Doppelsieg für Paredi und Seppas: Erneut Berglaufsieger beim Rollski-Weltcup

Folco Pizzuto © Detlef Schmidt

Beim Rollski-Weltcup in Bad Peterstal-Griesbach waren die Läufer aus Norwegen, Italien und Schweden mit zehn ersten Plätzen ganz erfolgreich. Die meisten Medaillen (13) sammelten aber die Athleten aus Russland. Das einzige Edelmettal (Bronze) für den DSV holte Maximilian Grummt.

Viel Lob für Veranstalter

Die Gewinner des Rollski-Weltcups vom Freitag bis Sonntag waren die Norweger, Italiener, Russen und Schweden, sie räumten zusammen 30 Medaillen ab. Aber auch der örtliche Ausrichter, SV „Schwarzwald“ Bad Peterstal, und mit ihm zusammen viele örtliche Vereine und Helfer, können sich als Sieger fühlen. „Das war der am besten organisierte Rollski-Weltcup in dieser Saison. Auch schon letztes Jahr hatte das Event ein sehr hohes Niveau. Man würde mit Sicherheit einen Fehler machen in den nächsten Jahren hier keinen Weltcup herzuschicken“, lobte der mehrfache frühere Deutsche Meister im nordischen Skilanglauf, Georg Zipfel, der als Offizieller den Deutschen Skiverband in der Kurgemeinde vertrat und zusätzlich als Chef der Jury fungierte, das Team um Renn-Direktor Stefan Harter.

Zwei dominierende Athleten

Die Top-Stars in Bad Peterstal-Griesbach waren die Schwedin Hanna Seppas, die am Freitag bei den Frauen den 6,8-Kilometer-Berglauf hinauf zur Renchtalhütte gewann, auch beim 11,3-Kilometer-Berglauf am Sonntag nicht zu schlagen war und sich die zweite Goldmedaille sicherte. Die nur 1,51 Meter große Schwedin dominierte schon im vergangenen Jahr die Bergkonkurrenz. Eine Klasse für sich war auch Simone Paredi bei den Herren: Am Freitag und am gestrigen Sonntag war er schnellster Mann auf Rollen am Berg. Zwei der vier Goldmedaillen der Italiener packte der 29-Jährige in sein Marschgepäck, das er in zwei Wochen bei den Weltmeisterschaften in Norwegen wieder als Favorit auspacken wird. Bei den Junioren sorgte Maximilian Grummt mit Bronze im Freistil-Bergrennen für die einzige Medaille des DSV-Teams. Er musste sich nach 11,3 Kilometern nur knapp dem Franzosen Romain Claudon und dem Russen Ilia Bakaldin geschlagen geben.

Schweigeminute für norwegische Opfer

Apropos Norwegen: Die Skandinavier sicherten sich vier Goldmedaillen und sie traten nach den Anschlägen in ihrer Heimat am Freitag, bei denen viele Menschen getötet wurden, mit Trauerflor an. Vor dem ersten Duell des Sprintwettbewerbs am Samstag versammelten sich dann auch alle teilnehmenden Sportler und Funktionäre aus elf Nationen am Startplatz in der Peterstaler Ortsmitte und legten gemeinsam eine Schweigeminute ein.

Claudi scheitert im Viertelfinale

Dieser Sprintwettbewerb war für die Zuschauer das absolute Highlight der Veranstaltung. Die 163 Meter, mit leichter Steigung, legten die schnellsten Sprinter in 18 Sekunden zurück. Die Stimmung war großartig, auch wenn keine Medaille für den Deutschen Skiverband heraussprang. Kira Claudi, die Junioren-Sprintsiegerin 2010 und Gesamt-Weltcupgewinnerin im vergangenen Jahr, scheiterte im Juniorinnen-Viertelfinale an der schnellen Italienerin Anna Bolzahn, die Silber gewann und nur von ihrer Landsfrau Elisa Fulcheri geschlagen wurde. „Es war zu erwarten, ich hatte in den letzten Wochen sehr gut trainiert, aber mehr am Berg und dadurch den Sprint etwas vernachlässigt.“ Enttäuscht war die 16-jährige Gymnasiastin (LBC Banfetal) nicht, die in zwei Wochen bei der WM ihren nächsten Auftritt hat. „Ich hoffe, dass ich in Norwegen in allen drei Disziplinen in die Top-Ten komme“, drückt Kira Claudi die Euphoriebremse.

Pizzutto schnellster Sprinter

Bei den Frauen drückte die 28-jährige Norwegerin Guro Stroem Solli der Konkurrenz ihren Stempel auf und hielt die schnellen Russinnen Anastasia Voronina und Evgenia Baliuk in Schach. Schnellster Mann beim Sprint war der Italiener Folco Pizzutto. Der 21-jährige Sprinter aus Valtellina schlug im Finale den quirligen Türken Fatih Yuksel. Bronze ging ebenfalls an Italien: Mirko Ceolan schlug im „kleinen Finale“ um Rang drei den Slowenen Anze Repansek. Der 17-jährige Stephan Strübel (SC Seebach), quasi als Lokalmatador, hat sich bei seiner Weltcup-Premiere achtbar geschlagen: Rang 13 am Freitag, Achtelfinale am Samstag bei den Sprintern und 14. am gestrigen Sonntag beim 11,3-Kilometer-Berglauf. „Ich konzentriere mich in Zukunft ausschließlich auf Rollski-Wettbewerbe“, erklärte der Schüler, der nun hofft, dass er noch eine WM-Fahrkarte bekommt.

Ehrenpreise an Norweger

Bei der Siegerehrung gestern in der Festhalle am Schanzenplatz in Bad Griesbach gab es erstmals prächtige Glaspokale für die erfolgreichsten Junioren. Es waren die Ehrenpreise des Landes-Kultusministeriums und sie wurden von Volker Schebesta (MdL) an Sondre Fossli (Junioren/Norwegen) und Barbro Kvaale (Juniorinnen/Norwegen) überreicht. „Wir haben tolle Leistungen gesehen und es war große Klasse, wie diese Veranstaltung organisiert wurde“, lobt der Landtagsabgeordnete.