Racefox: Brustgurt und App zur Technik- und Leistungsanalyse im Praxistest

Racefox © Mario Felgenhauer

Richtig effizientes Doppelstockschieben will gelernt sein und die Diagonaltechnik ist sowieso nie perfekt. Wir haben für euch das Racefox-System getestet, mit dem man sowohl Technik als auch Leistungsniveau verbessern können soll. Hier lest ihr unseren Praxistest.  

Das sagt der Hersteller

(Übersetzung aus dem Englischen) Mit Racefox können Sie Ihre Technik entwickeln, indem Sie die wichtigsten Komponenten Ihrer Bewegung auf Ski analysieren. Es trainiert Sie mit Echtzeit-Feedback während des Trainings und durch personalisierte Trainingspläne. Ein 8-minütiger Test, der Ihre aktuellen Langlauffähigkeiten erklärt, ist der erste Schritt in Ihrer Entwicklung. Racefox misst, wie stark Ihr „Attack“-Wert während dem Doppelstockschieben ist, wie gut Sie Ihre Rumpfkraft anwenden, wie hoch Ihre Frequenz und wie konsistent Ihre Bewegung ist. Ihre Ergebnisse werden mit einem Datensatz mit Tausenden von früheren Tests von Langläufern auf allen Ebenen, vom Anfänger bis zum Eliteläufer verglichen. Sie werden in Bezug auf Vasaloppet Startgruppen, vom Anfänger in Gruppe 10 bis zur Elite in Gruppe 0 eingestuft werden. Racefox unterstützt auch vollständig Tests und Übungen für die Diagonaltechnik, wo Sie beim Trainieren von Grip und Kick unterstützt werden.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Bildschirmansichten der Racefox App © xc-ski.de

Out of the box

Racefox basiert auf einem Monats-Abo-System, für das in der Standard-Version 99 schwedische Kronen (ca. 10 Euro) fällig werden. Bestellen kann man es ganz einfach über die Racefox-Webseite. Mindestlaufzeit sind drei Monate, dafür erhält man aber den benötigten Brustgurt kostenlos dazu, den man nach einer Kündigung des Abos weiter als ganz normalen Bluetooth-Brustgurt für andere Anwendungen weiternutzen kann. Das Racefox Standard Set kam dann in Form des Brustgurts in unsere Redaktion. Die zugehörige App (leider nur in englischer Sprache) kann ganz einfach aus dem App-Store von Apple oder von Google Play aufs Smartphone heruntergeladen werden. Nun muss der Brustgurt noch mit dem Smartphone per Bluetooth verbunden werden und schon kann es losgehen.

Im Praxiseinsatz

Beim Material-Test am Dachstein Gletscher © Marco Felgenhauer

Racefox empfiehlt zu Beginn erstmal einen Test durchzuführen, um den aktuellen Stand bezüglich Leistung und Technik zu ermitteln. Mangels einer passenden Strecke für den Doppelstockschubtest über acht Minuten absolviere ich zunächst den Diagonal-Test über eine Minute. Leider ist die Spur nicht die beste und auch mein Grip an diesem Tag nicht. Das wirkt sich natürlich auf das Testergebnis aus. „Du hast die Grundlagen des Skilanglaufens erlernt“, lautet der erste Satz der Auswertung, die direkt nach Beendigung des Tests zur Verfügung steht. Mein „Gleichmäßigkeitswert“ ist auch eher gering, ähnlich wie mein Grip und mein Kick. Aber interessant ist, dass ich eine unterschiedlich hohe Frequenz mit dem linken im vergleich zum rechten Bein laufe. Soll heißen, links ziehe ich einen längeren Schritt als rechts (und nein, das bedeutet nicht, dass ich andauernd im Kreis laufe!). Als zweite Einheit folgt eine ganz normale und ruhige Distanzeinheit über eine Stunde mit dem Racefox. Im Anschluss zeigt mir die App wie viele Schritte ich Diagonal, im Doppelstock und im Doppelstock mit Zwischenschritt absolviert habe. Zudem gibt es erneut die bereits bekannten Werte aus dem Test. Zu guter Letzt nutze ich Racefox noch auf dem Thorax Trainer, einem Indoor-Trainingsgerät. Racefox liefert nämlich nicht nur Analysen zum klassischen Laufen auf Ski, sondern auch auf Skiroller und an Zug- oder Schubgeräten. Acht Minuten heißt es nun Vollgas beim Doppelstockschub-Test. Und mit dem Ergebnis bin ich dann auch zufrieden. „Du bist ein sehr erfahrener Skilangläufer“, heißt es diesmal in der Analyse. Meine Gleichmäßigkeit ist dieses Mal gut und auch die Frequenz wird mit gut bewertet. Verbessern kann ich demnach meinen „Attack“-Wert. Dieser bewertet, wie schnell ich den Oberkörper beim Schieben nach unten beschleunigen kann. Steigerungspotential sieht das System auch bei meiner „Core power“, also der Fähigkeit, meinen Oberkörper nach vorne und sein Gewicht auf die Stöcke zu bringen. Einen ersten Trainingstipp gibt es direkt in der Analyse, per Klick kann man sich einen rudimentären Trainingsplan mit einigen Übungsbeispielen erstellen lassen. Diese kann man dann mit dem Racefox absolvieren und mögliche Verbesserungen oder Verschlechterungen analysieren.   

Fazit

Wer sich ohne persönlichen Trainer in der klassischen Technik verbessern will, der erhält mithilfe des Racefox-Systems wertvolle Tipps. Ob das Abosystem  sich für einen rechnet, muss man selbst entscheiden, kann dies aber ohne Verlust (der Brustgurt hat einen ähnlichen Wert, wie die drei Monate Mindestlaufzeit des Abos) nach drei Monaten kündigen. Die Analysen insbesondere in der Vasaloppet-Version in Vorbereitung auf den Vasalauf sind durchaus interessant. 

Fakten

Preis: 99 schwedische Kronen pro Monat (ca. 10 Euro, drei Monate Mindestlaufzeit inkl. Bluetooth-Brustgurt), 199 schwedische Kronen pro Monat (ca. 20 Euro, Vasaloppet-Version, drei Monate Mindestlaufzeit inkl. Bluetooth Brustgurt)
Weitere Infos: racefox.se (nur in Englisch und Schwedisch)