Skirollern am Achensee: Unterwegs zwischen Seeufer und Berggipfeln

Skirollern am Achensee © Michael Rackl/xc-ski.de

In flottem Tempo schiebt unsere kleine Truppe auf Skirollern entlang des Uferradwegs. Die verankerten Segelschiffe fliegen nur so vorbei auf unserem Weg in Richtung Achenkirch und die GPS-Uhr registriert Kilometer um Kilometer.

Das Frühjahr neigt sich mit dem Ende zu und es beginnt langsam aber sicher die Vorbereitungszeit auf den kommenden Winter. Mit meinen Skirollern im Gepäck mache ich mich deshalb auf nach Österreich in die Region Achensee. Dort soll es ganz besonders schöne Strecken geben, wie mir Local Petra Tanner verraten hat. Mit dem Auto gelange ich von München kommend über den Achenpass an den Achensee, der der Region seinen Namen verleiht. Einquartiert habe ich mich für die nächsten zwei Tage in Maurach am Südufer des Sees. Aber wie immer hält es mich nicht lange im Hotel. Auf Skating-Rollern will ich die Umgebung erkunden.

Skirollern am Achensee © Michael Rackl/xc-ski.de

Da kommt mir entgegen, dass man von den meisten Unterkünften in Maurach nach wenigen Schritten auf dem Radweg steht, der zum Seeufer führt. Ich schnalle die Roller an und los geht’s über eine leichte Abfahrt bis auf Seehöhe. Direkt am Wasser laufe ich zunächst in Richtung Pertisau, wo am gegenüberliegenden Ortsende der Anstieg zur Gramaialm beginnt. Den habe ich mir für den Abschluss meines Aufenthalts vorgenommen. Zurück in Maurach passiere ich das Atoll, das mit Erlebnisbad, Sauna, Fitnesszentrum, Boulder-Halle und Restaurant viele Alternativmöglichkeiten zum Skiroller-Training bietet. Von hier geht es weiter über den Radweg in Richtung Achenkirch. Kleinere Anstiege und Abfahrten bieten eine perfekte Abwechslung und so verfliegt die Trainingszeit förmlich bis ich nach 22 Kilometern wieder zurück am Hotel ankomme.

Skirollern am Achensee © Michael Rackl/xc-ski.de

Für den nächsten Tag habe ich mich mit dem Skimarathon Team Austria rund um Petra Tanner und Peter Keine verabredet. Petra ist am Achensee zuhause und eine echte Langdistanzspezialistin. Peter und weitere Läufer des bekanntesten österreichischen Skimarathon Teams reisen aus den unterschiedlichsten Ecken der Alpenrepublik und auch aus Deutschland an, um nach dem Winter zum ersten Mal wieder gemeinsam zu trainieren. Wir treffen uns am Atoll und laufen von dort in klassischer Technik die mir inzwischen bekannte Strecke nach Achenkirch und zurück. Unterwegs ergibt sich das eine oder andere Gespräch mit den Teammitgliedern, was die Einheit sehr kurzweilig macht. Während ein Großteil unserer Gruppe nur im Doppelstockschub unterwegs ist, wechsle ich an den zwei, drei kurzen Anstiegen in den Diagonalschritt. So komme ich noch relativ frisch wieder am Atoll an.

Dort verabschiede ich mich von den anderen, die noch weiter nach Pertisau und zur Gramaialm laufen, denn ich will unbedingt noch das Lakeside-Gym im Atoll testen. Schließlich ist auch Krafttraining ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf den Winter. Als Nicht-Mitglied kann man eine 3-Stunden Karte erwerben, die zeitgleich auch für das Panorama-Bad gilt. Im Fitness-Bereich finden sich alle erdenklichen Kraftgeräte sowie Laufbänder und Ergometer. Bei schlechtem Wetter findet ihr hier also den perfekten Ort für euer Indoor-Training.

Skirollern am Achensee © Michael Rackl/xc-ski.de

Für den krönenden Abschluss am letzten Tag habe ich mir eine ganz besondere Empfehlung von Petra aufgehoben, die Mautstraße zur Gramaialm. Wer will, kann davor bereits die Strecke entlang des Sees absolvieren und die neun Kilometer durch den Ort und weiter bis zur Alm als Schlussanstieg nutzen. Ich starte jedoch an der Mautstation in zunächst flachem und dann ganz leicht ansteigendem Gelände. Erst nach drei Kilometern wird es langsam etwas steiler. Ich wechsle vom Doppelstock mit Zwischenschritt in den Diagonalschritt und laufe mit Zug weiter. Bis zu 14 Prozent beträgt die Steigung zwischenzeitlich. Das atemberaubende Panorama lenkt aber extrem ab und so biege ich bereits wenig später auf den letzten etwas leichteren Kilometer bis zum Ziel. Nach insgesamt 300 Höhenmetern dort angekommen hätte ich mir jetzt eine Brotzeit verdient, leider ruft der Alltag und so springe ich nach dem Wechseln der Bekleidung ins Auto und mache mich auf den Heimweg. Als ich den Achensee ein letztes Mal passiere steht für mich bereits fest: Das war nicht mein letzter Besuch in der Region. Beim nächsten Mal habe ich dann im Winter die Langlaufski dabei und im Sommer das Kajak.

Hier gelangt ihr zur Streckenbeschreibung der Skirollerstrecken: maps.achensee.com

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