Biathlon/Langlauf Kurznews: Austria Cup, US Team in Oberhof, Trainingsgemeinschaften und Schulter OP

Linn Svahn (SWE) © Thibaut/NordicFocus

Heute berichten wir in unseren Kurznews über den Austria Cup der Biathleten mit Italienern und Schweizern und über das Training des US Ski Teams in der Oberhofer Skihalle. Außerdem trainiert Tatiana Sorina aktuell mit Therese Johaug in Livigno und die Trainingsgruppe von Marcus Cramer trat gemeinsam mit den Italienern bei deren nationalen Meisterschaften an. Für Linn Svahn ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen fraglich.

Italienische Dominanz beim Biathlon Austria Cup

Am vergangenen Wochenende machte der Austria Cup der Biathleten in Hochfilzen Station, auf dem Programm standen Sprint und Verfolgung auf Skirollern. Neben den Gastgebern aus Österreich waren auch die Teams aus der Schweiz und Italien am Start sowie wenige Athleten anderer Nationen. Im Sprint gingen die Siege sowohl bei Damen als auch bei den Herren nach Italien. Dorothea Wierer dominierte den Sprint mit einem Schießfehler. Die Südtirolerin war 1:11 Minuten schneller als die Zweitplatzierte Dunja Zdouc, die ebenfalls eine Scheibe verfehlte. Knapp dahinter belegten Katharina Innerhofer (1-2), Aita Gasparin (1-0) und Kristina Oberthaler (0-0) die nächsten Plätze. Lisa Vittozzi kam mit vier Liegendfehlern über Platz sechs nicht hinaus. Bei den Herren ging der Sieg überraschend an den 21-jährigen Tommaso Giacomel, der bei gleicher Schießleistung (1-0) 21 Sekunden schneller war als der 38-jährige Simon Eder. 15 Sekunden länger benötigte Lukas Hofer für die Distanz, er musste allerdings zweimal in die Strafrunde. Julian Eberhard (2-0) wurde Vierter vor Jeremy Finello (1-2). Tags darauf wurde Dorothea Wierer erneut ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit fünf Schießfehlern (3-1-1-0) mit 55 Sekunden Vorsprung vor Katharina Innerhofer (0-1-4-0). Elisa Gasparin arbeitete sich mit nur drei Fehlern von Startplatz zehn auf das Podest nach vorn noch vor ihrer jüngeren Schwester Aita, die fünfmal kreiselte. Die Altenmarkterin Kristina Oberthaler wurde Fünfte vor ihrer Landsfrau Anna Juppe. Für den einzigen österreichischen Sieg sorgte Simon Eder in der Verfolgung, der sich mit nur zwei Schießfehlern um zehn Sekunden vor Tommaso Giacomel (2-1-0-2) behaupten konnte. Rang drei ging an Thomas Bormolini vor Dominik Windisch, der im Sprint nur Zehnter geworden war. Hinter Julian Eberhard konnten sich die Amerikaner Sean Doherty und Pau Schommer über die Plätze fünf und sechs freuen.

US Ski Team zu Gast in Oberhof

Pandemiebedingt umplanen mussten die amerikanischen Langläufer, die statt einem Trainingslager auf der Südhalbkugel nun ihr Schneetraining in der Oberhofer Skihalle absolvieren, wie das Thüringer Wintersportzentrum berichtet. „Normalerweise hätte für das US-Team ein Trainingslager in Neuseeland stattgefunden. Durch den pandemiebedingten Einreisestopp war dies jedoch nicht möglich“, sagt DSV-Technikexperte Axel Teichmann, der sich über die prominenten Trainingsgäste aus Übersee genauso freut, wie die deutschen Ski-Langläuferinnen um Victoria Carl und Antonia Fräbel. Und auch Olympiasiegerin Jessica Diggins scheint vom Abstecher in den Thüringer Wald angetan zu sein. „Es ist klasse. Das letzte Mal war ich hier 2012 zum Tour-de-Ski-Auftakt“, verrät die Skispezialistin, ehe sie mit einem breiten Grinsen zur nächsten dynamischen Sprinteinheit ansetzt.

Sorina und Johaug gemeinsam in Livigno

Tatiana Sorina blickt positiv auf ihr gemeinsames Training mit Therese Johaug zurück, das trotz ihrer Schulterverletzung von Anfang August stattfinden konnte. Zusammen mit ihrem Ehemann und Trainer reiste sie kürzlich für einige Trainingseinheiten nach Livigno, wo sie sich dem norwegischen Team um Therese Johaug anschloss. Egor Sorin veröffentlichte später auf Instagram verschiedene Videos der Einheiten (siehe unten). „Alles ist sehr gut gelaufen: Es war ein ruhiges Training mit kurzen schnelleren Intervallen. Tanya trainiert das erste Mal in Livigno, so dass Therese Johaug und Helene Marie Fossesholm ihr ihre Plätze zeigten, wo sie auf Rollski laufen. Wir trainierten für drei Stunden und Tanya war sehr zufrieden. Sie spricht nur wenig Englisch, so dass sie nicht viel reden konnten“, erzählte Egor Sorin. „Die Aufgabe war es, die Einheit in Pulsbereich 1 zu absolvieren, aber um mit Johaugs Tempo mitzuhalten, musste Tanya teilweise in den Intensitätsbereich 2 gehen. Aber wir haben erst angefangen und können noch fünf weitere Tage gemeinsam trainieren.“

Italienische Meisterschaften mit Gruppe Cramer

Inzwischen endete das russische Trainingslager der Gruppe von Markus Cramer am Passo Lavazé. Das Team nutzte die Gelegenheit, zum Abschluss gemeinsam mit den Trainingsgenossen Federico Pellegrino und Francesco De Fabiani an den italienischen Meisterschaften in Forni Avoltri teilzunehmen. Dort wurde am Samstag ein Freistilsprint ausgetragen, den Federico Pellegrino und Yulia Stupak für sich entschieden. Die Goldmedaille ging an die während des gesamten Wettkampfes überzeugende Caterina Ganz. Sie musste sich im Zielsprint der Russin geschlagen geben, hielt aber eine überraschend starke Federico Sanfilippo hinter sich. Die Biathletin zeigte sich läuferisch stark verbessert, nachdem sie ein Spezialtraining im Val di Fiemme mit Marco Selle absolvierte. Vierte und somit Letzte im Finale wurde Greta Laurent. Der U23 Titel ging an Manuela Di Centa, die insgesamt Neunte wurde. Im Finale der Herren gab Gleb Retivykh von Anfang an alles mit einem Blitzstart gegen seinen Trainingskameraden Pellegrino, dem er sich aber am Ende geschlagen geben musste. Matteo Tanel und Simone Mocellini komplettierten das Finale und gewannen Silber und Bronze. Im Halbfinale scheiterte der starke Sergey Ustiugov nach einem Stockbruch. U23 Gold gewann der Fünftplatzierte Davide Graz. Tags darauf im Freistil Einzelstart waren jeweils Russen schneller als die besten Italiener. Artem Maltsev war nach 15 Kilometern 15 Sekunden schneller als Francesco De Fabiani, der sich damit den Titel holte. Pellegrino gewann Silber mit 22 Sekunden Rückstand auf den Russen, Giuseppe Montello gewann Bronze – auch er war nur 30 Sekunden langsamer als Maltsev. Retivykh wurde Sechster, Dementiev Achter und Ustiugov Zehnter. Evgeny Belov und Alexander Bessmerthnykh wiesen als 28. und 32. große Rückstände auf. Über zehn Kilometer bei den Damen war erneut Yulia Stupak nicht zu schlagen und gewann erneut vor Caterina Ganz, die 18 Sekunden langsamer war. Knapp dahinter gewann Ilenia Defrancesco Silber, Bronze ging an Cristina Pittin. Stupaks Kolleginnen Hristina Matsokina und Alisa Zhambalova belegten die Plätze fünf und sechs.

Peking in Gefahr: Svahn zur Operation gezwungen

Wie kürzlich berichtet, will sich Linn Svahns Schulterverletzung, die sie beim Weltcup in Ulricehamn erlitten hat, einfach nicht bessern. Nun soll eine Operation Abhilfe schaffen. Nach mehreren abgesagten Trainingslagern sieht das medizinische Team um den Sprint Star keine andere Lösung, wie es heute in einer Pressemeldung heißt: „Ich mache eine schlimme Zeit durch, aber ich bin nun an einem Punkt, wo eine Operation die einzige Möglichkeit ist, die Beschwerden loszuwerden. Das ist eine sehr unerwünschte Situation, aber sie motiviert mich auch dazu, alles zu tun, um noch stärker zurückzukommen“, sagt die 21-Jährige, die für die Olympischen Spiele bereits letzten Winter nominiert wurde, so dass sie sich nicht um die Qualifikation sorgen muss und auch später in die Saison einsteigen kann. „Im Moment ist es aber noch unsicher, ob sie bis dahin überhaupt zurück sein kann“, sagte Per „Pliggen“ Andersson. „Wir müssen die Ergebnisse der Operation abwarten und den Verlauf der Rehabilitation.“ Ende August war bekannt geworden, dass sie sich eine schwer zu diagnostizierende Verletzung zugezogen hat. Es handelt sich um ein Hämatom in einer geschlossenen Muskelfaszie in Folge einer Muskelzerrung, so dass das Blut nicht abfließen kann und der intramuskuläre Druck steigt.