Falla und Jönsson gewinnen Sprints in Canmore – Herrmann und Tscharnke Vierte

Podium Damen © Roycroft/NordicFocus

Bei Einzelsprint in der freien Technik haben Denise Herrmann und Tim Tscharnke das Podium knapp verpasst. Die Siege gingen an Maiken Caspersen Falla und Emil Jönsson.

Falla schlägt Randall

Kikkan Randall musste sich im Freistilsprint ihrer jungen Kontrahentin Maiken Caspersen Falla geschlagen geben. Die Amerikanerin lag nach einem kleinen Strauchler auf den ersten Metern zunächst hinter drei Norwegerinnen zurück, die versuchten, sich breit zu machen. Am Anstieg ging die Amerikanerin jedoch außen vorbei und sorgte für eine Tempoverschärfung, der nur Maiken Caspersen Falla folgen konnte. Beide rissen ein Loch und kämpften auf der Zielgeraden um den Sieg. Aus dem Windschatten konnte sich scheinbar problemlos und deutlich die Norwegerin den Sieg holen. „Ich musste hart kämpfen, aber im Windschatten habe ich mich gut positioniert. Ich bin sehr froh, das das so gut funktioniert hat. Für uns war es toll, zu dritt im Finale zu stehen. Ich wusste, dass es im Windschatten ein Vorteil für mich sein würde und das ist mir gut gelungen“, freute sich Falla. Rang drei ging an Celine Brun-Lie vor Denise Herrmann. Ingvild Flugstad Oestberg und Canmores Lokalmatadorin Chandra Crawford, die sich viel vorgenommen hatte, komplettierten das Finale.

Jönsson feiert zweiten Sieg in Folge

Nach seinem Triumph in Quebec-City heißt der Sieger in Canmore ebenfalls Emil Jönsson. Der Schwede ging schon früh im Finallauf an die Spitze, hängte sich in der Abfahrt in den Windschatten und setzte sich schließlich im Zielsprint vor Anders Gloersen, Nikita Kriukov und Tim Tscharnke durch. Andy Newell und Federico Pellegrino, der zwischenzeitlich eine Attacke versucht hatte, belegten die Plätze fünf und sechs. „Das war taktisch sehr gut, aber ich hatte mit einem härteren Finale gerechnet“, schmunzelte Jönsson im Siegerinterview. „Man muss von hinten kommen, um den Schwung aus dem Windschatten mitzunehmen auf dieser Strecke. Über Weihnachten werde ich mich ein bisschen ausruhen und dann werden die Karten bei der Tour de Ski neu gemischt.“

Herrmann und Tscharnke verpassen Podium knapp

Nach den deutschen Erfolgen vom Donnerstag wollten die deutschen Athleten in der kanadischen Höhenluft noch einmal groß auftrumpfen. Ein erneuter Besuch auf dem Podium blieb Denise Herrmann und Tim Tscharnke aber knapp verwehrt – beide kamen als starke Vierte in die Wertung. Beide hatten sich lange sehr gut gehalten, Denise war sogar jeweils als Siegerin ihrer Vorläufe in die nächste Runde eingezogen. Im Finale hatte sie schwer zu kämpfen, versuchte am Anstieg mal links, mal rechts an der norwegischen Barriere vorbeizukommen – scheiterte aber zunächst. In der Abfahrt hatte sie sich bis auf den dritten Rang vorgearbeitet, auf dem sie auch zu Beginn der Zielgeraden noch lag, aber im Zielsprint konnte die Oberwiesenthalerin nicht mehr gegenhalten. Ähnlich erging es auch Tim, der sich in den Vorrunden aber deutlich schwerer tat und zweimal nur als Lucky Loser eine Runde weiterkam. Im Finale bestimmte er lange Zeit zusammen mit Jönsson das Tempo, lag in der Abfahrt vor dem Stadion noch gemeinsam mit dem Schweden in Front – auf der Zielgeraden waren dann aber andere stärker. Für Hanna Kolb und Katrin Zeller war bereits im Viertelfinale Schluss, Hanna belegte Rang 17, Katrin wurde 24. Steffi Böhler scheiterte als 32. knapp. Bei den Herren hatte Josef Wenzl als 46. keinerlei Chance auf eine Teilnahme am Viertelfinale der besten 30.

Überzeugende Leistungen der Österreicher und Schweizer

Neben den deutschen Langläufern konnten auch die Österreicher und Schweizer sehr gute Leistungen ab, wenn es auch nicht zur Finalteilnahme reichte. Immerhin schafften sowohl Laurien van der Graaff als auch Harald Wurm und Bernhard Tritscher den Einzug ins Halbfinale, wo van der Graaff und Wurm jeweils den achten Rang belegten, Tritscher durch einen Sturz den zwölften Rang. Katerina Smutna und Bettina Gruber schieden im Viertelfinale aus und wurden als 19. und 27. gewertet. Bei den Herren mussten gleich fünf Schweizer im Viertelfinale die Segel streichen: Martin Jäger verpasste den Einzug ins Halbfinale nur knapp als 14., Christoph Eigenmann wurde 17. Jöri Kindschi, Jovian Hediger und Eligius Tambornino schlossen auf den Rängen 25 bis 27 ab. Gerade für Hediger wäre viel mehr drin gewesen, doch der Schweizer brachte sich selbst im Zielsprint zu Fall, so dass er wütend und enttäuscht abgeschlagen das Ziel erreichte.