Wie hängen Ernährung, Verdauung und Willenskraft zusammen?

Gemüsestrudel © Sandra Stiegler

„Eine Umstellung der Ernährung hilft einem Menschen nicht, wenn er nicht auch sein Denken ändert. Dagegen wird ein Mensch, der seine Gedanken reinigt, kein Verlangen mehr nach unreiner Nahrung haben.“ (ALLEN, James , KIENITZ, W. Günter)

Gedanken und Nahrung beeinflussen sich gegenseitig. Wenn du dich gut ernährst, nützt das deinem Gehirn. Wenn du deine Ernährung positiv veränderst, wird es dir leichter fallen, dich für neue, positive Gedanken zu öffnen und für dein Leben gesündere Entscheidungen zu treffen. Umgekehrt ist es genau so! Wir treffen jeden Tag über 200 Essentscheidungen, die von Emotionen, Gewohnheiten, Umwelt, anderen Menschen, aber auch durch die Lebensmittelindustrie beeinflusst werden. Die Verdauung ist das einzige System im Körper, das ohne die Hilfe unseres Gehirns funktioniert, aber trotzdem eng mit ihm zusammenarbeitet (eher im Vorfeld). Sie hat praktisch ihr eigenes Gehirn. Aber trotzdem – je bessere Entscheidungen wir für unsere Verdauung im Vorfeld treffen, desto besser die Verdauung. Dazu zählen zum Beispiel wenig Alkohol, Stressreduktion, Flüssigkeitsmangel ausgleichen, Medikamente reduzieren, qualitativ schlechte Nahrungsmittel gegen natürliche Nahrungsmittel ersetzen. Viele würden sagen, dass die Verdauung im Mund beginnt, aber stimmt so nicht. Sie fängt an, sobald wir etwas riechen, sehen oder an etwas bestimmtes Denken. Da kann uns schon das Wasser im Mund zusammen laufen. Wenn man also visualisiert, dass eine Mahlzeit gut verdaut wird, hilft das dem Körper.

Fangen wir also nochmals von vorne an:

  1. Wir denken, wir bekommen eine gute Mahlzeit, die unserem Körper gut tut.
  2. Ein Bissen wandert in den Mund, wir zerkauen in gründlich. Damit haben die Enzyme, die im Speichel sind, die Chance, das Essen schon gut vorverdaut in die Magengegend zu entlassen. Kauen wir dagegen schlecht und schlingen großen Brocken hinunter, tut sich der Magen um einiges schwerer – das ist vor allem vor Wettkämpfen oder größeren Belastungen wichtig.
  3. Im Magen angekommen, stapelt er das Gegessene sorgfältig nach gekommener Reihenfolge z.B. Salat, Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis, Obst und genau so wird’s verdaut. Deshalb sollten Menschen, die oft an Verdauungsproblemen leiden, diese Reihenfolge berücksichtigen. Im Magen also werden wieder gewissen Enzyme ausgeschüttet, die unsere Speisen weiter aufspalten. Hier spielt vor allem Vitamin B12 eine wichtige Rolle.
  4. Im Anschluss wird der Speisebrei in den Dünndarm weiter geschoben. Er ist verantwortlich für die Aufnahme der Nährstoffe aus dem Essen. Hier produzieren die Darmzotten wieder Enzyme um die Nährstoffe weiter aufzuspalten, damit die Nährstoffe dann ins Blut absorbiert werden können. Normalerweise sorgen diese Darmwände dafür, dass das benötigte Wasser und die wichtigen Nährstoffe an den Torwächtern vorbei ins Blut kommen. Durch ungesunde Ernährung, Medikamente und zu viele schlechte Bakterien oder Pilze wird die Darmschleimhaut geschädigt und die Darmwände werden zu durchlässig. Das kann neben Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch Allergien, Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit hervorrufen oder aber auch schwerwiegendere Folgen haben.
  5. Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, das sind die wichtigsten Helfer des Dünndarms. Sie enthalten verschieden Enzyme, Hormone und wirken als Katalysator für diverse Toxine.
  6. Ist das Essen zum größten Teil verdaut, kommt es weiter in den Dickdarm. Hier befinden sich wieder gute Bakterien, die die schlechten kontrollieren sollten. Hier werden nochmals die restlichen Nährstoffe und das Wasser entzogen bis es weiter in den Mastdarm transportiert wird, um dann wieder ausgeschieden zu werden.

Je besser vorverdaut und je bekömmlicher und nährstoffreicher das Essen ist, desto leichter haben es die Magen-Darmbakterien daraus Energie zu gewinnen und dadurch haben wir auch mehr Energie für unser Gehirn und treffen bessere Entscheidungen. „Du bist was du isst“ – dieses Sprichwort gibt’s nicht umsonst. Wenn man Ziele erreichen möchte, egal ob es eine optimalere Figur ist, sportliche oder berufliche Ziele sind, der Darm spielt dabei eine wichtigere Rolle, als man denkt.

Der Psychologe Roy F. Baumeister schreib in seinem Buch „Die Macht der Disziplin“, dass Willenskraft keine Eigenschaft ist, die jemand hat oder nicht hat. Wir haben sie alle, nur muss man sie wie einen Muskel nähren und trainieren. Nähren deswegen, weil sie von unserem Blutzucker abhängig ist. Je niedriger desto schwieriger wird’s mit der Willenskraft. Er meint es ist aber auch abhängig, von dem was man isst. Sehr zuckerhaltige Speisen lassen durch die daraus folgenden starken Schwankungen keine stabile Willenskraft zu. Trainieren heißt dagegen: wir müssen am Tag oft Entscheidungen treffen,… wenn man ständig hin und her überlegt, soll man, darf man essen, schwächt man diesen Muskel. Deshalb ist es auch so wichtig, regelmäßig und gut vorgeplant zu Essen. Roy F. Baumeister hat in seinen Studien herausgefunden, dass erfolgreiche Menschen gut strukturiert sind, um so wenigen Versuchungen wie möglich ausgesetzt zu sein.

Rezept

Gemüsestrudel mit Creme Fraiche Sauce

400g gekochte Kartoffeln
500g gemischtes Gemüse z.B. Karotten, Erbsen, Mais, Zwiebel,…
2 Eier
Salz, Pfeffer, ev. Sprossen, Kräuter und Gewürze nach Geschmack
1 Dinkelblätterteig

1 Becher Creme Fraiche
etwas Wasser
1 EL Sojasauce

Kartoffeln stampfen, mit dem übrigen gekochten Gemüse mischen und nach Geschmack würzen.  2 Eier verquirlen und 80% davon unter die Gemüse-Kartoffelmischung rühren. Den Blätterteig auf einem Backblech auslegen, die Mischung darauf verteilen, einrollen und den Rest der Eimischung mit einem Pinsel auf dem Teig verteilen. Bei 200° Ca. 30 min backen – bis der Teig schön knusprig ist.

Für die Sauce: den Becher Creme Fraiche in einen kleinen Topf erwärmen, mit Wasser und Sojasauce mischen und eventuell mit frischen Kräutern würzen.  Die warme Sauce über den fertigen Strudel geben.