Hauke und Baldauf gestehen Eigenblutdoping

Max Hauke und Dominik Baldauf © Nordic Focus

Die österreichischen Skilangläufer Max Hauke und Dominik Baldauf haben Eigenblutdoping gestanden. Derweil wurde bekannt, wer die Ermittler auf die Fährte des Dopingrings gebracht hat.

Verdächtige machen umfangreiche Angaben

Max Hauke und Dominik Baldauf sowie der noch nicht namentlich genannte kasachische Athlet sind aus der Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem sie ein Geständnis abgelegt haben.„Die Sportler haben das Eigenblutdoping zugestanden und umfangreiche Angaben gemacht. Da nach dem derzeitigem Ermittlungsstand nicht anzunehmen ist, dass die verdächtigten Athleten auf freiem Fuß die Ermittlungen beeinträchtigen würden, liegen keine Gründe für eine Untersuchungshaft vor“, heißt es in einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Daher seien sie auf freien Fuß gesetzt worden. Die österreichische Anti-Doping-Agentur (NADA) will nach eigenen Angaben zu gegebenem Zeitpunkt ein Ermittlungsverfahren einleiten. Hauke und Baldauf drohen Sperren von vier Jahren. Diese könnten aber durch Mitwirken beim Aufdecken von Hintermännern reduziert werden. Aus strafrechtlicher Sicht droht den beiden Athleten zwar nicht aufgrund des Dopings an sich eine Haftstrafe, diese ist nur bei der Anwendung von Doping an einer anderen Person möglich, wohl aber aufgrund des Tatbestands Sportbetrug. Bis zu drei Jahre könnten den Sportlern somit drohen.

Esten und Deutsche bleiben in Haft, Tipp kam von Dürr

Während die drei geständigen Athleten wieder auf freiem Fuß sind, bleiben die beiden estnischen Sportler und die zwei deutschen Komplizen des deutschen Sportmediziners weiter in Haft. Bezüglich der beiden Deutschen erklärte die Staatsanwaltschaft Innsbruck: „Das weitere Ermittlungsverfahren gegen sie wird von der Staatsanwaltschaft München I gemeinsam mit den Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner geführt werden.“ Gegen diesen wurde am Donnerstag Haftbefehl erlassen und er wurde in die Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht. Sein Rechtsanwalt Andreas Kreysa im ARD-Interview: „Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten … Wir haben uns dazu entschlossen, vollumfänglich rückhaltlos mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren.“ Dem Mediziner droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Derweil haben sowohl der deutsche Skiverband als auch der DOSB bekräftigt, dass keinerlei Verbindungen zu dem Sportmediziner aus Erfurt bestünden. Wer die Ermittler auf die Spur des vermutlichen Kopfs des Dopingnetzwerks gebracht hat, scheint nun ebenfalls geklärt. Johannes Dürr hat nach eigenen Angaben die Namen der Hintermänner genannt. „Im Rahmen der staatsanwaltschaftlichen Einvernahmen habe ich auch die Namen genannt. Nicht in der Öffentlichkeit, weil man dann immer wieder nur in diese Vereinzelungsstruktur hineinfällt. Das Ziel sollte aber sein, dass eine möglichst breite und offene Diskussion geführt wird.“

Quellen: Tiroler Tageszeitung (www.tt.com), Bayerischer Rundfunk (br.de), spox.com