Temperaturmanagement auf der Loipe: Wäschetipps von Craft für Funktionsunterwäsche

Stina Nilsson © Craft

Wieso wir Funktionsunterwäsche beim Langlaufen brauchen und wieso es Sinn macht mehr als nur eine Garnitur im Schrank zu haben.

Vielleicht habt ihr Euch schon mal gefragt, warum Wäschehersteller wie Craft unterschiedliche Funktionsunterwäsche-Linien anbieten. Was auf den ersten Blick recht unübersichtlich wirkt, macht durchaus Sinn, denn sie unterscheiden sich in mehrerlei Hinsicht: a) In Bezug auf den Temperaturbereich und b) Bezüglich des Intensitätsgrads, also dem Sportler-Typ. Doch egal bei welchem Wetter ihr unterwegs seid und wie intensiv ihr auf der Loipe unterwegs seid. Am Ende geht es immer um eines: um die Temperaturregulation des Körpers und damit die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit während des Sports. Habt Ihr schon einmal versucht, „Komfort“ zu beschreiben? Wenn man sich wohl fühlt… Wenn einen nichts stört… Wissenschaftler sprechen von der „Absenz von Diskomfort“. Solange sich der Körper im Bereich seiner Wohlfühltemperatur befindet, also etwa 36,5°C, melden unsere Sinne: „alles im grünen Bereich“. Alarm schlagen sie nur bei den Zuständen „zu kalt“ oder „zu warm“. Der Job von (Funktions-)Bekleidung ist also, den Körper dabei zu unterstützen, im Wohlfühlbereich zu bleiben – ihn bei Wärme zu kühlen oder ihn bei Kälte zu wärmen. Man könnte von einer textilen Klimaanlage sprechen.

Wieso schwitzen wir?
Wird es dem Körper warm (durch körperliche Aktivität, eine höhere Umgebungstemperatur oder auch durch Emotionen), beginnt er zu schwitzen. Wir sondern über die Schweißdrüsen Schwitzfeuchtigkeit ab, die sich auf der Haut verteilt und dort durch Verdunstung Kälte entstehen lässt und den Körper kühlt.

Wieso frieren wir?
Wird dem Körper kalt, reduziert er die Wärmeabgabe: die Extremitäten Arme und Beine werden weniger durchblutet. Ihr bekommt kalte Hände oder Füße – es wird weniger Wärme abgestrahlt. Wird ihm noch kälter, versucht der Körper durch Muskelarbeit mehr Wärme zu generieren, die Muskeln beginnen zu zittern. Daher auch der Ausdruck „ich zittere vor Kälte“.

Die richtige Funktionsunterwäsche hilft gegen Frieren

Stina Nilsson © Craft

Bei Kälte ist die Abhilfe ganz offensichtlich: Ihr zieht mehr bzw. wärmere Sachen an. Funktionswäsche für kalte Tage ist meistens dicker, voluminöser (die zwischen den Fasern gebundene Luft ist der Isolator) und sie besteht aus Fasern, die schlecht Wärme leiten.

Wie kühlt Funktionsunterwäsche den Körper?
Bei Wärme und vor allem körperlicher Aktivität wird die ganze Sache komplexer – und hier spielt die Funktionswäsche eine besonders große Rolle, weil sie direkt auf der Haut getragen wird. Es geht darum, was mit der Schwitzfeuchtigkeit passiert. Bei Craft wird daher oft vom „Feuchtigkeits-Management“ gesprochen. Im Sommer hat Funktionsunterwäsche die Aufgabe, überschüssige Schwitzfeuchtigkeit zu nutzen, um den Körper mit Hilfe der Verdunstung zusätzlich zu kühlen. Im Winter muss überschüssiger Schweiß effizient vom Körper auf die äußeren Bekleidungsschichten abtransportiert werden – das Schützt euch in Ruhephasen vor dem Auskühlen.
Kühlt wenn ihr schwitzt, wärmt wenn ihr friert
Und dann gibt es noch einen Spezialfall: Wäsche, die speziell für den Wettkampf-Einsatz sowie den Wechsel aus Belastung und Erholung entwickelt wurde. Sie soll Euch bei Belastung kühlen, aber danach auch schnell wieder warmhalten, also den so genannten „post exercise chill“ vermeiden – wenn Ihr bei einer Pause oder nach dem Sport fröstelt. Diese Art von Wäsche erfordert die technisch komplexeste Konstruktion. Bei Craft ist man sehr stolz darauf, dass man bereits 1977 mit der Gründung des Unternehmens, der Welt des Sports den so genannten „zweiflächigen Strick mit einem Kapillargefälle“ bescherte. Bei dieser Strickkonstruktion werden für die Innen- und Außenseite des Stricks unterschiedlich dicke Fasern verwendet – innen etwas dicker, außen dünner. Durch das daraus resultierende Kapillargefälle wird Schwitzfeuchtigkeit von der Haut weg kontrolliert nach außen abtransportiert. Das Geheimnis, warum gerade Craft-Wäsche für intermittierende Belastung so gut funktioniert – und bis heute der Stand der Technik.

Das Kälteempfinden und der Schweißfluss ist komplett individuell

Craft Fuseknit © Craft

Wolfgang Lagler von Craft weiß: Jeder schwitzt, beziehungsweise friert, anders: „Unsere jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt: Die eierlegende Wäschemilchsau, also die Funktionsunterwäsche für jede Sportart und für jeden Temperaturbereich, gibt es schlichtweg nicht. Das liegt zum einen am ganz individuellen Kälteempfinden der Menschen und zum anderen an der Intensität mit der man Sport treibt – also ob man dabei viel oder wenig schwitzt. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen haben wir bei Craft unser langjähriges Know-how genutzt um eine Funktionsunterwäsche-Kollektion zu schaffen, die sich an die individuellen Bedürfnisse der Sportler und Sportlerinnen richtet – egal ob Genuss- oder Wettkampfsportler und egal ob Sommer oder Winter. Mit den Kategorien Dry, Warm und Wool bieten wir Wäsche für jedes Wetter und mit den ergänzenden Kategorien Core, Advanced und Pro findet jeder den richtigen Support – egal ob Genusssportler oder Profi-Athlet. Ich muss mich also zunächst einmal fragen „wie bin ich unterwegs – gemütlich oder mit Vollgas und wie ist das Wetter – warm oder kalt“. Habe ich mir diese Frage beantwortet kann ich mich an den Temperatur- und Aktivitäts-Kategorien orientieren. Ist man beispielsweise als ambitionierter Langläufer bei kalten bis moderaten Temperaturen unterwegs, wäre die Advanced Dry Active Intensity die richtige Wahl. Bei Wettkämpfen ist hingegen Aktive Extreme ein echter Gamechanger, die Wäsche hat mir bei meiner mehrfachen Teilnahme am Vasaloppet in Schweden stets den perfekten Support geliefert.“

Einsatzbereiche und die passende CRAFT-Wäsche

Kühlung: Nanoweight, Stay CoolWärmen: Fuseknit Comfort, Warm Comfort, Merino
Wettkampf: Active Extreme, Progress
Universal: Fuseknit, Greatness, Active Intensity, Essential

Was Jäger und Sieger gemein haben
In der Evolution brachte die Fähigkeit zu schwitzen dem Menschen einen Riesenvorteil auf der Jagd: Während viele potenzielle Beutetiere eine viel höhere Maximalgeschwindigkeit haben, kann sich der Mensch auf der Verfolgung dank viel mehr Schweißdrüsen besser kühlen. Bei der Ausdauerjagd ist er daher jedem Tier überlegen: er kann größere Distanzen zurücklegen. Und beim Sport? Da hat der Athlet, der besser schwitzen kann – oder Bekleidung trägt, die ihm zum Schwitzen verhilft und ihn besser kühlt – einen echten Vorteil!