Madshus NCR 100 UHM

Das Rohr des Madshus NCR 100 UHM ist extrem leicht, vor allem die Spitze fällt ins Gewicht - xc-ski.de Stocktest © Felgenhauer / xc-ski.de

Griff

Hier findet sich die Handschrift Ole Einar Bjørndalens, der, als langjähriger Partner von Madshus nun auch mit deren Stöcken unterwegs ist. Ähnlich wie beim Exel (eben jenem Stock, den Ole in seinen letzten aktiven Jahren verwendete) ist der obere Teil sehr flach und oval im Querschnitt gehalten. So finden Daumen und Zeigefinger angenehmen Halt. Der NCR 100 UHM ließe sich mutmaßlich auch ohne Schlaufe laufen (was schade wäre – siehe unten). Gleichzeitig dient die so entstehende Fläche der Führung des Stock. Wie für ein skandinavische Modell üblich ist der Griff komplett mit Kork bezogen, sodass keine kalten Stellen aus Kunststoff frei liegen.

Schlaufe

Die Schlaufe ist extrem vorgeformt und auf den ersten Blick (oder: Griff) sehr steif. Doch das Material ist durch Wärmeverformung anpassbar, was vor der ersten Benutzung auch unbedingt getan werden sollte. Dann sitzt das flächige Material satt auf der Hand auf, rutscht nicht, wackelt nicht und hilft dem Stock immer sicher in die Hand zurück. Einziger Nachteil: die Keilklemmung nach alter Väter Sitte. Das System braucht ersten viel Gefühl beim Einstellen, wer die ideale Position finden will sollte etwas Zeit mitbringen. Davon abgesehen halten die Klemmkeile längst nicht ewig die Position.

Rohr

Schwere Schlaufe, großer Teller und trotzdem beim Gesamtgewicht ganz vorne mit dabei. Das spricht für ein Rohr der gewichtsmäßigen Oberklasse. Nordisch dezent komplett in schwarz gehalten (im kommenden Jahr wird zumindest der Madshus-Schriftzug wieder auffälliger) wird das runde Teil gerne unterschätzt. Die Steifigkeit passt exakt zu dem, was man von einem Rohr in dieser extremen Gewichtsklasse erwarten darf. Was Vibrationen anbelangt dürfte dem Madshus, zumindest unter den rund geformten Querschnitten, keiner das Wasser reichen.

Spitze

Explizit der Teller ist im Vergleich zur Konkurrenz relativ groß und der Name „Powder Basket“ verrät auch wieso. Zunächst einmal bedeutet das eine große Flexibilität im Einsatz, da auch schlechter präparierte Loipen oder Neuschneebedingungen kein Problem darstellen. Wohlgemerkt, wir sprechen hier immer noch von einer Spitze für den Renneinsatz! Dennoch bewirken eben jene paar Gramm ein spürbar trägeres Schwungverhalten. Wer hier noch was raus kitzeln will findet mit dem „UHM Basket“ auch die kleinere Variante im Sortiment von Madshus. Damit dürfte dann auch das Gesamtgewicht gefährlich Nahe an der Bestleistung der norwegischen Konkurrenz heranreichen. Für noch weichere Schneearten gibt es den „Race Basket“ im Sortiment der 10-Millimeter-Varianten (Achtung: bei Madshus haben die High-End-Stöcke dickere Stockenden, die 9-Millimeter-Spitzen sind für die Race-Stöcke gedacht!). Der Spitzenwechsel ist ganz im Sinne der Gewichtsoptimierung nur ganz klassisch mit Hitze und Kleber möglich.

Fazit

Im Laden würde der Stock wohl gerne übersehen, sofern nach optischen Auffälligkeiten gesucht wird. Wer genauer hinsieht wird überrascht sein, wie viel Innovationsmöglichkeiten bei einem klassischen Stock mit Klemmkeil-Schlaufe, rundem Querschnitt und geklebter Spitze möglich ist. Vor allem der Griff und die Schlaufe überzeugen gemeinsam als Handschmeichler. Im Vergleich mit dem Testfeld machte dem NCR 100 UHM von Madshus nur der Stockteller zu schaffen, allerdings handelt es sich dabei um ein leicht zu tauschendes Bauteil.

Fakten

Preis: 249,95 Euro
Gewicht mit Schlaufe (pro Stock): 151 Gramm
Gewichtsverteilung: 57 – 43
Klicksystem Schlaufe: nein
Schraubbare Spitzen: nein
Tellervarianten (optional): 3
Hier kaufen: www.xc-ski.de/material/shop

Testergebnis

Gesamtgewicht 14 von 15
Möglichkeit der Anpassung 11 von 15
Schwungverhalten 8 von 15
Steifigkeit/Vibrationsverhalten 14 von 15
Gesamtnote