Biathlon/Langlauf: Victoria Carl Zweite bei Martin Fourcade Nordic Festival

Maja Dahlqvist (SWE), Victoria Carl (GER), Nadine Faehndrich (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beim Martin Fourcade Nordic Festival, das wegen der Corona Pandemie 2020 nicht ausgetragen wurde, standen für Biathleten und Langläufer jeweils Massenstarts auf einer zwei Kilometer langen Runde auf dem Programm. Aus deutscher Sicht reiste nur Victoria Carl nach Frankreich.

Davidova vor starker Ukrainerin

Darya Blashko (UKR), Dorothea Wierer (ITA), Marketa Davidova (CZE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das Wetter meinte es gut mit Athletinnen und Athleten am Ufer des Lac de Annecy: Sonne und Wolken wechselten sich bei etwa 25°C ab, dunkle Wolken verzogen sich rechtzeitig vor Beginn der Wettkämpfe wieder. Beim Biathlon der Damen über fünf zu laufende Runden und vier Schießeinlagen sah lange Zeit alles nach einer großen Überraschung durch Darya Blashko aus. Die Ukrainerin musste bei leichtem Wind nur zweimal nachladen und war damit die beste Schützin, die als Erste knapp vor Marketa Davidova auf die letzte Runde ging. Dort hatte sie der schnellen Tschechin aber nichts entgegenzusetzen, die einen souveränen Sieg vor der Ukrainerin feierte. Rang drei ging an die Südtirolerin Dorothea Wierer, die auch mit insgesamt sechs Nachladern einen zehnsekündigen Zwischenstopp in der Penalty-Box nicht vermeiden konnte. Mit demselben Schießergebnis landete Chloé Chevalier zehn Sekunden hinter Wierer auf Platz vier. Die beiden Norwegerinnen Ingrid Landmark Tandrevold und Marte Olsbu Røiseland leisteten sich jeweils fünf Nachlader und kamen so über Platz fünf und sechs nicht hinaus vor Deedra Irwin. Mit mehr als einer Minute Rückstand kamen Susan Külm aus Estland, die Italienerin Federica Sanfilippo und Anaïs Chevalier-Bouchet kamen mit mehr als einer Minute Rückstand ins Ziel, Julia Simon und Mari Eder mehr als zwei Minuten hinter der Siegerin.

Fillon Maillet klarer Sieger

Sean Doherty (USA), Quentin Fillon Maillet (FRA), Antonin Guigonnat (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Im Massenstart der Biathleten bestand das Starterfeld nur aus elf Athleten, da der Finne Tero Seppälä nach einer Lebensmittelvergiftung, die er sich gestern auf der Anreise zugezogen hatte, nicht starten konnte. Er verfolgte die Wettkämpfe von der Tribüne und sah wie die französischen Fans, dass die Lokalmatadoren sich viel vorgenommen hatten. Für die Herren waren zwei Runden zu laufen, bevor sie zum ersten Mal m Schießstand stoppten. Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet legten ein hohes Tempo vor, mussten aber mehrfach nachladen. Nach dem Schießen setzte sich Fabien Claude aus der Spitzengruppe ab, büßte aber für sein hohes Tempo am Schießstand. Nach dem dritten Schießen hatten sich Sean Doherty und Fillon Maillet von den anderen abgesetzt, so dass der letzte Stehendanschlag über den Sieg entschied. Während der Franzose nur einmal nachladen musste, kämpfte der Amerikaner um jeden Schuss und musste dennoch zehn Sekunden in der Penalty-Box warten. So war Quentin Fillon Maillet der Sieg nicht mehr zu nehmen, so dass er mit dem Flagge auf der Zielgeraden dem Publikum zujubeln konnte. Dohertys Abstand nach hinten war aber groß genug, um Platz zwei nach Hause zu bringen. Dritter wurde Antonin Guigonnat, der wie der vierplatzierte Norweger Martin Uldal sechs Nachlader benötigte. Alle weiteren Athleten besuchten mindestens einmal die Strafbox. Michal Krcmar wurde Fünfter vor dem Litauer Vytautas Strolia und Sverre Dahlen Aspenes aus Norwegen. Der zweite Litauer Karel Dombrovski, Fabien Claude, Emilien Jacquelin und das französische Nachwuchstalent Eric Perrot komplettierten das Klassement.

Dahlqvist zu stark für Carl

Victoria Carl (GER), Maja Dahlqvist (SWE), Nadine Faehndrich (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Für die 15 Langläuferinnen, die die Startpositionen im Massenstart zuvor bereits in einem Sprintprolog ausgelaufen hatten, waren im Hauptrennen sechs Runden zu absolvieren. Nach den ersten fünf Runden musste die jeweils letzte Athletin das Rennen beenden, so dass in der letzten Runde die verbliebenen zehn Athletinnen um den Sieg kämpften. Fast über die gesamte Distanz wurde das Rennen von der Topfavoritin Maja Dahlqvist kontrolliert, hinter der sich die Schweizerin Nadine Fähndrich sowie Olympiasiegerin Victoria Carl einreihten. Wie schon kurzzeitig in Runde drei übernahm auch in der finalen Runde wieder die Thüringerin die Spitzenposition, die sich aber die Schwedin zurück eroberte, so bald es auf dem Rückweg ins Stadion auf der breiten Straße eine Überholmöglichkeit ergab. Im Zielsprint war Dahlqvist nicht mehr einzuholen, aber Victoria Carl freute sich sichtlich über Platz zwei vor der Schweizerin. Lena Quintin sicherte sich als beste Französin Rang vier vor ihren Teamkolleginnen Flora Dolci, Coralie Bentz, Maëlle Veyre, Clemence Didierlaurent und Melissa Gal. Die Tschechin Petra Novakova musste auf der letzten Runde abreißen lassen.

Taugbøl besiegt Franzosen

Jules Chappaz (FRA), Haavard Solaas Taugboel (NOR), Renaud Jay (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Im Starterfeld der 16 Herren im Langlauf fanden sich zwölf Franzosen und vier ausländische Gäste mit dem Italiener Federico Pellegrino, dem Norweger Håvard Solås Taugbøl, dem Tschechen Michal Novak und dem US-Amerikaner Kevin Bolger, dem Lebensgefährten von Maja Dahlqvist. Trotz der nummerischen Übermacht gingen die Gastgeber im Rennen über sieben Runden im Kampf um den Sieg leer aus. Nachdem auf den ersten Runden Chanavat und Jouve, später Lapalus und Jay und ab der Rennmitte Taugbøl und Pellegrino das Feld anführten, zeigte sich in den letzten zwei Runden Hugo Lapalus, Pelegrino, Novak und Jules Chappaz auf den ersten Plätzen. Chappaz lief in der Schlussrunde vor Renaud Jay und dem Norweger dem Sieg entgegen, nachdem der Italiener wegen einer gebrochenen Stockspitze zurückfiel. Dasselbe Malheur passierte auch Richard Jouve im unpassendsten Moment, so dass Renaud Jay das Feld nach der langen Gerade ins Stadion führte. Aber Håvard Solås Taugbøl gab nicht auf und attackierte nach der letzten Kurve und überspurtete den Franzosen auf der Zielegraden. Jules Chappaz belegte Rang drei vor Michal Novak. Für Pellegrino war nach dem Stockwechsel nicht mehr als Platz fünf möglich vor Arnaud Chautemps, Hugo Lapalus und Clement Parisse. Richard Jouve erhielt keinen neuen Stock mehr und kam so als letzter Athlet der Gruppe als Neunter ins Ziel. Zu einem Kuriosum kam es nach der sechsten Runde, in der Lucas Chanavat und Kevin Bolger den Anschluss an das Feld verloren hatten. Nachdem beide gleichzeitig die Linie überquerten und so schnell niemand der Athleten und der Streckenposten sagen konnte, wer als Letzter die Linie überquert hatte und ausscheiden musste, beendeten beide vorzeitig das Rennen.

Impressionen