen, wir sind ein tolles Team. Wir geben uns gegenseitig Mut. Ich denke, das hat heute erste Früchte getragen. Ich freue mich riesig über meine Leistung, aber ganz besonders über die Teamleistung. Wir haben so hart gearbeitet die ganze Saison und dass das dann heute so aufgeht und wir vier Mädels so kompakt sind und vor allen drei Mädels unter den besten 15, das macht mich fast ein bisschen sentimental und da freue ich mich riesig.

…zu den Aussichten in der Staffel:
Ich denke, wir haben einen Vorteil, dass wir jung und munter und unbekümmert sind. Die ganzen Favoriten, die vorne sind, haben erheblich mehr Druck. Wir kommen von hinten und das wollen wir nutzen.

Laura Gimmler (GER)

…zu ihrer heutigen Leistung:
Dass es jetzt ausgerechnet bei der WM so gut läuft, ist natürlich ein Glücksfall. Ich war noch nie so weit vorne im Distanz Weltcup und ich bin ein bisschen sprachlos. Ich wusste, dass ich gut in Form bin. Der 13. Platz ist mehr als eine Überraschung für mich und das muss ich jetzt erstmal verdauen.

…und über einen möglichen Staffeleinsatz:
Ich laufe die Staffel gerne, wenn man mich einsetzt. Ich denke, das werden wir heute Abend in Ruhe besprechen. Und wenn nicht, unterstütze ich die Mädels und halte mich bereit, wenn eine irgendwie ausfallen sollte. Aber heute Abend weiß ich mehr.

 

Peter Schlickenrieder (GER)

…über das Mannschaftsergebnis:
Ich bin vor allem glücklich, weil nicht nur drei unter den Top15 sind, sondern vier unter den 30, weil die Sandra Ringwald sicherlich schon einige Wettkämpfe hinter sich hat und sicherlich nicht die Distanzspezialistin ist. Sie macht ein sehr gutes Distanzrennen auf 27 und das muss man erstmal schaffen, alle vier in die Top30 zu kriegen. Und dann noch drei so weit vorne, ich glaub, jetzt sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn alle vier Starterinnen unter die Top30 laufen und davon noch drei unter die Top15, dann hat man ganz ganz viel richtig gemacht. Chapeau, Gratulation, Hut ab an die vier Mädels. Das ist ein weiterer Beweis, dass sie genau zum richtigen Zeitpunkt fit sind und ihre beste Leistung abrufen können, ihre beste Saisonleistung, trotz verschiedener Probleme vor der WM, gerade mit der Katharina Hennig, die noch krank war vor der WM. Man sieht, was im Endeffekt möglich ist.

…über die weitere Einsatzplanung:
Ich werde den Damentrainer gemeinsam mit den Mädels befragen und das ist das, was neu ist, dass nicht die Trainer über die Köpfe der Athletinnen hinweg entscheiden, sondern dass man es gemeinsam macht. Da setzen wir uns heute in Ruhe zusammen, erarbeitet man das, wie man sich am Besten vorbereitet. Es gibt ja auch noch eine lange Strecke und da wollen wir noch mal zeigen, was wir können.

…über die Kritik von Ex-Bundestrainer Jochen Behle am aktuellen Bundestrainer:
Wer ist denn dieser Behle? Nein, es hieß früher: Wo ist Behle? Und so muss man wohl sagen: Wer ist Behle? Nein, ich glaube klar, wir haben sehr viel verändert und werden weiter viel verändern müssen, wenn man wirklich absolute Weltspitzenleistungen bringen muss, man braucht eine gewisse Konsequenz. Ich glaube, das wir das hier gemeinsam anpacken, Tag für Tag, Stunde für Stunde. Wir nutzen jede Sekunde, um uns neu auszurichten und um ein System auf die Beine zu stellen. Es wird sich sehr viel verändern, ich hoffe nur, dass die Konsequenzen, die im Frühjahr anstehen, nicht zu viel werden für den Herrn Behle und ob wir nicht doch noch etwas von dem Alten beibehalten sollen.

Erik Schneider (GER), Damen-Trainer

Wir haben heute ein sehr gutes Teamergebnis gesehen über 10km bei äußerst schwierigen und frühlingshaften Bedingungen. Wir sind mit drei Mädels in den Top15, kratzen an den Top10 und in die Top6 ist es auch nicht mehr so weit. Wir haben das abgerufen, was wir uns zum Saisonhöhepunkt vorgenommen haben. Riesen Kompliment an die Mannschaft und das Team dahinter, denn ich denke, vom Material haben wir heute gesehen, dass wir da auch zu den Besten gehören können und das macht Freude. Sandra noch als 27., dass alle unter den 30 gewesen sind, komplettiert das. Wir haben jetzt fünf starke Damen für den Donnerstag und das macht eine gute Staffel aus, dass da auch noch jemand dahintersteht. Über die Staffel werden wir uns jetzt in Ruhe Gedanken machen. Vor dem Rennen waren drei gesetzt und wir müssen uns für die vierte Läuferin noch entscheiden und das überlegen wir uns jetzt im Trainerkreis.

Sandra Ringwald (GER)

Heute war nicht so mein Tag. Es war eher eine zache Partie. Das ist so, aber da mache ich mir jetzt auch keine Gedanken. Aber die anderen drei Mädels haben das richtig gut hingekriegt, haben einen sehr guten Wettkampf gemacht und das ist schon cool für die nächsten 2-3 Jahre und für die nächsten Highlights, die anstehen, und dass die das zeigen können und das passt schon.

Pia Fink (GER)

Ich bin sehr zufrieden. Nachdem es am Samstag nicht ganz so gut lief, habe ich mir vorgenommen, es heute besser zu machen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen und ich freue mich sehr über das Ergebnis. Leider ist das schnelle Starten von mir eine Schwäche und ich habe heute versucht, das zu ändern. Ich weiß nicht genau, wie die Zeiten am Anfang waren, aber vom Gefühl her hat das ganz gut gepasst und ich glaube, ich konnte mich am Schluss noch sehr gut steigern.