Wir blicken zurück auf die Biathlon Weltmeisterschaft in Östersund

Erik Lesser (GER), Roman Rees (GER), Arnd Peiffer (GER), Benedikt Doll (GER) © Tumashov/NordicFocus

Mit sieben Medaillen waren die deutschen Skijäger hinter den Norwegern erfolgreichste Nation bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2019 im schwedischen Östersund und mit zwei Weltmeister-Titeln kann eine durchaus positive Bilanz gezogen werden.

Denise Herrmann und Arnd Peiffer sind Weltmeister

Arnd Peiffer (GER) gewinnt Gold im Einzel © Manzoni/NordicFocus

An zwölf Wettkampftagen holten die deutschen Biathletinnen und Biathleten insgesamt sieben Medaillen, darunter zwei Mal Gold. Die deutsche Mixed-Staffel mit Vanessa Hinz, Denise Herrmann, Arnd Peiffer und Benedikt Doll musste sich nur den Norwegern geschlagen geben und schafften mit Silber einen guten Einstieg in die Welttitelkämpfe. Bei den Sprints gab es für die Herren nichts zu holen, aber Laura Dahlmeier, die tags zuvor bei der Mixed-Staffel auf einen Start verzichtete, holte sich Bronze. Sie und Denise Herrmann hatten sich für die Verfolgung eine gute Ausgangsposition verschafft, die Chance genutzt und dem DSV ein deutsches Doppelpodest beschert. Mit einer grandiosen Laufleistung wurde Denise Herrmann Weltmeisterin in der Verfolgung und  Laura Dahlmeier hat ihre zweite Bronzemedaille gewonnen, nur 0,2 Sek. hinter dem Silberrang. Mit der Goldmedaille hat Arnd Peiffer seinen Frieden mit dem Einzel gemacht. Mit zwanzig Treffern und bestechender Laufleistung wurde er verdienter Weltmeister. Zusammen mit Erik Lesser, Roman Rees und Benedikt Doll lief die Herren-Staffel – wie schon bei der Mixed-Staffel – hinter den offensichtlich unschlagbaren Norwegern zu Silber. Eine Goldmedaille und zwei Silbermedaillen hat Arnd Peiffer im Gepäck und Denise Herrmann komplettierte mit Bronze im Massenstart am Abschlusstag ihren Medaillensatz. Erik Lesser landete im Einzel und in der Verfolgung auf Rang 11, im Sprint auf 8 und ohne einen Fehlschuss im Single-Mixed-Bewerb zusammen mit Denise Herrmann auf dem vierten Platz. Auch Benedikt Doll hätte bei allen Einzelbewerben als Elfter im Sprint, Zwölfter in der Verfolgung, Zehnter im Einzel und Achter im Massenstart noch ein kleines Quäntchen Glück mehr gebraucht. Philipp Nawrath erreichte bei seinem WM-Debüt im Sprint Rang 12, in der Verfolgung Rang 24 und im Massenstart der 30 Weltbesten Platz 15. Johannes Kühn wurde im Sprint 23 und in der Verfolgung 24. Bundestrainer Mark Kirchner war mit der Bilanz zufrieden und blickte im ZDF positiv auf die WM. „Auch mit den Medaillen und mit den Anschlussplätzen bei der harten Konkurrenz muss man froh sein, wenn man das eine oder andere mal vorne mit dabei sein kann“. Der DSV-Präsident Franz Steinle und die Sportdirektorin (Biathlon und Nordisch) Karin Orgeldinger haben eine positive Bilanz nach der WM gezogen. „Es war für uns eine sehr gute WM. Wir können mit den Ergebnissen und der Entwicklung im Biathlon sehr zufrieden sein“, so Steinle (Quelle: Focus.de). 

Traum von einer Einzelmedaille hat sich nicht erfüllt

Franziska Hildebrand (GER) © Manzoni/NordicFocus

Franziska Hildebrand fand in Östersund nicht zu ihrer gewohnten Schießstärke und auch im Laufen lag sie hinter den Weltbesten. Nach Rang 40 im Sprint lief sie in der Verfolgung  auf 22, im Einzel gelang ihr nur ein enttäuschender 31. Rang und mit Platz 21 im abschließenden Massenstart hat sich der Traum von einer Einzelmedaille für die bald 32jährige bei ihrer möglicherweise letzten WM-Teilnahme nicht erfüllt. Außer Franziska Hildebrand blieben auch Franziska Preuß und Karolin Horchler gänzlich ohne Medaillensegen. Karolin Horchler kam zu keinem Einsatz und die 25jährige Franziska Preuß hatte beim Massenstart eine Medaille in greifbarer Nähe. Nach zwei Null-Serien hatte sie bei starken Windböen im ersten Stehendanschlag ausgesprochenes Pech und keine der Scheiben getroffen. Ans Ende des Feldes zurückgespült blieb am Ende nur Platz 19. Im Sprint wurde sie 16., in der anschließenden Verfolgung 27 und beim Einzel kam sie nach zu vielen Fehlschüssen nur als 38. ins Ziel. In den Staffeln wurde sie nicht eingesetzt. Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand, Denise Herrmann und Laura Dahlmeier bildeten das deutsche Team, dem durchaus auch eine Favoritenrolle zugesprochen wurde. Aber nach einem „grottenschlechten Schießen“, wie Vanessa Hinz im ZDF selbst sagte, und einer ebenso unter ihrem Leistungsvermögen gebliebenen Franziska Hildebrand blieb der undankbare vierte Platz nur 0,5 Sek. hinter Bronze. 

Norweger gewinnen alle Staffelbewerbe

Tiril Eckhoff (NOR), Tarjei Boe (NOR), Erlend Bjoentegaard (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Thekla Brun-Lie (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Synnoeve Solemdal (NOR) © Manzoni/NordicFocus

In allen Staffelbewerben – Mixed-Staffel, Single-Mixed-Staffel, Herren-Staffel und Damen-Staffel – haben die Norweger mit ihrem Superstar Johannes Thingnes Boe den Titel geholt und die Schweden verabschieden ihren Trainer mit einem kompletten Medaillensatz, nachdem sie, wie Pichler sagte, auch für Drama gesorgt haben: Zwei Mal Gold beim finalen Schießen verballert. Mit Bronze im Massenstart durch Julian Eberhard haben sich die Österreicher am Abschlusstag noch mit einer Medaille belohnt. Der Schweizer Benjamin Weger hat sich im Sprint auf zehn und in der Verfolgung auf acht platziert, aber mit einer Medaille hat es auch in den Staffelbewerben für die Schweiz nicht geklappt. Ebenso erging es Martin Fourcade, der seit Saisonbeginn nicht an die Form der Vorjahre anknüpfen kann und in Östersund gänzlich ohne Medaille blieb. Als Konsequenz auf den Saisonverlauf und die schlechteste Weltmeisterschaft in seiner Karriere hat er diese Saison als beendet erklärt.   

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