Dario Cologna gewinnt zweites Olympia-Gold über 15 Kilometer klassisch

Olsson/Cologna © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Dario Cologna hat nach dem Skiathlon auch das Klassikrennen über 15 Kilometer bei den Olympischen Spielen in Sochi für sich entschieden. Silber und Bronze holten sich die Schweden Johan Olsson und Daniel Richardsson.

Cologna dominiert, Schweden auf den Punkt fit

Dario Cologna hat es wieder geschafft: Mit einer beeindruckenden Klassikleistung sicherte sich der Graubündner letztlich völlig überlegen seine zweite Goldmedaille innerhalb weniger Tage. Der 27-Jährige war das Rennen zunächst kontrolliert angegangen, lag nach den ersten fünf Kilometern jedoch schon deutlich in Front. Im Ziel distanzierte er den Silbermedaillen-Gewinner Johan Olsson um 28 Sekunden. „Ich konnte es schon bei der ersten Goldenen kaum fassen nach meiner Verletzung und nun habe ich schon die zweite. Es war ein perfektes Rennen. Ich wusste, dass es schwer werden würde, aber ich war darauf vorbereitet. Das erste Gold war emotial nach der Verletzung, das zweite ist unglaublich. Ich sah Johan Olsson vor mir. Da wusste ich, wenn ich ihn einhole, ist es Gold“, meinte Cologna. Olsson hatte sich nach wieder einmal vielen gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung zu seinen Chancen bedeckt gehalten und hatte die Erwartungen zumindest offiziell niedrig gehalten. Zum Großereignis des Winters war der Schwede, der vor einem Jahr in beeindruckender Manier WM-Gold über 50 Kilometer klassisch gewann, voll da und wurde mit der Silbermedaille belohnt. „Ich war verletzt und bin nun stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich war oft kurz vor dem Aufgeben, aber meine Frau hat mich zum Weitermachen überredet, weil ich es sonst bedauern würde“, meinte er später. Auf den Punkt topfit war auch sein Landsmann Daniel Richardsson, der im Sommer nach einem schweren Autounfall eine längere Trainingspause einlegen musste. Der Schwede sicherte sich auf den letzten Metern die Bronzemedaille. „Ich habe viel gearbeitet für dieses Rennen, ich kann gar nicht beschreiben wie sehr. Nach allem, was im Sommer passiert ist mit dem Autounfall und der Knieverletzung“, sagte Richardsson. „Am Ende des Rennens habe ich nicht nachgelassen. Ich habe gemerkt, dass ich nah dran bin und bis zum Ende Gas gegeben.“ Der Geschlagene war der junge Finne Iivo Niskanen, der Bruder von Kerttu Niskanen. Der frischgebackene U23-Weltmeister auf dieser Strecke verpasste nach einer erstklassigen Leistung die Medaillenränge nur um zwei Zehntelsekunden und musste nach der Ankunft Richardssons vom finnischen Betreuer getröstet werden. Lukas Bauer belegte mit einer knappen Minute Rückstand den fünften Platz vor Chris Jespersen und Alexander Bessmerthnykh, der auf den ersten Kilometern noch auf Medaillenkurs lag. Axel Teichmann überzeugte als guter Achter vor dem Medaillenfavoriten Alexey Poltoranin und Marcus Hellner, der nach zwei schweren Rennen in den Beinen und einem schmerzhaften Sturz nicht so frisch wirkte.

Axel Teichmann wird guter Achter

Die warmen Temperaturen machten den Sportlern wie bereits gestern den Damen sehr zu schaffen, die meisten Sportler traten kurzärmlig an, Chris Jespersen sogar im kompletten Sommer-Look. „Eigentlich habe ich Wintersport gemacht, um Wintersport zu betreiben. Das war heute alles andere als Wintersport, es war Kampf vom ersten Meter“, meinte Axel Teichmann angesichts der Temperaturen, zeigte sich mit seinem Rennen aber sehr zufrieden. Der Thüringer war das Rennen gewohnt zurückhaltend angegangen und lag nach der ersten Runde mit etwa einer halben Minute Rückstand an 17. Stelle – fast zeitgleich mit Jens Filbrich und Hannes Dotzler. Im weiteren Rennverlauf konnte er sich Position um Position nach vorn schieben und das Rennen auf Rang acht mit 1:12 Minuten Rückstand beenden. Hannes Dotzler reihte sich wenige Sekunden dahinter als Elfter ein und auch Jens Filbrich ergänzte das gute deutsche Mannschaftsergebnis als 14. mit 1:38 Minuten Rückstand. „Es war wirklich ein Kampf vom ersten Meter weg. Es war heute wichtig, irgendwie durchzukommen. Es hat einfach kein Ende genommen. Mir kam der 15er heute wie ein 30er vor und ich bin froh, dass ich nun im Ziel bin“, meinte Filbrich. Tim Tscharnke konnte nicht ganz mit den Ergebnissen seiner Kollegen mithalten und wurde 26. mit 2:11 Minuten Rückstand.