Auf gemütlicher Tour mit Bio-Jause in Ramsau am Dachstein

Und immer mitten durch: in Ramsau sind die Loipen nur selten dem Ort fern. © Felgenhauer / xc-ski.de

Es schneit und das ist gut so! Endlich ist richtiger Winter. Wir haben uns nach Ramsau am Dachstein begeben, um es dort mal etwas ruhiger angehen zu lassen. Eine gemütliche Tour mit Einkehr bei wunderbarem Winterwetter sollte es werden. Aber lest selbst!

Und abends? Loipenkarte studieren vor dem Kamin! © Felgenhauer / xc-ski.de

Es schneit heftig dieser Tage und vielerorts ist der Schnee zum Problem geworden. Wer sich aber von Schneekettenpflicht und etwas unnormalem Winterwetter von einem Trip nach Ramsau abbringen lies, ist selbst schuld. Wir haben es jedenfalls auf der Hinfahrt sogar ohne Schneeketten problemlos von Schladming hinauf in einen der bekanntesten Langlauforte der Welt geschafft. Dort angekommen haben wir uns in den Rittis Alpin Chalets einquartiert. Das „Häuserdorf“ bietet Doppelzimmer und Appartements mit viel Holz und diversen Annehmlichkeiten wie Sauna und Kamin. Hier fühlen wir uns direkt heimisch. Der Geschäftsführer Klaus Walcher erklärt uns beim Empfang, dass es bis zur Loipe nur wenige Meter zu Fuß sind. Aber wir sollten doch einmal spaßeshalber den Einstieg über die Terrassentür unseres Appartements versuchen. Vor der liegt nämlich mehr als ein Meter Schnee. Das heben wir uns für den nächsten Tag auf und planen erstmal unsere Tour vor dem Kamin.   

Die Waldloipe am Kulm trägt ihren Namen zurecht. © Felgenhauer / xc-ski.de

Den nächsten Tag beginnen wir mit einem gemütlichen Frühstück und Skiwachsen im hauseigenen geräumigen Wachsraum. Als Mitglied von Cross Country Ski Holidays erfüllen die Rittis Alpin Chalets diverse Kriterien, um Skilangläufern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Nach dem Wachsen kann es dann endlich losgehen. Tatsächlich sind es nur 200 Meter bis zum Loipeneinstieg und von dort laufen wir auf direktem Weg in Richtung Kulmberg. Dort wollen wir die neue Trasse der Waldloipe unter die Ski nehmen. Zunächst verläuft die Strecke stufenweise bergan, die Anstiege sind aber sehr angenehm zu laufen. Es folgt eine kurze Abfahrt, ehe der neue Teil vom Alten abzweigt. Über eine Serpentine und ein kürzeres Flachstück nähern wir uns dem höchsten Punkt. Hier beginnt es dann richtig Spaß zu machen. In rasanter Abfahrt geht es zunächst zurück auf die alte Trasse und dann weiter hinunter in Richtung Frienerhof. Vor der Einkehr dort hängen wir aber noch eine Runde über die weitläufige Wiese an. Wer früher aufbricht oder schneller unterwegs sein will, kann natürlich vom Start weg auch den langen Weg über das WM-Stadion und das Ortszentrum von Ramsau wählen. Die Verlängerungsmöglichkeiten sind schier unendlich.

Kaiserschmarrn am Nachmittag. © Felgenhauer / xc-ski.de

Uns knurrt aber inzwischen der Magen, weswegen wir zum Frienerhof abbiegen. Der liegt direkt an der Loipe und wurde uns wärmstens empfohlen. Vor dem alten Bauernhaus, das schon ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel hat, stecken circa 20 Schneeschuhe. Alleine werden wir hier also nicht Brotzeit machen. Als wir die Stube betreten, klingt uns schon Musik von der Steirischen (Ziehharmonika) entgegen. Es ist zwar schon Nachmittag und die Mittagessenszeit deutlich überschritten, aber wir können gerade noch einen der letzten beiden freien Tische ergattern. Wir bestellen den Friener-Burger und Kaiserschmarrn, dazu Bier und gespritzten Apfelsaft (Apfelsaftschorle). Das schmeckt so richtig lecker und gibt verbrauchte Energie zurück. Nach der Brotzeit gesellt sich Georg Berger, der Wirt und Bauer des Frienerhofs zu uns. Er erzählt uns von den Anfängen vor über 30 Jahren, als er sich entschied, im Winter, wenn die Arbeit am Hof weniger wird, Wanderer, Schneeschuhgeher und Langläufer zu verköstigen. Sogar Alpinskifahrer kommen inzwischen nach der letzten Abfahrt des Tages (natürlich mit dem Auto ;-)) hier vorbei. Seinen guten Ruf hat sich der Frienerhof insbesondere nach der Umstellung auf Bio erworben. Zur Jahrtausendwende gründete man mit anderen Häusern die Ramsauer Bioniere, eine Wortschöpfung, die damals noch wörtlich zu nehmen war. Denn Bio-Produkte waren damals im Gastro-Bedarf nicht so einfach zu bekommen. Die Produkte vom eigenen Hof werden nun aber seit einigen Jahren zu 100 Prozent mit weiteren Bio-Produkten ergänzt. Und das schmeckt man. 

Was für ein Sonnenuntergang bei Schneesturm. © Felgenhauer / xc-ski.de

Wir verabschieden uns von Georg, denn es ist spät geworden. Deshalb vollenden wir die Runde um den Kulmberg auch nicht mehr, machen nur noch einen kurzen Abstecher zur Kante des Hochplateaus und genießen den Ausblick auf die gegenüberliegende Planai, wo sich die Alpinisten tummeln. Kurz reißt der Himmel auf und das Schneetreiben setzt aus. Der Blick ist frei über das Ennstal mit Schladming am Talboden. Ein erhabenes Gefühl, wenn man hier oben durch den Schnee gleitet. Nun heißt es aber endgültig ab auf den Rückweg, denn die Sonne steht schon tief und es liegen noch ein paar Kilometer vor uns. Vorbei an den Bauernhöfen von Vorberg führt uns die Loipe hinauf zur Rollerbahn, die nun tief begraben unter der Schneedecke liegt. Wir laufen vorbei am Biathlonschießstand, wo noch trainiert wird und gelangen über einen längeren Anstieg und eine kurze Abfahrt zurück zu unserem Ausgangspunkt. Wieder in unserem Appartement lassen wir den Tag in der Sauna ausklingen. So entspannt könnte aus unserer Sicht gerne jede Tour ablaufen und enden. Wir haben sie jedenfalls sehr genossen und werden sie demnächst sicher wiederholen. 

Mehr zu den Loipen in Ramsau am Dachstein erfahrt ihr hier: www.schladming-dachstein.at/de/urlaubsthemen/winter/langlauf

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