Alexander Legkov triumphiert bei 50 Kilometer Massenstart im freien Stil

Podium © Laiho/NordicFocus

Alexander Legkov hat sich den prestigeträchtigen Sieg am Holmenkollen im Freistil-Massenstart über 50 Kilometer geholt. Zweiter wurde sein Teamkollege Martin Johnsrud Sundby vor Ilia Chernousov.

Northug und Cologna in Problemen

Ein spannender Dreikampf war erwartet worden – sowohl im heutigen Rennen, bei den Zwischensprints und im Gesamtweltcup: Petter Northug, Dario Cologna und Alexander Legkov. Das Tempo war wie im WM-Massenstart von Beginn an sehr hoch, viele Athleten wollten schon früh Petter Northug zermürben, der aber zunächst bei den ersten Zwischensprints die großen Punkte mitnahm und kurzzeitig im Gesamtweltcup an dem Schweizer vorbeizog. Nach mehreren erfolglosen Attacken setzte sich nach etwa der Hälfte der Distanz eine Fünfergruppe mit Martin Johnsrud Sundby, Alexander Legkov, Roland Clara, Dario Cologna und Johannes Dürr leicht ab, mit Petter Eliassen, Ilia Chernousov und David Hofer bemühten sich drei Athleten um Anschluss. Petter Northug steckte zu diesem Zeitpunkt schon in großen Schwierigkeiten und lief am Ende der großen Gruppe, dessen Probleme nutzte Cologna, um bei den Zwischensprints wieder die Führung im Gesamtweltcup zu übernehmen. Fünf Kilometer später hatte Northug zusammen mit seinem Landsmann Tord Asle Gjerdalen sein Tief überwunden und beide machten sich zusammen auf die Verfolgung und waren erfolgreich. Beim Skiwechsel nach 33,3 Kilometer waren vorn zehn Athleten beisammen, doch bei jeder neuen Tempoverschärfung steckte Northug wieder tief in einer Krise, kämpfte sich zusammen mit Gjerdalen aber immer wieder ran. Das gelang Dario Cologna nicht mehr, der ab Kilometer 30 nicht mehr frisch wirkte, nach 39 Kilometern deutlich zurückfiel und auch die Verfolgergruppe nach seiner Krankheit in der letzten Woche nicht lange halten konnte.

Legkov mit dem besten Stehvermögen

Vorn dünnte sich die Favoritengruppe immer weiter aus: Nach 41,7 Kilometern beim letzten Skiwechsel bestand die Spitzengruppe aus sieben Athleten, darunter vier Norweger inklusive Northug, Legkov, Chernousov und Clara, die alle auf den letzten Skiwechsel verzichteten. Als Legkov bemerkte, dass Northug und Gjerdalen zum wiederholten Male mit Problemen kämpften, erhöhte er das Tempo, so dass der Norweger schnell 20 Sekunden verlor, sich aber noch wieder etwas herankämpfte. Die Vorentscheidung sollte eigentlich am Gratishaugen vor dem Stadion fallen, doch Eliassen und Sundby machten die Tür zu. Legkov gelang es im Stadion, sich innen vorbeizuschieben und dem Sieg entgegenzulaufen. Rang zwei ging an Martin Johnsrud Sundby vor Ilia Chernousov – ein voller Erfolg für die beiden Russen von der Trainingsgruppe Burgermeister. Vierter wurde Petter Eliassen vor Roland Clara. Petter Northug konnte sich immerhin in der Verfolgergruppe behaupten und gewann 42 Sekunden hinter Legkov den Sprint der vierköpfigen Verfolgergruppe vor Maxim Vylegzhanin, Daniel Richardsson und Tord Asle Gjerdalen. In einem weiteren Verfolgerduo sicherte sich Sjur Roethe den zehnten Rang vor Anders Södergren. Dario Cologna kam als 19. ins Ziel, im Gesamtweltcup liegen nun Legkov, Northug und Cologna innerhalb von 15 Punkten.

Angerer und Tscharnke mit großen Problemen

Einen schweren Kampf erlebte das deutsche Duo Tobias Angerer und Tim Tscharnke. Während Tscharnke schon zur Hälfte des Rennens den Anschluss verlor und im weiteren Rennverlauf völlig blau ging, wirkte Tobias Angerer zur selben Zeit noch sehr frisch und versuchte, an der Spitze der dritten Verfolgergruppe den Anschluss nach vorn herzustellen. Dann stellten sich bei dem Vachendorfer aber immer mehr Schmerzen ein, die das weitere Rennen zur Qual machten. „Am Anfang war der Ski nicht optimal, ab der dritten Runde ist er dann richtig gut gewesen. Aber ich hatte dann solche Schmerzen im ISG-Gelenk-Gelenk, die ich seit einem Sturz im Sommer habe bei längeren Skatingeinheiten“, erklärte Angerer nach dem Rennen. „Das war grausam, richtig grausam. Ich habe überlegt: Kämpfe ich, steige ich aus, bleibe ich drinnen? Aber da geht es dann um die Ehre, ich wollte das Rennen beenden, weil die Zuschauer draußen gefeiert haben und ich wollte dann einfach durchlaufen, egal wie weit ich hinten bin.“ Angerer kämpfte sich als 40. mit acht Minuten Rückstand ins Ziel, Tscharnke verlor als 54. über 14 Minuten.